Pressespiegel 2010

Marcus Heilmaier vom SPD-Stadtverband legte gestern Abend als Erster ein Blumengebinde am Mahnmal am Poth nieder. Rund 70 Teilnehmer waren trotz Regen erschienen. Foto: Josef Wronski

Iserlohner Kreisanzeiger, 10.11.2010

Mahnveranstaltung erinnerte an die Pogromnacht auch in Iserlohn

Das Geschehene ist bis heute „zu unfassbar"

ISERLOHN. (ust) „Das darf nie wieder geschehen", diesen Appell richtete Marc Heilmaier vom SPD-Stadtverband an die Teilnehmer der gestrigen Mahnveranstaltung in Erinnerung an die Novemberpogrome, die auch in Iserlohn stattgefunden haben.

Heilmaier erinnerte bei seiner Rede am Gedenkstein für die Synagoge an der Mendener Straße an den Brand des jüdischen Gotteshauses vor 72 Jahren. Auch hier hätte die Feuerwehr tatenlos zugesehen, hätte zu gesehen, habe nur Nachbarhäuser geschützt. „Zu unfassbar" sei es, was auch in Iserlohn geschehen sei. Denn auch hier habe nach Ausgrenzung und Diskriminierung mit der Reichspogromnacht der Vernichtungsfeldzug gegen jüdische Menschen begonnen. Bewegend Heilmaiers Schilderung, wie er als Jugendlicher das Konzentrationslager Dachau besucht habe. „Ich hatte einen Kloß im Hals", erinnert er sich.

Uta Meyer, Lehrerin an der Realschule am Hemberg, erinnerte dann an die jüdische Tradition der kleinen Steine auf den Grabstätten und forderte die rund 70 Teilnehmer auf, in Gedenken an die jüdischen Toten auf dem Gedenkstein ebenfalls kleine Steine abzulegen. Seit 1989 rufen Pax Christi Iserlohn, der SPD-Stadtverband und das FriedensPlenum zu dieser Mahnveranstaltung auf, die ein Zeichen setzen soll gegen Rassismus, Intoleranz und Gewalt und für Zivilcourage und Menschenwürde.

Nach einem Schweigemarsch durch die Innenstadt, bei dem an den „Stolpersteinen" und an der Reformierten Kirche - hier sprach Pfarrer Andres-Michael Kühn - ein Stopp eingelegt wurde, ging es dann zum Ehrenmal am Poth, wo Detlev Paul vom Iserlohner FriedensPlenum daran erinnerte, dass dieses „Mahnmal auch ein Ehrenmal ist".

John Bell (l.), Uta Meyer und Detlev Paul reinigten die "Stolpersteine" wie hier an der Wermingser Straße 2, die an die Familie Wertheim/Gompertz erinnern. Foto: Josef Wronski

Iserlohner Kreisanzeiger, 09.11.2010

Heute Erinnerung an Reichspogromnacht

"Stolpersteine" wieder lesbarer

ISERLOHN. (tol) Am heutigen Tag jährt sich zum 72. Mal die Reichspogromnacht, in der auch in Iserlohn die Synagoge niedergebrannt wurde und der Vernichtungsfeldzug gegen die jüdischen Mitbürger begann.

Bevor dessen heute Abend gedacht werden soll, reinigten gestern Uta Meyer von Pax Christi sowie John Bell und Detlev Paul vom Friedensplenum die 13 „Stolpersteine" in der Iserlohner Innenstadt, mit denen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert wird. „Seitdem die Steine 2006 von Gunter Demnig in das Pflaster eingebracht wurden, hat die Lesbarkeit etwas gelitten", berichtete Detlef Paul. Natürlich habe man mit dem Künstler, der inzwischen in über 500 Orten Deutschlands und anderer Länder die Aktion initiiert hat, zuvor Rücksprache gehalten, mit welchen Mitteln die Messingplatten gereinigt und damit die Aufmerksamkeit wieder verbessert werden könne, was dann auch gestern eindrucksvoll gelang.

Die Mahnveranstaltung, zu der heute das Friedensplenum und Pax Christi gemeinsam mit dem SPD-Stadtverband aufrufen, beginnt um 18 Uhr am Gedenkstein für die Synagoge an der Mendener Straße/Ecke Karnacksweg und endet am Mahnmal am Poth.


Iserlohner Kreisanzeiger, 09.11.2010

NACHGEDACHT

Nie wieder

Das im wahrsten Sinne glänzende Ergebnis machte es deutlich: Die gründliche Reinigung der 13 „Stolpersteine", mit denen auf der Wermingser Straße und dem Alten Rathausplatz an die ermordeten jüdischen Mitbürger erinnert wird, war überfallig. Durch den Schmutz waren die Namen nur noch schlecht lesbar, die übliche Straßenreinigung war dafür bei weitem nicht ausreichend.

Neben dem Umstand, dass die von ihnen vertretenen Organisationen wie Pax Christi und Friedensplenum gemeinsam mit dem SPD-Stadtverband zur Mahnveranstaltung aufrufen, hatten Uta Meyer und John Bell auch ganz persönliche Gründe für ihren gestrigen Einsatz. Die Lehrerin der Realschule am Hemberg, die heute Abend auch etwas zur jüdischen Tradition der kleinen Steine auf den Grabsteinen erzählen wird, gehörte mit ihrer Klasse 2006 zu den Vorbereitern der „Stolpersteine"-Aktion in Iserlohn - wie auch Hubert Witte mit seinen Schülern von der Gesamtschule, der davon auch heute berichten wird.

John Bells Großvater gehörte indes zu den kanadisch-britischen Truppen, die am 15. April 1945 das Konzentrationslager in Bergen-Belsen befreiten. Dessen Schilderungen des dort Gesehenen begleiten den Iserlohner bis heute: „So etwas darf nie wieder passieren", erklärt John Bell seine Motivation, sich stets gegen alle nationalsozialistischen und fremdenfeindlichen Tendenzen einzusetzen.

Torsten Lehmann


Iserlohner Kreisanzeiger, 06.09.2010

Viktoria Wartz, Detlev Paul und Inge Höger (v.l.) plädieren für eine friedliche Lösung im Nahen Osten. Foto: Sandra Finster
Dr. Viktoria Waltz und Inge Höger berichteten im Alten Stadtbad über eigene Erfahrungen

Einblicke in die Situation des Nah-Ost-Konflikts

Iserlohn. Zu einem politischen Abend zum Thema Nah-Ost-Konflikt haben am Freitagabend das FriedensPlenum Iserlohn und das JeKaMi Bildungsforum eingeladen. Detlev Paul, Leiter des FriedensPlenums, führte durch den Abend und verdeutlichte die Bedeutung einer friedlichen Lösung des Konfliktes.

Dr. Viktoria Waltz, Raumplanerin der TU Dortmund, und Bundestagsmitglied Inge Höger erzählten von ihren Erfahrungen im nahen Osten und fesselten das staunende Publikum. Es wurde schnell klar, dass eine friedliche Lösung für die menschenfeindliche Situation in Gaza und den anderen Besatzungszonen geschaffen werden muss.

Waltz, die sich schon seit 25 Jahren mit dem Thema befasst, gab einen geschichtlichen Überblick und zeigte die Notsituation der Menschen. „Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass Palästinenser und Israelis auf gleicher Augenhöhe miteinander reden und dass es ein Ende der Besatzung gibt. Israel existiert nur aufgrund von internationaler Unterstützung. Würde es für eine Zeit Sanktionen geben, könnte man den Konflikt entschärfen. Unter anderem zählt sogar die Lieferung von Waffen dazu“, erklärte Viktoria Waltz.

Die Doktorin schrieb bereits ihre Dissertation zu dem Thema Nah-Ost-Konflikt und ist eine Expertin. Mit Karten und Bildern zeigte sie die besetzten Gebiete und erzählte von den lebensverachtenden Bedingungen. Israel wahre nicht die Menschenrechte. Nicht einmal Beton gelange in den Gazastreifen, was den eingeschlossenen Menschen einen Wiederaufbau unmöglich mache. Auf der anderen Seite fürchte Israel Tunnelbauten und Bombenanschläge.

Eine politisch zugespitzte Situation, wie auch Inge Höger verdeutlichte. Sie war sogar an Bord der Hilfsflotte, die am 31. Mai dramatisch beendet wurde. „Israel hat keine festen Grenzen und es gibt sogar einen Mauerbau: Palästina-Gebiete werden zugemacht. Die Menschen können teilweise nicht zu ihren eigenen Feldern.“, sagte Höger. Sie glaubt, dass es helfen könnte, wenn es internationale Folgen für Israel gäbe. „Die Überfälle auf die Schiffsflotte haben daran auch nichts geändert“, sagte Inge Höger.

Persönliche Erfahrung

Wie sich der Nah-Ost-Konflikt weiter entwickelt, kann niemand wissen. Fest für die Besucher des Diskussionsabends stand aber, dass es eine friedliche Lösung geben müsse und dass die Menschenrechte immer gewahrt werden sollen. Wolfgang Schumacher, der unter anderem in Israel studierte und viele Erfahrungen im Land sammeln konnte, fand, dass Völkerrecht sei auf Israel nicht mehr anwendbar und hofft auf mehr öffentliches Interesse. Insgesamt war es eine gelungene politische Diskussion und die Referentinnen konnten die Gäste mit viel geschichtlichem Hintergrundwissen und persönlichen Erfahrungen bereichern.


Iserlohner Kreisanzeiger, 10.08.2010

FriedensPlenum erinnert an den Atombombenabwurf über Hiroshima

Mit einem "Die-In" erinnerte das FriedensPlenum an die Menschen, die vor 65 Jahren durch den Einsatz der Atombomben in Hiroshima und Nagasaki zu Hunderttausenden getötet wurden. Das FriedensPlenum unterstützt damit die Kampagnen "atomwaffenfrei.de" und "Mayors for Peace" (Bürgermeister für den Frieden), die den Abzug der verbliebenden Atomwaffen aus Deutschland und die weltweite Abschaffung aller Atomwaffen fordern. Foto:privat


Umsonst und draußen: Trotz des guten Besuchs hat das Friedensfest in diesem Jahr nicht so viel Gewinn für die Flüchtlingshilfe abgeworfen, wie erhofft. Foto: Archiv

Iserlohner Kreisanzeiger, 17.07.2010

Das Plenum zieht Bilanz und lässt die Zukunft wie immer offen

Zufrieden mit dem Fest, unzufrieden mit Erlös

Von RalfTiemann

ISERLOHN. „Früher wurde man mehr gefördert, heute wird man zur Kasse gebeten", lautet das Fazit der Organisatoren des Friedensfestes. Und das gelte leider nicht nur für das Friedensplenum, sondern für alle Vereine und Gruppen, die ehrenamtlich etwas auf die Beine stellen, fügte Detlev Paul bei der gestrigen Bilanz-Pressekonferenz zum diesjährigen Fest hinzu. Lediglich 500 bis 600 Büro werden nach derzeitigem Stand vom Fest und damit für die Flüchtlingshilfe und andere soziale Zwecke übrig bleiben - und das trotz bester Besucherzahlen bei tollem Wetter zur Jubiläumsausgabe des Festivals.

Vor allem die Schankgebühr habe sich von 40 auf 200 Büro um lockere 400 Prozent gesteigert, wovon die Organisatoren erst kurz vor dem Fest erfuhren. „Die Schankerlaubnis kam einen Tag vor dem Fest mit der Post, die Genehmigung wurde vom Ordnungsamt am gleichen Tag mittags eingeworfen", erklärt Sophia Steneberg, auf deren Namen das diesjährige Festival angemeldet war - trotz frühzeitiger Anmeldung im Dezember 2009. „Ein anderer, unerfahrenerer Verein hätte bei einer solchen Planungsunsicherheit wohl die Segel gestrichen", fügte Detlev Paul hinzu.

Aber auch andere finanzielle Posten seien gestiegen. Die Hüpfburg, die früher kostenlos von der Sparkasse und für Transportkosten von lediglich rund 70 Euro geliefert wurde, musste jetzt für 195 Euro an anderer Stelle geordert werden. Die Stromkosten sind von rund 80 Euro auf an die 450 Euro angestiegen, weil die Stadtwerke den Stromkasten an der Bauernkirche mit neuer Technik versehen haben: Während früher ein Schlüssel für den Kasten reichte, um Strom zu bekommen, muss heute das Ausgangskabel von einem Elektrounternehmen angeschlossen werden. Auch das Leihmaterial wie Tische und Bänke, das für ein Familienfest in großen Mengen geliefert werden muss, sei teurer geworden. Und dass das Bier am Freitag nur schlecht vorgekühlt am Platz ankam und sich abends viele Besucher über „lauwarme Plörre" beschwerten, habe die Einnahmen ebenfalls gesenkt.

Erfreulicher sieht die Bilanz bei den Einsätzen der Sanitäter und beim Thema Jugendschutz aus, das dem Plenum sehr wichtig ist. Nach Vorwürfen aus dem Integrationsrat, beim Friedensfest würde Alkohol an Minderjährige ausgeschenkt, hatte das Ordnungsamt Kontrollen durchgeführt. Ergebnis: Der Vorwurf hat sich wie in früheren Jahren auch nicht bestätigt. Und bei den fünf Einsätzen der Sanitäter, von denen einer ein Unfall auf dem Spielplatz an der Bauernkirche und nicht auf dem Friedensfest war, gab es nur einen schwerwiegenden, bei dem der Verdacht auf Schlüsselbeinbruch bestand. Im Krankenhaus stellte sich die Verletzung aber nur als Prellung heraus. „Wir hatten am ganzen Wochenende keinen einzigen ernst zu nehmenden Zwischenfall", erklärt Detlev Paul angesichts vieler tausend Besucher erfreut.

Das Thema Lärmbelästigung, das das Ordnungsamt am Freitagabend auf den Plan gerufen hatte, soll am Ende der Sommerferien mit der zuständigen Behörde noch einmal in Ruhe geklärt werden. Ebenso wie die Frage, ob es auch ein 21. Friedensfest geben wird. „Es gibt doch Ermüdungserscheinungen bei einigen Altgedienten", sagt Detlev Paul, sieht es aber dennoch als hochwahrscheinlich an, dass es weiter geht. Neue, junge Leute brauche man dazu aber auf jeden Fall. Das Friedensplenum trifft sich an jedem Dienstag um 20 Uhr im Jugendzentrum Karnacksweg. Wer Interesse hat, kann dort einfach vorbeischauen. Dort wird gegenwärtig auch heiß diskutiert, ob man das Festival nicht doch auf die Füße eines Vereins stellen sollte. Man könnte nach dem Vorbild des Wispa-Festivals unabhängig von der politischen Arbeit des Plenums einen Förderverein Friedenskultur gründen, der als Veranstalter auftritt, so Detlev Paul. „Das würde die Organisation doch erleichtern und die Möglichkeiten steigern."

Friedens-Termine

Fußball und Demos

  • Das alljährliche Friedensfestival ist nur ein Teil der politischen Arbeit des Friedensplenums. Folgende Termine stehen an:
  • Am 21. August steigt das zehnte "Das-Plenum-hat-Euch-lieb-Turnier" im Stadion Lägertal. Los geht es um 10 Uhr. Hobby-Kicker-Teams die noch mitmachen möchten, können sich via E-Mail bei Andreas Habel (andreashabel@gmx.de) anmelden.
  • Am 1. September startet eine Antikriegsaktion zu Afghanistan in der Innenstadt mit verschiedenen Gruppen aus dem Märkischen Kreis.
  • Am 3. September kommt die Bundestagsabgeordnete der Linken, Inge Höger, für einen Vortrag zum Thema Ghaza in das Alte Stadtbad. Inge Höger nahm an der Reise der Friedensflotille teil, die am 31. Mai in internationalen Gewässern von der israelischen Armee geentert wurde. Bei dem Angriff wurden neun Friedensaktivisten von israelischen Soldaten erschossen.
  • Für den 18. September ist eine große Anti-Atomkraft-Demonstration in Berlin geplant. Begleitend möchte das Friedensplenum auch in Iserlohn aktiv werden.
KOMMENTAR

Mayors for Peace

Damit hatten die Organisatoren nach 20 Jahren Friedensfest nicht mehr gerechnet: Der Bürgermeister war am Sonntag des Festivalwochenendes erstmals zu Besuch, um sich ein Bild vom Treiben an der Bauernkirche zu machen - und das ohne Einladung des Friedensplenums, wofür sich die Organisatoren sofort entschuldigten. Da aber noch nie ein Bürgermeister zu Besuch war, hatte man einfach nicht daran gedacht, es bei dem neuen Amtsinhaber Peter Paul Ahrens zu versuchen. Im kommenden Jahr soll das nun nachgeholt werden. Und es wäre nicht das Friedensplenum, wenn es „nur" um ein normales Grußwort bitten würde. „Wir setzen auf politischen Inhalt" lautet die Devise, und da ist den Plenums-Mitgliedern aufgefallen, dass der Iserlohner Bürgermeister genau wie derzeit 3964 seiner Kollegen in 143 Ländern der Welt, davon 350 aus deutschen Städten, Mitglied in der Organisation „Mayors for Peace" (Bürgermeister für den Frieden) ist. Das Ziel der Organisation: Eine atomwaffenfreie Welt bis 2020, woraufhin die Verwaltungen vor Ort aktiv hinarbeiten sollen. „Es wäre doch schön, wenn auch unser Bürgermeister in dieser Bewegung mitarbeiten würde und nächstes Jahr auf dem Festival darüber berichten würde", so Detlev Paul vom Plenum. Das erinnert jetzt natürlich ein wenig an die Geschichte von dem kleinen Finger und der ganzen Hand. Aber ein Versuch ist es natürlich wert.

Ralf Tiemann


Iserlohner Kreisanzeiger, 09.07.2010

Ordnungsamtsleiterin Angela Schunke: „Es finden keine Ungleichbehandlungen zwischen dem Friedensfest und dem Schützenfest statt"

„Wir nehmen die Beschwerden sehr ernst"

Von Cornelia Merkel

ISERLOHN. „Es finden keine Ungleichbehandlungen zwischen dem Friedensfest und dem Schützenfest statt", verwahrte sich die neue Leiterin des Ordnungsamtes gegen entsprechende Vorwürfe. „Ich behandle alle gleich im Rahmen der Verordnungen. "

Die „Ordnungsbehördliche Verordnung der Stadt Iserlohn über Ausnahmen des Landesimmissionsschutzgesetzes Nordrhein-Westfalen" sieht für die Schützenfestveranstaltungen in Iserlohn und seine Stadtteile eine Einschränkung der Nachtruhe und Benutzung von Tongeräten in der Nacht von Freitag auf Samstag bis 4 Uhr vor, allerdings sei Musikbeschallung nur bis 3 Uhr erlaubt. In der Nacht von Sonntag auf Montag kann bis 2 Uhr gefeiert werden. Aber Musik darf es nur bis 1 Uhr geben.

Demgegenüber gelten für das Friedensfest des Iserlohner Friedensplenums andere Regelungen in derselben Verfügung der Stadt Iserlohn aus dem Jahre 1998: sowohl in der Nacht von Freitag auf Samstag als auch von Samstag auf Sonntag ab 24 Uhr „Verbote der Benutzung von Geräten, die der Schallerzeugung oder der Schallwiedergabe dienen (Musikinstrumente, Tonwiedergabegeräte u. a. Geräte)". Und in der Nacht von Sonntag auf Montag müssen die Regler bereits um 22 Uhr ausgeschaltet werden.

Soweit die Grundlage, auf die sich die städtische Ordnungsbehörde beruft. Die aber neutral betrachtet, mit zweierlei Maß misst für die Veranstaltungen der 14 Schützenvereine auf der einen und das Friedensfest auf der anderen Seite, das aber mittlerweile auch eine Traditionsveranstaltung ist. In diesem Jahr fand das Fest zum 20. Mal auf dem Fritz-Kühn-PIatz statt. Und dort schritt das Ordnungsamt nach einer Beschwerde von der Südstraße bereits um 21.30 Uhr ein und veranlasste die Drosselung der Lautstärke.

Angela Schunke, setzt hinzu: Wenn während der Dienstzeit Beschwerden beim Bereitschaftsdienst eingehen, würden ihre Mitarbeiter diesen auch nachgehen. „Wir nehmen die Beschwerden sehr ernst." Der Bereitschaftsdienst sei bis 1 Uhr im Einsatz „Von massiven Beschwerden zum Schützenfest habe ich erst am Dienstagmorgen erfahren", erklärte Angela Schunke auf Anfrage. Allerdings habe einer ihrer Mitarbeiter, der ebenfalls bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig ist, „in seiner Freizeit" nach einer Beschwerde über laute Techno-Musik aus der Nacht zuvor in der darauf folgenden Nacht zum Sonntag um 3 Uhr eine Lärmquelle auf der Alexanderhöhe unterbunden. Sie betonte: „Es ist ein Problem: "Wenn ich von Beschwerden nichts weiß oder erst am nächsten Morgen, kann ich auch nicht einschreiten."

Angela Schunke verweist zur weiteren Erklärung auch auf die knappe Personaldecke für die aktuell vielen Außenveranstaltungen, Schützenfest, Friedensfest, Autokorsos nach den Deutschland-Spielen bis nach Mitternacht.

Aus der öffentlichen Kritik am Einschreiten des Ordnungsamtes beim Friedensfest, aber nicht beim Schützenfest zieht sie jetzt diese Konsequenz: „Mein Ziel ist es, für nächstes Jahr einen Weg zu finden, bei dem sich keiner mehr beschweren kann. Wir sind nicht daran interessiert, Unterschiede zu machen."


"Punch 'n' Judy" läuteten am Samstag die abendliche Party ein. Foto: Karthaus

Iserlohner Kreisanzeiger, 07.07.2010

20. Auflage des Friedensfestes zog bei idealen Bedingungen viele Tausend Besucher an

Entspannt, unspektakulär und einfach nur dufte

So sieht der Friedensfest-Nachwuchs aus. Der kleine Paul hat sich auf jeden Fall schon richtig wohl gefühlt. Foto: May

Von Ralf Tiemann

ISERLOHN. Die Schärfe ist raus. Dafür hat sich Entspannung auf allen Ebenen eingestellt. Sowohl was das Verhältnis zum IBSV als auch was die Außendarstellung angeht. Von einer großen Party für junge Leute habe sich das Friedensfest zu einem großen Familienfest etabliert, das ein im Durchschnitt deutlich älteres Publikum als in den Anfängen anzieht, zieht Detlev Paul, Mitbegründer des Festivals und auch aktuell einer der Motoren, ein Zwischen-Resümee. Und der IBSV? „Der bietet ja im Grunde keine Angriffsfläche mehr." Die Fritz-Kühn-Debatte laufe natürlich weiter, auch weil die Linken im Stadtrat eine Umbenennung des Platzes in Friedensplatz anregen. Aber der IBSV sei eigentlich kein Thema mehr.

Zum 20. Mal hat das Friedensplenum am vergangenen Wochenende zu seinem Festival eingeladen. Und vieles hat sich in den Jahren seit dem Startschuss im Jahr 1991 verändert - meist zum Positiven. „Das Müllaufkommen ist deutlich geringer geworden", hebt Detlev Paul hervor, dass das Team die acht Mülltonnen, die zur Verfügung stehen, bei weitem nicht braucht. Auch die Musik hat sich verändert. Von einem bunten und von den 80er Jahren geprägten Strauss an Stilen vom Kabarett bis zum Liedermacher hat sich das Programm über eine Phase, die stark vom Punk bestimmt war, zu einer musikalischen Vielfalt entwickelt, die von sehr düster und hart bis zu Weltmusik, Ska und Crossover-Projekten reicht. Auch die Vielfalt der Stände und des Rahmenprogramms für Kinder ist vielfältiger geworden. Und die oben schon erwähnte Entspannung hat dazu geführt, dass das Friedensfest auch immer friedlicher wird. „Vom Friedensfest habe ich überhaupt nichts gehört", lautete am Sonntag der Kommentar eines Polizeisprechers, und Detlev Paul hält es für sehr außergewöhnlich, dass ein so großes Open-Air-Festival mit Flaschenbier regelmäßig ganz ohne Schnittverletzungen abläuft.

Mächtig viel Spaß hatten diese beiden jungen Damen vor der Bühne. Foto: Karthaus

Vieles ist aber auch gleich geblieben. Das Grundmotto „umsonst und draußen" hat nach wie vor Bestand - auch weil die Bands, die teilweise aus ganz Deutschland, in diesem Jahr sogar aus Russland anreisen - ebenso wie die Helfer auf Gagen und Lohn verzichten. Gleich geblieben ist auch der Anspruch, politische Inhalte zu transportieren, was in diesem Jahr wieder hauptsächlich über Reden - in diesem Jahr unter anderem von der Aktivistin Hannah Poddig (siehe nebenstehenden Bericht) - und Sketche geschah.

Gleich geblieben ist aber auch die seit Jahren für Iserlohn einmalige Festival-Atmosphäre, die gerade in diesem Jahr bei optimalen Bedingungen einfach nur dufte war. Schon am Freitagabend füllte sich der Platz mit rund 1000 Besuchern, die bei „Red Rooster" eine starke Rockshow erlebten und später bei „La Confienza" richtig abfeiern konnten. Auch der Samstag hatte mit „Irish Maiden", „Punch 'n' Judy" oder „Honigdieb" musikalisch Einiges zu bieten, ebenso wie der Sonntag, an dem unter anderem „Rootsgaia", „The Violet Tribe" und „Distemper" auftraten. Es war ein nahezu ideales Festival-Wochenende, an dem es lediglich zwei Wermutstropfen gab. Zum einen hatte das Team vom Friedensplenum am Freitag eine längere Diskussion mit dem Ordnungsamt, an dessen Ende die Lautstärke deutlich gedrosselt werden musste, was eigentlich niemand auf dem Platz verstanden hat. Nach subjektiver Wahrnehmung war es einfach nicht laut. „Und wir haben die Wirkung des Fußballs auch auf junge Frauen mit Kindern unterschätzt", so Detlev Paul. Der Auftritt von "Karibuni", die sich am Samstagnachmittag kurz vor dem Anpfiff Weltmusik für Kinder boten, war jedenfalls mit nur einer Hand voll Kindern äußerst schwach besucht. Dabei war gerade das Kinderprogramm mit den Liedern aus aller Welt ein echter Höhepunkt des Wochenendes.


Iserlohner Kreisanzeiger, 05.07.2010

Die Vollzeit-Aktivistin und Buchautorin war zu Gast beim Friedensfest

Widerstand als Beruf: Hannah Poddig ist konsequent radikal

Von Ralf Tiemann

ISERLOHN. So ganz sei das Umfeld beim Friedensfest doch nicht ihre Welt. „Das ist ja schon sehr konsumorientiert hier" sagt Hannah Poddig. „Die Leute interessieren sich doch eher für die Musik, das Bier und die Wurst," beschreibt sie das Alternative Treiben an der Bauernkirche eher als ein gewöhnliches Volksfest.

Grundsätzlich sei es eine gute/ Idee, einem Schützenfest ein Friedensfest entgegenzusetzen, aber die Inhalte kämen bei dem Iserlohner Festival doch arg zu kurz. „Viel zu wenig politische Deko", kommentiert sie den Umstand, dass es lediglich einen Infostand einer linken Aktivisten-Gruppierung gibt. Ihre kleine Ausstellung steche da ja richtiggehend heraus.
Die kleine Ausstellung erzählt die Geschichte einer ihrer aufsehenerregendsten Aktionen, bei der sie sich im Februar 2008 an Bahnschienen gekettet hatte, um aus Protest gegen die Auslandseinsätze der Bundeswehr einen Transportzug aufzuhalten. 112 Waggons mit 332 Bundeswehrfahrzeugen mussten damals vier Stunden lang pausieren - ein großer Erfolg, der mächtige Wogen geschlagen hat.
Die kleine Ausstellung und ihre Anwesenheit beim Festival als Star der linken Aktivistenszene und Rednerin am Samstagabend um 20 Uhr zur besten Sendezeit sind aber auch Beleg dafür, dass die zierliche 24-Jährige bereits große Berühmtheit als „Vollzeitaktivistin" erlangt hat. Und das auch, weil sie einen ganz anderen und sehr viel radikaleren und konsequenteren Weg eingeschlagen hat, als es sich die meisten

Die Aktivistin Hannah Podding war am Samstagnachmittag beim Friedensfest zu Gast. Foto: Michael May

Menschen, die die vielfältigen, globalen Ungerechtigkeiten dieser Welt anprangern, vorstellen können - jenseits jeglicher Parteienpolitik oder der Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppierungen, jenseits aller Zwänge und persönlicher Abhängigkeiten und - so wie im Falle der Aktion auf den Bahngleisen - auch jenseits der Grenze des Erlaubten. Sowohl zivil- als auch strafrechtlich laufen noch die Verfahren. Wie sie ausgehen, weiß die junge Frau nicht.

Berufs-Revoluzzerin

Durch ihre Eltern, einem Universitätsprofessor und einer Krankenschwester ist sie von klein auf in die Protestbewegung mit Aktionen, Demonstrationen und kritischer Denkweise hineingewachsen. "Die haben ganz traditionell und normal gelebt, sich nebenbei aber auf lokaler Ebene über viele Initiativen eingesetzt." Das war zunächst in der Nähe von Hamburg, dann in Schweinfurt im Süden der Republik. Mit 16 hat Hanna Poddig ihre Karriere als "Berufs-Revoluzzerin", wie sich auch nennt, eingeschlagen. Bei einer Sitzblockade an der Rhein-Main-Airbase gegen den Irakkrieg hatte sie sich damals zum ersten Mal wegtragen lassen, was auch ihre erste Verurteilung nach sich zog. Vorher sei sie sich nicht sicher gewesen, ob sie sich ein Leben als Aktivistin wirklich zutraut. Danach war sie sich aber sicher. „Ich habe mich bei dieser ersten Aktion zu keinem Zeitpunkt unwohl gefühlt." Sie stieg bei Robin Wood ein, lernte alles über das Aktivist sein und stellte sich später mit eigenen Initiativen auf eigene Füße, um gegen Gewalt in der Welt, gegen Atomkraft, Urnweltzerstörung und das Herrschaftssystem zu kämpfen.
Noch stärker als ihre vielfältigen Aktionen hat ihr aber ihr 2009 erschienenes Buch „Radikal mutig - Meine Anleitung zum Anderssein" zu bundesweiter Berühmtheit mit Besprechungen in allen großen Zeitungen, Talkshow-Teilnahmen und Lesereisen verholfen. Denn in dem Buch geht es nicht nur um politische Aktionen, sondern darum, wie Hanna Poddig ihre Radikalität und ihren Wunsch nach Absoluter Unabhängigkeit auf jeden Bereich ihres Lebens ausgedehnt hat. Seit ihrem 17. Lebensjahr lebt sie alleine und hat seit dem begonnen, sich dem traditionellen Leben mit einem Beruf, mit Geld und Konsum immer mehr zu entziehen. Sie lebt konsequent vegan und ernährt sich ausschließlich von dem, was die Supermärkte wegwerfen. "Containern" heißt diese Lebensmittelbeschaffung. Nach einigen Jahren in Berlin, ist sie seit rund einem Jahr auch nicht mehr sesshaft. "Ich lebe in meinem Rucksack da drüben", sagt sie. Die Krankenversicherung und die Kosten für Telefon und Internet sind die einzigen Dinge, für die sie noch etwas ausgibt, ansonsten kommt sie komplett ohne Geld aus. Lediglich die geringen Gagen für Lesungen und Reden behält sie für sich, die Einnahmen aus dem Buchverkauf hat sie gespendet. "Ich kenne Leute, die leben noch mit über 40, manche sogar mit 70 noch so ein Leben. Und es gibt Paare, die auch mit ihren Kindern so leben - natürlich ein wenig sesshafter", entgegnet sie auf die Frage, wie lange man denn so leben kann und ob eine solche Lebensweise nicht dem Wunsch nach einer eigenen Familie entgegensteht.

Baumbesetzung

Dass ihr Buch, das von ihrem Verlag Rotbuch zum Werbeschwerpunkt erhoben wurde und so stark wahrgenommen wird, weniger die Inhalte, für die sie kämpft, sondern sie als Person berühmt gemacht hat stört sie nicht. So hat sie schließlich vielfältige Möglichkeiten, ihre Haltung weiterzugeben und anderen, die auch widerständig werden wollen, zu helfen. In dem kleinen Ort Mansdorf in Sachsen baut sie derzeit mit Gleichgesinnten ein Tagungszentrum auf, um verschiedene Gruppen zu verbinden, und sie hält nicht nur Seminare und Lesungen, sondern gibt auch Trainings, in denen man alles über Aktivismus, über die verschiedenen Aktionsformen vom versteckten Theater bis zur Baumbesetzung, Verteidigungsstrategien vor Gericht oder den Umgang mit der Polizei lernen kann.

Kontakte geknüpft

Dass es da große Nachfrage gibt und es durchaus junge Menschen gibt, die Hanna Poddig nacheifern möchten, wurde auch an der Bauernkirche deutlich, wo sie teilweise umlagert wurde ganz praktische Tipps zum Trampen oder ähnliches gab. „Ich hatte auch hier schon viele Kontakte geknüpft und kann mir durchaus vorstellen, mit dem ein oder anderen mal etwas zusammen zu machen."


"Umsonst und Draussen" zum Jubiläum zum echten Hochsommerwetter: Dass sich der Startschuss gestern um etwa eine Stunde verzögerte, machte niemanden etwas aus. (Foto: Karthaus)

Iserlohner Kreisanzeiger, 03.07.2010

Das Jubiläum des Fiedensfestivals begann gestern in brütender Hitze mit einem Rückblick

20 Jahre und kein bisschen leise

ISERLOHN. (rat) „Wir wollen eine Tradition begründen, die langfristig das IBSV-Schützenfest in Iserlohn ablöst." Das hatte Detlev Paul 1991 verkündet - allerdings eher als Scherz. „Dass es jetzt doch so viele Jahre geworden sind, hätte damals niemand wirklich erwartet", sagte er gestern bei der Eröffnung des nunmehr 20. Friedensfestes an der Bauernkirche. Zusammen mit John Bell, der ebenfalls zum Friedensplenum der ersten Stunde zählte, nutzte er das runde Jubiläum, um mit einer kleinen Dia-Show an die Anfänge und die weitere Entwicklung zu erinnern. Ein Fest der Andersdenkenden, der Kultur, der lauten Musik wollten sie damals feiern - natürlich umsonst und draußen.
Für Gelächter sorgten die vielen Fotos, die zeigten, wie erfrischend unprofessionell; die Organisatoren ihre Aufgabe angingen. Woran sich bis heute nicht allzu viel geändert hat. "Wir sind die best organisierten Chaoten der Stadt", meinte Detlev Paul angesichts der technischen Probleme, die gestern zu einer rund einstündigen Verzögerung des Startschusses geführt hatten. So begann das 20. Friedensfest zunächst recht ruhig und schläfrig in der brütenden Hitze. Dass das von den beiden Urgesteinen des Festivals gezogene Resümee „20 Jahre und kein bisschen leise" aber dennoch stimmt, bewiesen die vier Bands des ersten Abends: Mit „Sold as Great", „Red Rooster" und „Leichenwetter" gab es zunächst viel Hartes aus Iserlohn zu hören, bevor „La Confianza" aus Franken den Schlusspunkt setzten.


Bei der Gedenkveranstaltung des Friedensplenums am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus am Poth sprach Pfarrer Dr. Gottfried Abrath. Foto: Michael May

Iserlohner Kreisanzeiger, 02.07.2010

Dr. Gottfried Abrath über „Die unerträgliche Leichtigkeit des Krieges"

Friedensfest traditionell mit Gedenkfeier gestartet

ISERLOHN. (jk) Nicht mit Pauken und Trompeten, nicht mit einem Donnerschlag startet das Friedensfest - zu Beginn stehen die ganz leisen Töne. Gestern wurde traditionell zum Auftakt der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Entsprechend wurden Kränze am Mahnmal am Poth niedergelegt.
Detlef Paul erklärte, dass das Friedensplenum immer zwei Seiten der NS-Gewalt-herrschaft sehe: zum einen die Diskriminierung Andersdenkender, zum anderen die Tatsache, Krieg über andere Länder zu bringen. „Beides möchten wir zutiefst geächtet sehen", so Paul. Er wies außerdem daraufhin, dass es erst vor wenigen Monaten wieder Schmiereien am Mahnmal gegeben habe: „Da ist deutlich geworden, dass es immer noch Verblendete gibt. Ich rufe hiermit alle auf, sämtliche Schmierereien - nicht nur hier - zu tilgen."
In seiner Rede unter dem Titel „Die unerträgliche Leichtigkeit des Krieges" sagte Pfarrer Dr. Gottfried Abrath: „Vor kurzem stand es im Spiel Deutschland-Ghana lange 0:0. Zwischen Deutschland und Afghanistan steht es länger als auszuhalten 43:32000. Erschreckend, dass der erste Sachverhalt Millionen Deutsche brennend interessiert hat." Abrath forderte mehrfach und eindringlich: „Nie wieder Krieg!"


Als Ort des Ausruhens und Genießens beim Friedensfestival hat sich im vergangenen Jahr die neue Steintreppe erwiesen. So wirds vermutlich auch am Wochenende sein. F.: dg

Stadtspiegel Iserlohn, 30.06.2010

20. Friedensfestival

Wieder drei Tage draußen und umsonst.

ISERLOHN. Ohne Unterbrechung wurde es geschafft: Die 20. Auflage des Friedensfestivals steigt von Freitag bis Sonntag wieder auf dem Platz an der Bauernkirche. „Skeptisch beäugt wird das Fest sicher immer noch", so die Verantwortlichen, „aber es wird nicht mehr belächelt." Zu einer festen Größe in der politischen und kulturellen Landschaft hat sich die Veranstaltung nämlich mittlerweile entwickelt.

Geboten wird zum 20-Jährigen ein attraktives Programm von Bands aus der Friedensfest-Frühzeit und aus den letzten Jahren, mit - wie gehabt - ganz unterschiedlichen Musikstilen. Auch das Publikumsvotum fiel ins Gewicht. Nichts geändert hat sich am Motto „umsonst und draußen".

Das komplette Programm:
Freitag, 2. Juli:
18 Uhr Sold as great (Skatepunk),
19.30 Uhr Red Rooster (Rock),
20.50 Uhr Roland Mühland (Aktivist der Freien Arbeiterinnen Union/FAU): „Leiharbeit abschaffen";
21 Uhr: Leichenwetter (Goth Metal);
22.40 Uhr La Confianza (Nu Metal/Rap, Crossover).

Samstag, 3. Juli: 15 Uhr Karibuni (Kinderweltmusik);
16.30 Uhr Revolution (Rock) - anstelle von Animals Crossing;
18.15 Uhr Irish Maiden (Irish Tradional und Rock);
20 Uhr Hanna Poddig: „Radikal Mutig",
20.15 Uhr Punch'n' Judy (verrockter Folk);
22.15 Uhr Honigdieb („Tanz den Honigbeat");

Sonntag, 4. Juli:
15.30 Uhr Singvögel (Folk bis Punk),
17.15 Uhr Rootsgaia (Percussion);
19.15 Uhr The Violet Tribe (Tribal Fusion, Steampunk, Goth 'n' Roll treffen auf andalusische Folklore, Zirkusromantik und mehr);
20.30 Uhr Distemper/RUS (Ska-Punk).

Vorab findet wieder die Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus statt: Am Mahnmal, Am Poth, spricht am Donnerstag, 1. Juli, Pfarrer Dr. Gottfried Abrath über „ Die unerträgliche Leichtigkeit des Krieges". Veranstaltungsbeginn: 18 Uhr.


Iserlohner Kreisanzeiger, 23.06.2010

„Animals Crossing" mussten ihren Auftritt kurzfristig absagen

„Revolution" spielt auf dem 20. Friedensfest

Die heimische Band "Revolution" spielt auf dem 20. Friedensfest

ISERLOHN. (rd) Mit „Revolution" ersetzt ein vielversprechender Newcomer die Iserlohner Band „Animals Crossing", die aus persönlichen Gründen nicht beim Friedensfestival am kommenden Wochenende auftreten können. „Revolution" kommen ebenfalls aus dem Raum Iserlohn und gehören derzeit zu den Shooting Stars der heimischen Musikszene. Die musikalischen Vorbilder der fünf Jungs finden sich in der englischen Rockmusik, Einflüsse von The Who, Oasis, Paul Weller oder den Beatles sind nicht zu überhören. 2007 debütierte die Band und konnte seitdem regelmäßig das Publikum von ihren Livequalitäten überzeugen, sei es als Support für die schwedischen Waverocker „The Exploding Boy", auf dem Wispafestival oder in diversen NRW-Szeneclubs. Für den Burgrock 2010 konnte sich die Band ebenfalls erfolgreich qualifizieren. Im Januar 2010 erschien die EP „A Beautiful Day", die die Band auch auf Einladung von 1Live im Radio präsentiert hat. Mehr zu „Revolution" unter www.myspace.com/revolutionbandmusic.


Iserlohner Kreisanzeiger, 23.06.2010

Aktivistin Inge Radau überreichte dem Stadtarchiv Dokumentensammlung über Friedensbewegung / Auch in den USA demonstriert

Als die Pershings noch in aller Munde waren

Inge Radau (2.v.l.) überreichte Stadtarchivar Götz Bettge ihre Sammlung über die Friedensbewegung. Begleitet wurde sie von Heinz Stute (l.), Detlev Paul und Iris Görner-Paul.

ISERLOHN. (-ee-/rd) Beim Thema Atomwaffen ist dieser Tage der Focus eher auf den Iran gerichtet. Die trotz aller Abrüstung immer noch großen Arsenale auf amerikanischer und russischer Seite führen dagegen ein eher beschauliches Dasein in der Tagespolitik. Das war in den 80er Jahren ganz anders. NATO-Doppelbeschluss, Pershing II oder SS 20 - diese Begriffe waren täglich in den Schlagzeilen, die Friedensbewegung scharte alsbald breite Teile der Bevölkerung hinter sich.
Seit 1982 nimmt auch Inge Radau aktiv an den Aktivitäten der Friedensbewegung in Iserlohn, in der Region, bundesweit und auch international teil. Früh begann sie damit, alles akribisch zu dokumentieren. So entstand eine Sammlung, die die Geschichte der Friedensbewegung in Iserlohn aber auch darüber hinaus dokumentiert. Gestern nun übergab die mittlerweile 77-jährige Inge Radau diese Sammlung dem Stadtarchiv.
In vielen Ordnern finden sich die Erinnerungen von den vielen Aktionen. Da gibt es Materialien zur Vorbereitung des Ratsbeschlusses "Iserlohn - atomwaffenfreie Zone" und Aktivitäten gegen Atomtests zum Beispiel von den USA, China, Großbritannien und Frankreich. 1989 war Inge Radau in den USA im Bundesstaat Nevada, um mit anderen durch das Eindringen in das Testgelände gegen Atomwaffen und die Tests zur Modernisierung zu demonstrieren.
Sorgfältig abgelegt sind auch die Materialien von allen lokalen Ostermärschen von 1982 bis 1992 bis hin zur akribischen Abrechnung der Kosten. Es wurden zum Beispiel der Verfassungsrechtler Professor Erich Küchehoff, Dr. Margret Kirchhoff vom IPPNW (eine atomkritische ärztliche Friedensorganisation), Trude Unruh oder Major Meyer vom Darmstädter Signal als Redner in die Region geholt. 1996 und 1997 wurden als "Ostereiersuchen" bezeichnete Umrundungen des Atomwaffenlagers in Holzen bei Neheim-Hüsten veranstaltet. Dort gab es zu dem Zeitpunkt ein Lager für sogenannte taktische Atomraketen des Typs Nike-Herkules, die als Gefechtsfeldwaffen eingesetzt werden sollten. Inzwischen, so Inge Radau und ihre Mitstreiter, gebe es fast gar keine Atomsprengköpfe mehr in der Region Iserlohn und das Lager in Holzen sei längst verwaist.

Dieses Stück eines Dachziegels stammt aus Hiroshima und trägt Spuren des Atombombenabwurfs von 1945.

Gut aufbereitet in der Sammlung sind auch die Friedenswochen jeweils im Herbst von 1982 bis 1990, bei denen durch vielfältige Veranstaltungen verschiedene Facetten der Arbeit für eine friedliche Welt angeboten wurden. Auch dafür konnten überregional bekannte Referenten wie Robert Jungk, Ivan Bejdin aus Minsk und Halina Birenbaum aus Israel gewonnen werden. Im Zentrum der Arbeit in dieser Zeit stand aber der Kampf gegen die Atomraketen in Mutlangen. Die Pershing II-Raketen sollten symbolisch blockiert werden. Dazu wurden Trainings in gewaltfreier Aktion durchgeführt. Eine größere Gruppe der Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung in Ost und West - Iserlohn nahm an diesen Aktionen teil. Inge Radau war oft beteiligt und wohnte in der Pressehütte von Mutlangen. Sie wurde wie viele andere wegen "Nötigung" - als was die Sitzblockaden damals empfunden wurden - rechtskräftig verurteilt. Aber die Aktionen hatten Erfolg. Alle Pershing II-Raketen und die SS20 auf russischer Seite sind längst verschrottet. Nach einem entlastenden Urteil des Bundesverfassungsgerichtes wurden alle Atomwaffenblockierer rehabilitiert und bekamen sogar einen Teil ihrer Kosten erstattet.
Heute ist Inge Radau aktive Mitstreiterin des Friedensplenums und beteiligt sich auch in diesem Jahr wieder am Friedensfestival.
Bei der Übergabe der Sammlung begleitet wurde Inge Radau von Heinz Stute, Detlev Paul und Iris Görner-Paul. Stadtarchivar Götz Bettge sagte, mit den Dokumenten könne ein wichtiges Kapitel der Iserlohner Geschichte aufgearbeitet werden. Bedeutsame Ereignisse dieser Epoche liegen bald 30 Jahre zurück. Bettge kann sich durchaus vorstellen, dann auch eine Ausstellung zusammenzustellen. Auch ein Stück Hiroshima ist Bestandteil der Ausstellung - und zwar in Gestalt eines Dachziegelstücks, an welchem Spuren vom Atombombenabwurf 1945 haften. Inge Radau erhielt es 1992, als sie an den jährlichen Gedenkfeiern in Hiroshima und Nagasaki teilnahm.


Iserlohner Kreisanzeiger, 08.06.2010

Kultur in Iserlohn

Zum 20. Mal "umsonst und draußen" an der Bauernkirche

Friedensfestival feiert mit alten Bekannten

ISERLOHN. "Konflikte müssen auf friedlichem Weg gelöst werden, das gilt weltweit, regional und auch auf sozialer Ebene", sagt Andreas Haberl vom Iserlohner Friedensplenum. Dieser Grundgedanke bestimme nach wie vor die Arbeit der Plenums-Mitglieder. Und dementsprechend lautet auch das auf den Worten Gandhis basierende Thema des "Friedensfestivals" vom 2. bis 4. Juli auf dem Fritz-Kühn-Platz "Es gibt keinen Weg zum Frieden - Frieden ist der Weg!". Schon zum 20. Mal steigt bewusst parallel zum IBSV-Schützenfest das alternative Festival zwischen Bauern- und Oberster Stadtkirche. Der Mix aus aktuellen politischen Themen, viel Musik und lockerer Familienfest-Atmosphäre ist damit zu einer "Traditionsveranstaltung" gewachsen. Das Jubiläumsfestival soll, was die Musik betrifft, zu einem Rückblick auf die vergangenen Jahre werden. Die diesjährigen Redner und ihre Themen wiederum sind hoch aktuell, so wenn Rudolf Mühland von der Freien Arbeiterinnen Union Düsseldorf die Problematik rund um die Leiharbeit aufzeigt oder die Vollzeit-Aktivistin und Buchautorin Hanna Poddig, die in ihrem Alltag radikal, aber immer friedfertig "mit gutem Beispiel" voran geht.

Weltmusik für Kinder

Und natürlich wird auch das Thema Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr nicht unkommentiert am Festival vorbeigehen. Beim dreitägigen Musikprogramm drücken zahlreiche "alte Bekannte" ihre Klinkenstecker in die Buchse. Schon beim Festival im vergangenen Jahr hatte das Friedensplenum seine Gäste gebeten, die beliebtesten Bands der Festivalgeschichte zu wählen. Und so gibt es ein Wiedersehen mit Honigdieb, Red Rooster, Leichenwetter, Irish Maiden, Rootsgaia, Punch 'n' Judy und vielen anderen. Zum ersten Mal dabei sind unter anderem Distemper aus Moskau, die in diesem Jahr auch ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum feiern. "Nach wie vor melden sich viele Bands, die ohne Gage, nur für Spritgeld beim Festival auftreten. Diesmal wären es wieder fast 100 Gruppen aus ganz Deutschland", erklärt Joachim Münzberg, der das Programm koordiniert. Für die Kinder wird es ein spezielles Angebot am Festival-Samstag geben, wenn die Gruppe "Karibuni" aus Münster die Kleinen auf eine Weltreise mit Musik mitnimmt.

Friedensfestival 2010: Das komplette Programm an allen drei Tagen

Viel Musik und politische Beiträge

Freitag, 2. Juli

17.45 Uhr Eröffnung
18.00 Uhr Sold as Great
19.30 Uhr Red Rooster
20.50 Uhr Rede Rudolf Mühland
21.00 Uhr Leichenwetter
22.40 Uhr La Confienza

Samstag, 3. Juni

15.00 Uhr Karibuni
16.30 Uhr Animals Crossing
18.00 Uhr Spezial Anti-Atom
18.15 Uhr Irish Maiden
20.00 Uhr Rede Hanna Poddig
20.15 Uhr Punch 'n' Judy
22.15 Uhr Honigdieb

Sonntag, 4. Juli

15.30 Uhr Singvögel
17.00 Uhr Spezial Amnesty International
17.15 Uhr Rootsgaia
19.00 Uhr Spezial Hartz IV
19.15 Uhr The Violet Tribe
20.30 Uhr Distemper



Iserlohner Kreisanzeiger, 30.04.2010

Detlef Paul: Es gab kein Ansinnen einer räumlichen Verlegung

Festival eine Traditionsveranstaltung

ISERLOHN. (rd) Zum Thema „Public Viewing" nimmt Detlev Paul Stellung:

„Es ist immer wieder verblüffend, was so aus dieser Zeitung zu erfahren ist. Der Platz an der Bauernkirche „steht wohl nicht zur Verfügung, weil die Veranstalter des Friedensfestivals keine räumlichen Kompromisse machen wollen." Richtig ist, dass das Friedensfestival 2010 schon im Dezember 2009 für den Termin 02. - 04. Juli von mir angemeldet worden ist. Es sollte inzwischen bei der 20. Veranstaltung auch einen gewissen Bestandsschutz geben zumal das Friedensfestival schon vor Jahren als „Traditionsveranstaltung" in die städtische Satzung aufgenommen worden ist. Richtig ist weiterhin, dass es zu keinem Zeitpunkt das Ansinnen von Live-Projekt gab, mit dem Friedensplenum über eine örtliche Verlegung des Festivals zu reden. Richtig ist viel mehr, dass ich, als ich das Gerücht erfuhr, dass das Public Viewing möglicherweise zum Teil auf dem Platz an der Bauernkirche durchgeführt werden sollte, von mir aus am 9.3. beim Live Projekt angerufen habe und die Auskunft erhalten habe, dass das Viertelfinale nach den Vorstellungen von Live Projekt nicht für diesen Ort vorgesehen ist, weil bekannt ist, wann das Friedensfestival stattfindet und die älteren Rechte akzeptiert werden. Nach dieser Klärung hat es keinen weiteren Kontakt zwischen mir und dem Live Projekt gegeben. Richtig ist aber auch, dass das Friedensplenum in der Wahl des Veranstaltungsortes nicht flexibel ist, da eine Veranstaltung der interkulturellen Begegnung mit diesem Charakter nur an diesem innenstadtnahem Ort in der bekannten Form durchgeführt werden kann. Das haben wir schon vor vielen Jahren so erklärt, als schon mal das Ansinnen zur räumlichen Verlegung an uns heran getragen worden ist. Wir wünschen dem Live Projekt viel Erfolg bei seinen Verhandlungen für das Public Viewing. Wir brauchen den Platz nur an einem Wochenende von der langen Weltmeisterschaft."


Iserlohner Kreisanzeiger, 21.04.2010

Zum 20. Mal: Musik trifft Politik beim "Friedensfestival"

Ein Wiedersehen mit den populärsten Bands der vergangenen Jahre / Leiharbeit und ihre Folgen sowie Bundeswehr in Afghanistan als aktuelle Themen

1991 fand auf dem Fritz-Kühn-Platz das erste "Friedensfest" des Iserlohner Friedensplenum statt. Schon damals galt das Motto "umsonst und darußen", und die Bands spielten ohne Gage, wie es auch heute noch der Fall ist. Foto: Archiv

ISERLOHN. (stef) "Konflikte müssen auf friedlichen Weg gelöst werden, das gilt weltweit, regional und auch auf sozialer Ebene", sagt Andreas Haberl vom Iserlohner Friedensplenum. Dieser Grundgedanke bestimme nach wie vor die Arbeit der Plenums-Mitglieder. Und dementsprechend lautet auch das auf den Worten Gandhis basierende Thema des „Friedensfestivals" vom 2. bis 4. Juli auf dem Fritz-Kühn-Platz „Es gibt keinen Weg zum Frieden - Frieden ist der Weg!".

Schon zum 20. Mal steigt bewusst parallel zum IBSV-Schützenfest das alternative Festival zwischen Bauern- und Oberster Stadtkirche. Der Mix aus aktuellen politischen Themen, viel Musik und lockerer Familienfest-Atmosphäre ist damit zu einer „Traditionsveranstaltung" gewachsen. Das Jubiläumsfestival soll, was die Musik betrifft, zu einem Rückblick auf die vergangenen Jahre werden. Die diesjährigen Redner und ihre Themen wiederum sind hoch aktuell, so wenn Rudolf Mühland von der Freien Arbeiterinnen Union Düsseldorf die Problematik rund um Leiharbeit aufzeigt oder die Vollzeit-Aktivistin und Buchautorin Hanna Poddig, die in ihrem Alltag radikal, aber immer friedfertig „mit gutem Beispiel" voran geht. Und natürlich wird auch das Thema Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr nicht unkommentiert am Festival vorbeigehen. Beim dreitägigen Musikprogramm drücken zahlreiche „alte Bekannte" ihre Klinkenstecker in die Buchse. Schon beim Festival im vergangenen Jahr hatte das Friedensplenum seine Gäste gebeten, die beliebtesten Bands der Festivalgeschichte zu wählen. Und so gibt es ein Wiedersehen mit Honigdieb, Red Rooster, Leichenwetter, Irish Maiden, Rootsgaia, Punch 'n' Judy und vielen anderen. Zum ersten Mal dabei sind unter anderem Distemper aus Moskau, die in diesem Jahr auch ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum feiern. „Nach wie vor melden sich viele Bands, die ohne Gage, nur für Spritgeld beim Festival auftreten. Diesmal waren es wieder fast 100 Gruppen aus ganz Deutschland", erklärt Joachim Münzberg, der das Programm koordiniert. Für die Kinder wird es ein spezielles Angebot am Festival-Samstag geben, wenn die Gruppe „Karibuni" aus Münster die Kleinen auf eine Weltreise mit Musik mitnimmt.

Detlef Paul, der das diesjährige Jubiläums-Festival des Friedensplenums koodiniert, freut sich nicht nur auf ein buntes Fest, sondern hofft bis dahin auch noch mehr Material für eine Chronik des Friedensfestivals in Iserlohn zu finden: „Wer uns alte Fotos, Plakate oder andere Dokumente aus den 20 Jahren zur Verfügung stellen kann, melde sich bitte per E-Mail bei friedensplenum@gmx.net."


Iserlohner Kreisanzeiger, 11.02.2010

Friedensplenum hat Fragen zur JuZ-Planung

Anfrage für nächste Einwohnerfragestunde

ISERLOHN. (rd) Für die Einwohnerfragestunde bei der kommenden Ratssitzung am Dienstag, 16. Februar, hat das Friedensplenum Iserlohn eine Anfrage bezüglich des im Rahmen des Regionale-Projektes „Soziale Stadt - südliche Innenstadt" geplanten Umzugs des Jugendzentrum am Karnacksweg in die ehemalige Hauptschule Brüderstraße eingereicht. „Als Drittgruppe im und damit Nutzer des Jugendzentrums Karnacksweg haben wir zu den Planungen einige Fragen", heißt es in dem Schreiben an Bürgermeister Peter Paul Ahrens. Dabei möchte das Plenum wissen, ob an der Brüderstraße Tagungsräume für Drittgruppen eingeplant sind und ob sichergestellt sei, dass das Friedenplenum weiterhin einen kostenlosen Tagungsraum sowie einen kostenlosen Lagerraum nutzen kann. Weiter möchte das Plenum wissen, ob an der Brüderstraße ein Veranstaltungsraum geplant ist, den das Friedensplenum für Konzerte und Helferfeten nutzen kann. Abschließend geht es um den Zeitpunkt der Schließung des Jugendzentrums am Karnacksweg und wann die Stadt den Dialog mit den dort ansässigen Gruppen aufnehmen möchte, damit Informationen über die Pläne von Rat und Verwaltung nicht ausschließlich aus der Presse entnommen werden müssen.


Iserlohner Kreisanzeiger, 18.01.2010

Seit 20 Jahren Friedensfestival

Plenum auf der Suche nach Helfern und Nachwuchsbands

Seinen 20. Geburtstag feiert das Friedensfestival vom 2. bis 4. Juli 2010 an der Bauernkirche.