Pressespiegel 2001

Iserlohner Kreisanzeiger, 28.12.2001

Friedensplenum: Süsse Geschenke für Flüchtlingskinder

Die Flüchtlingskinder in Iserlohn haben auch in diesem Jahr wieder Süssigkeiten und kleine Geschenke von den Mitgliedern des Friedensplenums erhalten. Marion Bischof, Jutta Wichert, Alexander Platte und Michaerl Lux sorgten am vergangenen Sonntag für leuchtende Kinderaugen in den Häusern am Junkernufer. Die Naschereien hatte das Friedensplenum aus Teilen des Erlöses des Friedensfestes 2001 erworben. Im Sommer waren bei dem Fest auf dem Fritz-Kühn-Platz insgesamt 7000 Mark zusammengekommen.


Iserlohner Kreisanzeiger, 12.11.2001

Krieg kein Mittel gegen Terror

Podiumsdiskussion im Lutherhaus / Votum geht an Dagmar Freitag

Foto: PreppnerIserlohn. (kathi) Wer angegriffen wird, wehrt sich Normalfall. Fragt sich nur wie? Ist die gewaltsame Reaktion, der Krieg gegen den Terror, eine moralisch gerechtfertigte beziehungsweise überhaupt eine Lösung des akuten globalen Problems? An einem geschichtsträchtigen Tag wie dem 9. November wurden die Folgen des 11. Septembers und mögliche Alternativen zum Krieg von Vertretern der Politik, des Ausländerbeirats und der Friedensforschung mit interessierten Zuhörern im Lutherhaus diskutiert. Denn den Perspektiven der Friedensforschung werde zu wenig Gehör geschenkt, befand der Ausschuss für Ökumene, Mission und Weltverantwortung des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn. Im Rahmen der Podiumsdiskussion unter Moderation von Birgitt Weinbrenner kamen sie nun ins Gespräch. Dabei gab es unterschiedliche Auffassungen: Während Joachim Knaup das Wort "Krieg" für deplatziert hält und von "zielgerichteten Aktionen zur Unterbindung des Terrors spricht, empfinden die anderen Podiumsmitglieder die momentanen Vergeltungsschläge sehr wohl als Krieg.

Der Bundestagskandidat der CDU sieht in der Integration der ausländischen Mitbürger sowie in der Globalisierung Chancen, durch weltweiten Wohlstand und Zufriedenheit auszumerzen. "Eine wehrhafte Demokratie muss sich wehren können und dürfen" - dieser Meinung ist auch der Stadtverbandsvorsitzende der SPD, Peter Felsberg - "allerdings nicht mit miIitärischen Mitteln". Zwar müsse man den Terrorismus gnadenlos verfolgen und ihm das Handwerk legen, dürfe dabei aber nicht die Zivilbevölkerung treffen. Er schlägt humanitäre Hilfsprogramme zum Schutz unschuIdiger Menschen vor. Peter Asbeck. Sprecher vom Bündnis 90/Die Grünen sieht in einem Krieg ebenfalls keine Lösung. Doch nicht nur Politiker kamen am Freitagabend zu Wort: Der Vorsitzende des Auslanderbeirat Yakup Barlasaki, war dankbar, endlich einmal in der Öffentlichkeit Stellung nehmen zu dürfen. Er betonte, dass er sich von dem Geschehen distanziert. Gleichzeitig äußerte er seinen Missmut darüber, dass viele Muslime sich verpflichtet fühlen, sich ständig zu entschuldigen. Schließlich stände ja schon ausdrücklich im Koran, dass es verboten sei, Menschen zu töten. Für Prof. Dr. Hajo Schmidt, Direktor des lnstituts für Frieden und Demokratie der Fernuniversität Hagen, werfen die Vergeltungsschläge in Afghanistan die Frage nach der Moral der westlichen Politik auf. Im Falle eines Bundeswehr-Einsatzes musse man sich über Eines im Klaren sein: "Wir werden in ein in sich widersprüchliches Programm involviert." Aber auch das Publikum konnte Stellung nehmen. Im Großen und Ganzen waren sich alle einig: Krieg ist kein Mittel der Terrorbekämpfung. "Doch Veränderungen können wir nur erwarten, wenn der Druck von der Basis der Bevölkerung wieder zunimmt, so Birgitt Weinbrenner vom Kirchenkreis. Darum soll in einem Schreiben das Votum der Veranstaltung an die Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag weitergeleitet werden, bevor am Donnerstag im Bundestag die Entscheidung über die Beteiligung der Bundeswehr am Krieg in Afghanistan gefällt wird.


Iserlohner Kreisanzeiger, 10.11.2001

Opfer sind Mahnung: Zivilcourage gefordert

Isenberg: Gewalt und Extremismus entgegentreten

Fotos: SchneiderIserlohn. (cofi) Auf einer Staffelei vor der Mendener Strasse 17 brennen zwei Grablichter. Zwischen ihnen steht das Bild der Synagoge, die am 9. November 1938 niedergebrannt wurde. Werner Morgenbrod vom Bündnis "Iserlohn sagt NEIN zu Gewalt und Rassismus" erinnert am Mahnmal für die Synagoge unweit von dieser Stelle an die Tat: Brandstifter waren SA-Leute aus Bochum. Aber kein Bürger vor Ort hätte dies verhindert.

Morgenbrod schlägt in der Mahnstunde, an der deutlich weniger Menschen teilnahmen als bei bisherigen Gedenkveranstaltungen an Jahrestagen der Reichspogromnacht, einen Bogen in die heutige Zeit: Noch nie habe es so viele rechtsradikale Anschläge gegeben, wie im vergangenen Jahr.

Ordnungsdezernent Werner Iserberg erklärt: "Der Terror und die Gewaltherschaft, die unendliches Leid über die Menschen gebracht haben, sind uns Mahnung, die Erinnerung an die Vergangenheit wach zu halten." Die Opfer des Naziterrors müssen ständige Verpflichtung sein, Gewalt und Txtremismus entgegen zu treten. Er fordert Zivilcourage aller Bürger, den Anfängen zu wehren. Es gelte ein politisch-gesellschaftliches Klima zu schaffen, in dem Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit keinen Platz finden. Bezogen auf die Terroranschläge in den USA sagt er: "Es kann nicht sein, dass wir den Moslems in unserem Land und in unserer Stadt anders begegnen als vor einem Jahr." Isenberg setzt hinzu: "Gerade wir Deutschen haben allen Grund, ihnen Türen zu öffnen und die Integration zu erleichtern. Nur so wird ein friedvolles Zusammenleben gewährleistet." Am Mahnmal für Opfer des Naziterrors wurden anschliessend Kränze und Gestecke niedergelegt.


Iserlohner Kreisanzeiger, 07.11.2001

Bündnis lädt zur Mahnstunde ein

Warnung vor neuem Rassismus

Iserlohn. (cofi) Das Bündnis ,,Iserlohn sagt Nein zu Rassismus und Gewalt" ruft am Freitag, 9. November, alle Mitbürger auf, an der Mahnstunde zum 63. Jahrestag der Reichspogromnacht von 1938 teilzunehmen. Beginn ist um 18.30 Uhr in der Mendener Straße am Mahnmal für die Synagoge.

Kulturdezernent Werner lsenberg wird dort als Hauptredner vor neuen Formen von Rassismus warnen. Und Peter Bochynek trägt das Gedicht ,,An die Nachgeborenen" von Bert Brecht vor.

Das Bündnis, in dem sich rund 40 Initiativen und Privatpersonen engagieren, gibt zum Mahntag folgende Erklärung heraus: ,,Jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden verleumdet, geschlagen, abgeführt, mehr als Tausend getötet. Die meisten Synagogen wurden niedergebrannt, jüdische Geschäfte zerstört. Der große Teil der Bevölkerung schaute weg. Nach Ausgrenzung und Diskriminierung begann mit der Reichspogromnacht am 9. November 1938 der Vernichtungsfeldzug gegen jüdische Menschen. Mit diesen Geschehnissen gehört das Nein zu Rassismus und Gewalt zum unauslöschlichen Erbe des politischen Handelns in unserem Land und auf der ganzen Welt." Allein in Iserlohn haben bisher über 1000 Bürger sich mit ihrer Unterschrift solidarisch erklärt.

Weiter heisst es in der Erklärung des Bündnisses: ,,Zu Menschenwürde, Respekt, Toleranz. gerechten Lebensbedingungen und pluralistischer Entfaltung als Grundpfeilern unserer demokratischen Gesellschaft gibt es keine Alternative. Zivilcourage ist gefordert: Entschiedener Widerstand gegen die Gewalt der Worte, die ausgrenzen, diskriminieren, verleumden und verletzen. Und entschiedener Widerstand gegen die Gewalt der Taten, mit denen Andersfarbige, Andersgläubige, anders Denkende angetastet und angegriffen werden. Der Hass zwischen Menschen, Ländern, Kulturen und Religionen muss abgebaut werden."


Iserlohner Kreisanzeiger, 03.11.2001

Anne Frank als ein Beispiel

Iserlohn. (rd) Das Schicksal der Anne Frank während ihres Untertauchens in Amsterdam ist Thema einer Theateraufführung am 12. November, 19.30 Uhr, in der Obersten Stadtkirche. Es gastiert das "Alarm! Theater" aus Bielefeld. Zu der Veranstaltung lädt das "Bündnis gegen Rechts - Iserlohn sagt Nein zu Rassismus und Gewalt" ein. Ganz bewusst habe man einen Termin zeitnah zum 9. November, dem Pogromtag, gewählt, heisst es. In dem Schauspiel geht es nicht um die biografische Aufarbeitung des Lebens der Anne Frank. Vielmehr steht ihr Schicksal exemplarisch für das aller Opfer von Migration, Flucht und Vertreibung bis in die heutige Zeit.


Iserlohner Kreisanzeiger, 22.10.2001

Mit ihrer Unterschrift auf einer acht mal zehn Meter grossen Folie dokumentierten am Samstag zahlreiche Besucher der Innenstadt ihre Gesinnung. Aufgerufen zu der Stellungnahme gegen rechte Gewalt hatte das Iserlohner Bündnis gegen Rassismus und Gewalt. Doch wenngleich der Grossteil der Passanten die Aktion unterstützte, mussten sich die Bündnis-Mitglieder auch vermehrt vorurteilsbehaftete Kommentare speziell gegen Moslems anhören. Welche Verwendung die Folie nun finden soll, wird heute ab 19.30 Uhr beim nächsten Bündnis-Treffen im Kulturcafe des Jugendzentrums diskutiert. Hierzu sind alle Interessierten eingeladen.


Iserlohner Kreisanzeiger, 20.10.2001

Stellung beziehen gegen Rassismus

Iserlohn. (rd) Ein nach eigener Einschätzung "etwas eigenwilliges Format" will das Iserlohner Bündnis gegen Rassismus und Gewalt heute von 10 bis 12 Uhr auf dem Alten Rathausplatz präsentieren. Auf einer acht mal zehn Meter grossen Folie kann jeder Interessierte Stellung beziehen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Ob Unterschrift, Kommentar oder Grafik - das Stilmittel ist frei.


Iserlohner Kreisanzeiger, 13.10.2001

Plenum lädt zum Turnier um den Cup ein

Iserlohn. (rd) Nachdem es im Sommer nicht geklappt hat, ist es nun endlich soweit. Das Event der sportlichen Höhepunkte im heimischen Raum steigt am heutigen Samstag. 13. Oktober, um 14.30 Uhr in der Hemherg-Arena! Der 4. Das-Plenum-Hat-Euch-Lieb-Cup! Viele Mann- und Frauschaften werden sich ein Stelldichein geben und die runde Kugel märchenhaft durch die Halle zaubern. Neben dem Gastgeber werden zum Beispiel die Cash-Box-Cowboys oder die Pelmke Allstars (Hagen) erwartet. Auch der Internationale Bund oder die SG Spartakus F. C. lassen es sich nicht nehmen, um die begehrten Trophäen zu kämpfen. Aber nicht nur brasilianische Atmosphäre auf dem Parkett wird es zu bestaunen gehen, auch der Küchenchef hat sich einige Überraschungen ausgedacht. die der kulinarischen Seele gefallen werden. Alle sind willkommen, sich dies anzuschauen.


Iserlohner Kreisanzeiger, 22.09.2001

Friedensfest-Bilanz nicht so rosig wie sie dargestellt wird

Roland Wendering von der Arbeitslosenselbsthilfe schreibt zu unserem Bericht "Positive Bilanz vom Friedensfestival" vom 11. September den folgenden Leserbrief:

Leider müssen wir der Euphorie bei der Bilanz des Festes widersprechen. Kurz zur Historie des Festes: Da vor einigen Jahren viele Übergriffe auf Asylunterkünfte erfolgten, hat sich das FriedensPlenum entschlossen, den in Iserlohn lebenden Flüchtlingen ihre Solidarität zu beweisen. Deshalb wurden die hier untergebrachten Flüchtlinge von uns zum Mitfeiern beim Fest eingeladen. Damit ihnen das möglich war, wurde vorher an alle hier gemeldeten Flüchtlinge eine Verzehrkarte von je 10 Mark verteilt. Zusätzlich bemühten wir uns noch um Fahrgelegenheiten, damit z.B. die Bewohner vom "Junkernufer" zur Innenstadt befördert wurden. In zwei Jahren hatten wir sogar Menschen aus dem Sammellager Deilinghofen auf dem Fest bewirtet.

Dieses waren im Vorfeld Kosten von fünf- bis siebentausend Mark. Da im letzten Jahr dieses Engagement in Frage gestellt wurde, ergab sich die Frage nach dem Schwerpunkt des Festes. Eine grosse Mehrheit im FriedensPlenum wollte den Schwerpunkt als Musikfestival.

Erstmalig in diesem Jahr sind die Flüchtlinge also nicht mit diesen Verzehrkarten versehen worden. Dadurch sind die Kosten um den Betrag der Bewirtung um ca. 6000 Mark gekürzt worden. Diese Summe, die den Flüchtlingen bisher direkt zu gute kam, muss man also vom Erlös dieses Jahres abziehen, um einen Vergleich mit den Vorjahren anstellen zu können. Der dann verbleibende Betrag von ca. 2000 Mark ist allerdings dann nur noch das Ergebnis eines der mässigeren Feste.

Selbstverständlich versorgen wir vom A.S.I. e.V. auch weiterhin die Flüchtlinge im Rahmen unserer Möglichkeiten mit Hausrat und Möbeln.


Iserlohner Kreisanzeiger, 22.09.2001

Dem Terror die Basis entziehen

Iserlohn. (rd) Auch das Iserlohner FriedensPlenum verurteilt die brutalen Terroranschläge seblsternannter Gotteskrieger in den USA aufs Schärfste. Zugleich warnt das Plenum davor, Gewalt mit Gewalt zu beantworten: "Wer den Terrorismus bekämpfen will, darf sich nicht Methoden bedienen. Ein grossangelegter Militärschlag gegen eines oder mehere islamische Länder würde lediglich weitere Opfer unter der Zivilbevölkerung fordern und den Extrimisten neue Anhänger in die Arme treiben." Wie die Gewaltspirale zu durchbrechen und dem Terror wirksam die Basis zu entziehen sein könnte, will das FriedensPlenum am Montag, 24. September, ab 19.30 Uhr mit allen Interessierten im Jugendzentrum am Karnacksweg diskutieren.


Iserlohner Kreisanzeiger, 15.09.2001

Argumente gegen Parolen

Iserlohn. (rd) Das "Argumentationstraining gegen Stammtischparolen", veranstaltet vom Bündnis "Iserlohn sagt Nein zu Rassismus und Gewalt" und vom Bildungsforum Aspekte, findet am 16. September von 14 bis 18 Uhr in der AWO-Begegnungsstätte Nussstrasse statt.


Iserlohner Kreisanzeiger, 12.09.2001

Nicht immer leicht

IKZ-Serie zum Tag des Ehrenamtes

Damals auf dem Friedensfest war sie bloss gefragt worden, ob sie kurz am Bierstand aushelfen könne. Sie tat's - und blieb. Inzwischen erfüllt der Umgang mit Flüchtlingen Sabine Patzes Leben. Viele Afrikaner, Kurden und Albaner zählt sie zu ihren Freunden. Für sie legt sich die 31-jährige auch schon mal mit dem Besitzer einer Iserlohner Diskothek an, der den Dunkekhäutigen den Einlass verwehrte. Es ist eben nicht immer einfach. Einmal war sie dabei, als gute Freunde von ihr abgeschoben wurden. Doch sie gibt nicht auf: "Wenn ich die Kaltblütigkeit einiger Mitarbeiter vom Ausländeramt sehe, weiss ich wieder warum ich das mache." Deshalb wird sie weiterhin kämpfen, zu den Behörden gehen, mit Anwälten sprechen, dolmetschen und vor allem: das Vertrauen der Flüchtlinge gewinnen.


Youth-Letter, 30.08.2001

Friedensfest 2001 erfüllte alle Erwartungen

Einmal im Jahr bebt in Iserlohn der Platz neben der Bauernkirche. Nicht etwa, weil Schützen diesen Park zu ihrem Umzug nutzen, sondern weil mehr als 5000 junge Leute das jährliche Friedensfest feiern. Das Team des Youth-Letter war in diesem Jahr dabei und hat die schönsten Momente im Bild festgehalten.

Musikalische Darbietungen in allen Facetten prägten auch in diesem Jahr das Friedensfest.11. Friedensfest in Bildern

Suche nach Mitstreitern

Iserlohn. (sos) Über ein durch und durch gelungenes Fest kann sich das FriedensPlenum auch in diesem Jahr wieder freuen. Das Friedensfest hat seinem Namen mal wieder alle Ehre gemacht.

Friedlich und fröhlich wurde vom 29. Juni bis zum 01. Juli auf dem Fritz-Kühn-Platz gefeiert. Unsere kleine Fotocollage gibt einige Eindrücke vom Fest an der Bauernkirche wieder. Nur eine schlechte Nachricht trübte die Stimmung an diesem Wochenende: Das nächste Friedensfest steht in Frage.Auch die "Kleinen" wurden bestens unterhalten.Die Jusos informierten über ihre Ziele und Pläne. Das FriedensPlenum sucht händeringend nach neuen Mitstreitern. Wenn die bis kommenden Jahr nicht gefunden wurden, war die elfte Runde die letzte Runde. Das FriedensPlenum trifft sich jeden Dienstag um 20.00 Uhr im Jugendzentrum am Karnacksweg 44. Ausserdem ist das FriedensPlenum per eMail zu erreichen unter plenum@friedensfestival.de oder auf dem Postweg: FriedensPlenum Iserlohn, c/o Jugendzentrum Iserlohn, Karnacksweg 44, 58636 Iserlohn. Telefonisch ist Jörg Jung der Ansprechpartner: 02334-924090.


Iserlohner Kreisanzeiger, 02.07.2001

Das 11. Friedensfest warb für Toleranz

Klare Position gegen Gewalt von Rechts / Musik für jeden Geschmack

Iserlohn. (stef) Woodstock-Atmosphäre wie vor über 30 Jahren herrschte über das Wochenende rund um die Bauernkirche. Beim jetzt schon 11. Friedensfest bildeten politische Statements und Musikfestivail-Gefühl eine bunte, friedliche und multikulturelle Einheit. Themen-Schwerpunkte der zahlreichen Gastredner waren erneut die Auswüchse rechter Gewalt, die aktuelle Flüchtlingssituation in Deutschland sowie der viel diskutierte Ausstieg aus der Atom-Industrie.

Zum ausgelassenden Feiern waren die meheren Tausend Besucher aus ganz Nordrhein-Westfalen natürlich auch gekommen. Wieder spielten die beteiligten Bands nur gegen Kostenersatz, damit möglichst viel Geld für die tägliche Flüchtlingsarbeit des FriedensPlenums zusammenkommen konnte. Das Spektrum der Stilrichtungen war dabei ebenso breit und ausgefallen wie die Besucher beim Fest selbst. Das kräftige Gewitter am Samstagnachmittag brachte zwar neben einen kurzen Stromausfall auch einige Verzögerungen im Programm mit sich, doch waren die Organisatoren um Detlev Paul und Jörg Jung mit dem Ablauf mehr als glücklich. Zu der "verhüllten" Büste vor dem Stadtmuseum sagte Paul, dass es sich natürlich um eine Schutzmassnahme gehandelt habe. Für Detlev Paul könnte es übrigens das letzte Friedensfest als Organisator gewesen sein. Der bisherige Geschäftsführer des Grünen-Büros in Wuppertal plant, sich beruflich zu verändern und vielleicht sogar Iserlohn zu verlassen.


Weitaus größeren Zuspruch als in den vergangenen Jahren fand das 11. Friedensfest auf dem Gelände unterhalb der obersten Stadtkirche. Am Freitagabend drängten sich die Besucher in dichten Reihen vor der Bühne, wo verschiedene Musikgruppen mit ihren Punk- und Gothic-Stücken bis in den späten Abend die Stimmung unter den meist jugendlichen Fans anheizten.
Foto: Drewer

Stadtspiegel, 01.07.2001

11. Friedensfest wieder alternatives Open-Air-Festival für die Jugend

Iserlohn. Das 11. Friedensfest auf der Wiese unterhalb der Obersten Stadtkirche bietet an diesem Wochenende wieder eine echte Alternative zum IBSV-Schützenfest auf der Alexanderhöhe. Unter dem Motto "Draußen und umsonst" bietet das Friedensplenum als Veranstalter wieder ein facettenreiches Musikprogramm, das vor allem Jugendliche anspricht. Aber auch viele Junggebliebene machen immer wieder gerne einen Abstecher zum Open-Air-Festival.

Der Freitag bot bis Mitternacht vor allem Musik der etwas "härteten Gangart, während gestern die Bands eher für Schmuse-Stimmung unter den vielen Gästen auf dem Festivalplatz sorgten. Den Abschluss bildet heute von 15 bis 22 Uhr der Familientag mit vielen Kinderanimationen aber auch politischen Diskussionen. Trotzdem darf natürlich auch die Musik nicht zu kurz kommen. „Flabba" „New Culture" und "BOSZH" haben ihr Kommen zugesagt.


Iserlohner Kreisanzeiger, 30.06.2001

Auftakt nach Mass: Zahlreiche Gäste beim Friedensfest 2001

Aktivisten machen mobil gegen nationalistische Tendenzen

Iserlohn. (B.Ü.) Es war ein Auftakt nach Mass für das Friedenfest 2001. Hunderte von jungen Menschen kamen zum alternativen Spektakel auf dem Fritz-Kühn-Platz. Bereits beim Auftritt der Band "Akute Verseuchung" liessen sich die Fans nicht lange bitten und schüttelten kräftig ihre langen und manchmal auch nur kurzen Haare zu den harten Riffs.

Das Motto des 11. Friedensfestes heisst "Dummheit und Stolz wachsen aus einem Holz". Mit-Organisator Detelv Paul machte in einer kurzen Ansprache noch einmal deutlich, wie wichtig es sei, mit seinem Nächsten vernünftig umzugehen. Das Festival stehe für Toleranz und Menschlichkeit, sagte er später am Rande. Eine eindeutige Position nahm er unter begeisterten Beifall ein, als er nationalistische und rechtsextrimistische Tendenzen verurteilte und forderte, dagegen anzukämpfen.

Doch das Fest auf dem Fritz-Kühn-Platz besteht nicht nur aus politischen Parolen. Die Musik steht ebenfalls im Mittelpunkt. So sprang gestern Abend auch "Leichenwetter" aus Iserlohn mit seinem düsteren Sound auf die Bühne. Das Publikum war begeistert von den Songs mit deutschen Versen.


Iserlohner Kreisanzeiger, 21.06.2001

11. Friedensfestival an der Bauernkirche

Multikulturelles Zeichen gegen Rassismus / Nonstop-Programm mit Musik und Politik

Iserlohn. (rd) Zum 11. Mal lädt das Iserlohner FriedensPlenum zu seinem "Friedensfestival" rund um die Bauernkirche ein. Vom 29. Juni bis 01. Juli werden wieder Tausende von Besucher erwartet, um an drei Tagen ein multikulturelles Zeichen gegen Intoleranz und Fremdenhass zu setzen.

"Dummheit und Stolz wachsen aus einem Holz". Unter diesem Motto steht das Friedensfestival rund um die Bauernkirche, dass am Freitag, 29. Juni, um 17.45 Uhr an der Bauernkirche eröffnet wird. "Natürlich hatte die Debatte um eine deutsche Leitkultur und das immer frechere Auftreten von Rechtsradikalen auch in der Region Auswirkungen auf das diesjährige Fest", so die Organisatoren.

Um die Einsicht zu verbreiten, dass das Wirtschafts- und Sozialsystem in Deutschland nur mit der Unterstützung von Einwanderern und Einwanderinnen erhalten werden könne, solle das Festival eine machtvolle Demonstration für eine multikulturelle Gesellschaft sein, so das Plenum. An den drei Festtagen werden etwa 6000 Besucher aus der ganzen Republik zum grössten Umsonst- und Draussen-Festival Südwestfalens erwartet.

Einzigartig dürfte sein, dass weiterhin alle Gruppen und Künstler sich bereit erklärt haben, zu Gunsten der Flüchtlingshilfe auf ihre Gage zu verzichten. Zu sehen sind am Freitag 29. Juni, ab 18 Uhr die Hammer Punk-Band "Akute Verseuchung", die durch den Gesang der Frontfrau Annet besonders markanten "Gooze Flesh" aus Rheine, die Darkwaver von "Leichenwetter" aus Iserlohn und "Superfly 69" als krachender Abschluss dieses Tages. Am Samstag, 30. Juni, spielen ab 16 Uhr "Halb so Wild" aus Dortmund, das Hamburger Elektro-Groove-Projekt "Lilith Milk", in dessen Mittelpunkt Dörte Krützfeld mit ihren durchgeknallten Ideen steht, die Emsländer "Swamphead", die kürzlich erst einen Preis der Internet-Plattform "Virtual Volume" gewannen, die schwäbische Rockband "Gallery" mit ersten Einblicken in ihr neues Album und die Freiburger "The Dead Flowers" mit ihren schnörkellosen Songs jenseits aller Trends. Am Sonntag, 1. Juli beginnt das Bühnenprogramm um 15 Uhr mit Kinderliedern von Zaches, Samba Rhythmen des Dortmunder Percussion-Projektes Até Logo, Liedern auf der Grundlage von Texten von Hoffmann von Fallersleben von Michael Zachcial aus Bremen. Es folgen das Reggae-Projekt "Flabba" und auch als optischer Höhepunkt das Schwerter Projekt "B.O.S.Z.H.". Neben der Musik auf der Bühne wird es auch in diesem Jahr wieder am Samstag und Sonntag auf dem Platz ein umfassendes Programm für Kinder geben. Darüber hinaus warten auf die Besucher zahlreiche Info-Stände verschiedener Organisationen und Reden zu aktuellen politischen Themen, wie "Was tun gegen Rechts", "Das neue Bundeswehrkonzept", "Atomausstieg ohne faule Kompromisse" und "Die Situation von Flüchtlingen in Deutschland".


Wochenkurier, 16.06.2001

Friedensfestival:

"Dummheit und Stolz wachsen aus einem Holz"

Foto: LeichenwetterIserlohn. "Dummheit und Stolz wachsen aus einem Holz" - unter diesem Motto steht das 11. Friedensfestival an der Iserlohner Bauernkirche. Natürlich hatte die unselige Debatte um eine deutsche Leitkultur und das immer frechere Auftreten von Rechtsradikalen auch aus der Region Auswirkungen auf das Motto des diesjährigen Fest. Um die Einsicht zu verbreiten, dass das Wirtschafts- und Sozialsystem in Deutschland nur mit der Unterstützung von Einwanderer erhalten werden kann, soll das Festival eine machtvolle Demonstartion für eine multikulturelle Gesellschaft sein.

Vom 29. Juni bis 1. Juli werden etwa 6000 Besucher aus der ganzen Republik zum grössten Umsonst- und Draussen-Festival in Südwestfalens erwartet. Einzigartig dürfte sein, dass alle Gruppen und Künstler sich bereit erklärt haben, zugunsten der Flüchtlingshilfe auf ihre Gage zu verzichten.

Zu sehen sind am Freitag, 29. Juni, ab 18 Uhr die Hammer "Ersatzpunk"-Combo "Akute Verseuchung", die durch den Gesang der Frontfrau Annet besonders markanten "Gooze Flesh" aus Rheine, die Darkwaver von "Leichenwetter" aus Iserlohn und "Superfly 69" als krachender Abschluss dieses Tages. Am Samstag, 30. Juni, spielen ab 16 Uhr "Halb so Wild" aus Dortmund, das Hamburger Elektro-Groove-Projekt "Lilith Milk", in dessen Mittelpunkt Dörte Krützfeld mit ihren durchgeknallten Ideen steht, die Emsländer "Swamphead", die kürzlich erst einen Preis der Internet-Plattform "Virtual Volume" gewannen, die schwäbische Rockband "Gallery" mit ersten Einblicken in ihr neues Album und die Freiburger "The Dead Flowers" um den Frontmann Tim Beam mit ihren schnörkellosen Songs jenseits aller Trends.

Am Sonntag, 1. Juli, beginnt das Bühnenprogramm um 15 Uhr mit Kinderliedern von Zaches, Samba-Rhythmen des Dortmunder Percussion-Projektes "Até Logo", Liedern auf der Grundlage von Texten von Hoffmann von Fallersleben von Michael Zachcial aus Bremen. Es folgt die Reggae-Band von "FLabba" und auch als optischer Höhepunkt das Schwerter Projekt "B.O.S.Z.H.".

Neben der Musik auf der Bühne wird es auch in diesem Jahr wieder am Samstag und Sonntag auf dem Platz ein umfassendes Programm für Kinder geben. Darüber hinaus warten auf die Besucher zahlreiche Info-Stände verschiedener Organisationen und Reden zu aktuellen politischen Themen wie "Was tun gegen Rechts", "Das neue Bundeswehrkonzept", "Atomausstieg ohne faule Kompromisse", "Die Situation von Flüchtlingen in Deutschland".

Eintritt wird für das Friedensfestival wie immer nicht verlangt.


Cocktail, 08.06.2001

14 Bands für den Frieden

Swamphead"Dummheit und Stolz wachsen aus einem Holz". Unter diesem Motto steht das 11. Friedensfestival an der Iserlohner Bauernkirche. Natürlich hatten die Debatte um eine deutsche Leitkultur und das immer dreistere Auftreten von Rechtsradikalen auch in der Region Auswirkungen auf das Motto für das diesjährige Fest. Um die Einsicht zu verbreiten, dass das Wirtschafts- und Sozialsystem in Deutschland nur mit der Unterstützung von EinwanderInnen erhalten werden kann, soll das Festival eine machtvolle Demonstration für eine multikulturelle Gesellschaft sein. Vom 29. Juni bis 1. Juli werden etwa 6000 Besucher aus der ganzen Republik zum grössten Umsonst-und-Draußen-Festival Südwestfalens erwartet.

Auf der Openair-Bühne vor der Stadtmauer zu sehen sind am Freitag ab 18 Uhr: "Akute Verseuchung", "Gooze Flesh", die Darkwaver von "Leichenwetter" und "Superfly 69" als krachender Abschluss dieses Tages. Am Samstag spielen ab 16 Uhr: "Halb so wild", "Lilith Milk", "Swamphead", die Rockband "Gallery" mit ersten Einblicken in ihr neues Album und die Freiburger "Dead Flowers". Am Sonntag beginnt das Bühnenprogramm um 15 Uhr mit Kinderliedern von Zaches, Samba Rhythmen des Dortmunder Percussion-Projekts Flabba und auch als optischer Höhepunkt das Projekt B.O.S.Z.H. Daneben wird es ein buntes Programm für Kinder geben. Darüberhinaus gibt es zahlreiche Info-Stände und Reden zu aktuellen politischen Themen wie "Was tun gegen Rechts", "Das neue Bundeswehrkonzept", "Atomausstieg ohne faule Kompromisse" und die Situation von Flüchtlingen in Deutschland.


Cocktail, 18.05.2001

Friedensfest als Multikulti-Demo

6000 Besucher werden beim Festival an der Bauernkirche erwartet.

"Dummheit und Stolz wachsen aus einem Holz". Unter diesem Motto steht das 11. Friedensfestival an der Iserlohner Bauernkirche. Natürlich hatte die Debatte um eine deutsche Leitkultur und das immer dreistere Auftreten von Rechtsradikalen auch in der Region Auswirkungen auf das Motto für das diesjährige Fest. Um die Einsicht zu verbreiten, dass das Wirtschafts- und Sozialsystem in Deutschland nur mit der Unterstützung von EinwanderInnen erhalten werden kann, soll das Festival eine machtvolle Demonstration für eine multikulturelle Gesellschaft sein. Vom 29. Juni bis 1. Juli werden etwa 6000 Besucher aus der ganzen Republik zum grössten Umsonst-und-Draussen-Festival Südwestfalens erwartet. Einzigartig dürfte sein, dass alle Gruppen und Künstler sich bereit erklärt haben, zugunsten der Flüchtlingshilfe auf ihre Gage zu verzichten.

Auf der Bühne zu sehen sind am Freitag ab 18 Uhr: "Akute Verseuchung" aus Hamm, "Gooze Flesh" aus Rheine, die Darkwaver von "Leichenwetter" aus Iserlohn und "Superfly 69" als krachender Abschluss dieses Tages. Am Samstag spielen ab 16 Uhr "Halb so wild", das Hamburger Elektro-Groove-Projekt "Lilith Milk", die Emsländer "Swamphead" die kürzlich erst einen Preis der Internet-Plattform Virtual-Volume gewannen, die schwäbische Rockband "Gallery" mit ersten Einblicken in ihr neues Album und die Freiburger "The Dead Flowers". Am Sonntag beginnt das Bühnenprogramm um 15 Uhr mit Kinderliedern von Zaches, Samba Rhythmen des Dortmunder Percussion-Projekt Flabba und auch als optischer Höhepunkt das Projekt B.O.S.Z.H. Daneben wird es ein buntes Programm für Kinder geben. Darüber gibt es zahlreiche Info-Stände und Reden zu aktuellen politischen Themen, wie "Was tun gegen Rechts", "Das neue Bundeswehrkonzept", "Atomausstieg ohne faule Kompromisse", "Die Situation von Flüchtlingen" in Deutschland.


Iserlohner Kreisanzeiger, 17.02.2001

1700 Unterschriften gegen Rassismus

Das Bündnis „Iserlohn sagt Nein zu Rassismus und Gewalt” übergab Unterrichtsmaterial zur Behandlung von Rechtsradikalismus an Iserlohner LehrerInnen. Foto: Merkel

Iserlohn. (cofi) Über 1700 Menschen erklärten sich mit ihrer Unterschrift solidarisch mit dem Aktionsbündnis: „Iserlohn sagt Nein zu Rassismus und Gewalt”. Das berichtete Detlev Paul am Donnerstag auf einem Bündnis-Treffen mit Pädagogen verschiedener Schulformen.
Das Treffen war ein konstruktiver Ideen- und Materialaustausch zur Behandlung von Rechtsradikalismus und Gewaltprävention im Schulunterricht. Dabei berichteten Lehrer über ihre Erfahrungen mit Aggressionen und Gewalt, die sich nicht nur als Ausländerfeindlichkeit zeigen. Sie beleuchteten soziale und wirtschaftliche Hintergründe. Es sei wichtig, benachteiligte Kinder in die Schule zu holen, damit sie einen Abschluss machen. Nur so haben sie auf dem Arbeitsmarkt Chancen und können ein Wertgefühl entwickeln, hieß es in der engagierten Diskussion. Als Problem wurde angesehen, dass das soziale Netz immer dünner wird. Wichtig seien lokale Beschäftigungsinitiativen.
Vertreter der Gesamtschule stellten ihr beispielhaftes Projekt „Schule ohne Rassismus” vor. Schüler, Lehrer und Eltern verpflichten sich mit ihrer Unterschrift, die in der Schulordnung aufgenommen Anti-Rassismus-Regeln einzuhalten (wir berichteten).
Mit Mitteln des Landesprogramms gegen Rassismus schuf das Bündnis Bücher und CDs an, die im Unterricht eingesetzt werden sollen. Die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer nahmen gerne je einen Klassensatz in Empfang. Das Bündnis bietet dazu eine Fortbildung an und fordert überdies das Regierungspräsidium auf, seinerseits Lehrerfortbildungen zu dieser Thematik vorzusehen. Die Diskussionsteilnehmer machten deutlich, dass sie an einem interschulischen Austausch interessiert sind. Das nächste Treffen findet am 15. März im Alten Stadtbad statt.


Stadtspiegel, 14.02.2001

Meinung des Lesers

Leserbriefe müssen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion entsprechen. Wir behalten uns grundsätzlich das Recht auf Kürzung vor.

Detlev Paul aus Iserlohn nimmt zu der „Spalte eins“ aus der Ausgabe vom 7. Februar wie folgt Stellung.
„Die Gesetze auf deren Grundlage Asylrecht praktisch ausgeübt wird, richten sich nur gegen Menschen, die nicht Deutsche sind. Alle Schlechterstellungen der Asylgesetze treffen ausschließlich Menschen aus anderen Ländern. Alle Asylsuchenden müssen mit Leistungen zurechtkommen, die noch 20 Prozent unter denen eines deutschen Sozialhilfeempfängers liegen. Sie müssen sich einen Behandlungsschein abholen, wenn sie krank sind. Allen Asylbewerberinnen wird ein Wohnort zugewiesen. Sie dürfen sich ohne Ausnahmegenehmigung nur in der Stadt oder Kreis oder dem Regierungsbezirk bewegen. Manche werden über Jahre gezwungen in Sammelunterkünften ohne Privatsphäre zu leben. Derzeit besteht mehr denn je die Chance zur Vermittlung von Wohnungen, aber es wird nicht konsequent angegangen. All dies ist kein Rassismus? All das soll kein Grund zum demonstrieren sein?
Statt dessen wird in der Spalte eins von -nn gegen „The Voice“ polemisiert. Da werden Handy und Email besonders herausgestellt.
Jeder Mensch, der gezwungen ist, weit weg von zu Hause zu leben, ist besonders auf die Möglichkeit der preiswerten Kommunikation angewiesen. Diese ist durch ein billiges Erreichbarkeits-Handy und eine Email-Adresse, die von jedem Online-Computer auf der Welt genutzt werden kann, am ehesten möglich. Ein Erreichbarkeits-Handy sollte jeder Flüchtling haben, denn damit kann man ohne Kosten den Notruf 110 anrufen. Solche Geräte sind inzwischen kein Luxusgegenstand mehr, es gibt sie für 50 Mark.
Als Flüchtling kann es einem in Iserlohn passieren, dass einem mit einer Taschenlampe ins Gesicht geleuchtet wird, mit der Begründung, dass das Hausrecht der Stadt ausgeübt werde, aber die Recherche hat ergeben, dass in Iserlohn keine rassistische Praxis von Flüchtlingen erlebt wird.
Dann wird noch unterstellt, dass die Flüchtlinge die sanitären Anlagen nicht richtig pflegen. Da ist notwendig zu erklären, dass es sich um Gemeinschaftsanlagen für bis zu 30 Personen handelt, die zwangsläufig höher beansprucht werden. Eine Renovierung der sanitären Anlage war zwingend erforderlich, weil sonst das Gesundheitsamt wegen baulicher Mängel eine Unterkunft geschlossen hätte.
Viele sollten mit den Asylberwerberlnnen demonstrieren, meint Detlev Paul.


Der Bote (Lüdenscheid), 31.01.2001

Friedensfest in Vorbereitung


Iserlohner Kreisanzeiger, 13.01.2001

Transparente gestohlen

Iserlohn. (rd) Empört ist das Bündniss "Iserlohn sagt Nein zu Rassismus und Gewalt" über den Diebstahl seiner Transparente. Die Banner gegen Rassismus und Gewalt wurden in den Weihnachtsferien von unbekannten Tätern von den Brücken an der Dortmunder Stasse und der Seilerseestrasse entwendet. Für sachdienliche Hinweise, die zur Wiederbeschaffung eines Transparentes oder zur Ergreifung der Täter führen, wird eine Belohnung von 100 Mark ausgesetzt. Hinweise werden beim nächsten Treffen am 18. Januar um 19.30 Uhr in der Altentagesstätte Nussstrasse entgegen genommen oder sollten an die Polizei erfolgen.


Stadtspiegel, 10.01.2001

Rechtsamt stellt fest: Friedensfest ist etabliert

Iserlohn. (-nn) Auch im STADTSPIEGEL ist nach den Vorfällen im vergangenen Jahr eindeutig gefordert worden, das Friedensfest zeitlich von dem 19 SV-Fest zu trennen, damit gerade im Vorfeld beider Veranstaltungen das permanente Unspektakel ein Ende hat. Sowohl die STADTSPIEGEL-Redakteure also auch alle andere Fest-Trennungs-Befürworter müssen aber ihre Forderungen zu den Akten legen. Denn ein im Juli von einer Referendarin erarbeitetes Gutachten besagt, „dass weder das Versammlungsgesetz noch die Gewerbeordnung noch schließlich die Gemeindeordnung eine rechtliche Möglichkeit bietet, die zeitgleiche Durchführung des Friedensfestes zum Schützenfest des IBSV zu unterbinden".

Der Leiter des Rechtsamtes Stefan Bartels, „schließt sich diesem Gutachten im Ergebnis an". Noch am Montag erklärte er gegenüber dem STADTSPIEGEL, „dass seit August keine neuen Erkenntnisse gewonnen worden sind".

Eine Alternative allerdings bleibt. Lesen Sie bitte im Innenteil weiter.

Nach Klausur-Tagung: 11. Friedensfest kommt

Wieder am Schützenfest-Termin (29.06. bis 01.07.)

Iserlohn. (-nn) Welche Alternative bietet sich der Stadt Iserlohn, um einem zeitlichen Nebeneinander des Friedensfestes und des IBSV-Schützenfestes eine Absage zu erteilen?

Die Antwort ist auch in dem im Juli vergangenen Jahres erstellten Gutachten enthalten. Dort heisst es: "Denkbar ist meines Erachtens nur", so Rechtsamtsleiter Stefan Bartels, "die räumlichen Gegebenheiten des Veranstaltungsgeländes so zu verändern, dass aus tatsächlichen Gründen überhaupt das bisherige Friedensfest dort nicht mehr stattfinden kann. Auch vor dem Hintergrund einer inzwischen 10-jährigen Tradition ist die Stadt Iserlohn nicht gehindert, durch Umgestaltung der Örtlichkeit der Durchführung eines solchen Festes - allerdings zu jeden Zeitpunkt, nicht nur während der Dauer des Schützenfestes des IBSV - die tatsächliche Grundlage zu entziehen".

Ob angesichts der ganzen anstehenden Innenstadt-Maßnahmen eine bauliche Veränderung rund um den Fritz-Kühn-Platz überhaupt realistisch erscheint?

Somit wird auch in diesem Jahr an einem Wochenende von Freitag, 29. Juni bis Montag, 2. Juli, sowohl das Friedensfest in der Altstadt als auch das Schützenfest auf der Höhe gefeiert.

Für IBSV-Chef Horst Fischer stand wohl schon immer fest, "dass klare Gesetze zum Verbot des Friedensfestes nicht vorhanden sind". Allerdings ist er davon überzeugt, dass "seit den gemeinsamen Gesprächen im Vorfeld der 2000er-Feste ein anderes Klima vorherrscht".

Keine Zweifel an der Durchführung des Friedensfestes liess Detlev Paul, einer der Fest-Motoren, aufkommen. In einem Telefon-Gespräch mit dem Stadtspiegel teilte Detlev Paul mit, "dass es im alten Jahr ein Klausur-Wochenende des FriedensPlenums in Neu-Astenberg gegeben hat". Paul weiter: "Wir haben im Tenor beschlossen, dass es ein 11. Friedensfest geben soll. Als Termin wurde die Zeit zwischen dem 29. Juni und dem 1. Juli bestimmt." Angemeldet ist das Fest allerdings noch nicht. "Das wird in den nächsten Tagen erfolgen, wenn feststeht, wer für das Fest verantwortlich zeichnet", so Paul.