Pressespiegel 2013

Iserlohner Kreisanzeiger, 19.12.2013

Drei Tage Kultur und Politik an der Bauernkirche

Planungen für Friedensfestival gestartet

Iserlohn. Die Planungen für das 24. Friedensfestival haben begonnen, Vom 4. bis zum 6. Juli gibt es wieder drei Tage Kultur und Politik an der Bauernkirche. Der Eintritt bleibt frei, Überschüsse kommen der Flüchtlingsarbeit und sozialen Projekten zu Gute.
Wie in den letzten Jahren will der Friedensfestival Iserlohn e.V. besonders lokalen Künstlern eine Bühne bieten. Obwohl es viel Interesse von weit entfernt wohnenden Acts gibt, werden daher die heimischen Bands aller Musikrichtungen (außer Coverbands) aufgerufen, das Festival zur Präsentation ihrer Musik zu nutzen. Es werden noch Bewerbungen in die Auswahl genommen, die bis zum 31. Dezember eingehen. Es werden grundsätzlich nur Kosten erstattet, eine Gage gibt es nicht. Bandinformationen bitte zügig an folgende Email-Adresse senden: info@friedensfestival.de
Da das Fest ehrenamtlich organisiert wird, sind Leute willkommen, die einen Beitrag leisten wollen. Wer mitgestalten möchte, kommt ab 7. Januar dienstags ab 20.15 Uhr im JUZ Karnacksweg 44, Raum 1, vorbei oder meldet sich bei per Email, um Einladungen zu Treffen von Vorbereitungsgruppen zu erhalten.


Iserlohner Kreisanzeiger, 14.11.2013
Leserbrief

Dieser Eindruck hätte nicht entstehen müssen

Betrifft: Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht

Es mag etwas „kleinkariert“ wirken, aber mir ist wichtig festzustellen, dass ich als Beauftragter des Vorbereitungskreises für die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht in lserlohn frühzeitig alle Fraktionen im Rat der Stadt um ein Gedenkwort gebeten habe. Für alle Angeschriebenen war klar, dass eine Beteiligung aller Fraktionen ausdrücklich gewünscht worden ist.
In der Funktion als Beauftragter habe ich die Absage der CDU verlesen, da die Fraktionen in der Reihenfolge ihrer Größe zu Wort kommen sollten. Dann habe ich erklärt, dass ich auch bei der Veranstaltung der CDU gewesen bin.
Ich habe also nicht zentral das Gedenken an zwei Orten, sondern besonders das Fehlen eines Gedenkwortes aus den Reihen der CDU bei der Veranstaltung bedauert, für die ich mit zuständig war. Dadurch dass sich kein Vertreter der CDU für ein Gedenkwort bereit fand, entstand bei einigen Teilnehmern der missliche Eindruck, dass beim Gedenken an diesen denkwürdigen Anlass eine unnötige Konkurrenz entstanden sei. Dieser Eindruck hätte nicht entstehen müssten. Ich habe es schließlich zeitlich auch schaffen können, bei beiden Veranstaltungen zu sein, obwohl ich nicht mal eine Einladung erhalten habe, sondern erst kurz vorher aus der Zeitung von der öffentlichen Veranstaltung der CDU auf dem jüdischen Friedhof erfahren habe.
Sollte es für die kommenden Jahre eine Bereitschaft zu einer Beteiligung aller Fraktionen und weiterer gesellschaftlicher Gruppen an der Vorbereitung einer oder mehrerer Gedenkveranstaltung/en im alten Stadtgebiet von Iserlohn geben, so wäre es wünschenswert diese Bereitschaft frühzeitig gegenüber dem bisher aktiven Vorbereitungskreis von Pax Christi, SPD und FriedensPlenum zu erklären.
Die Ausstellung im Stadtmuseum konnte ja in diesem Jahr auch ein wichtiger Teil der zentralen Veranstaltung werden.

Detlev Paul, FriedensPlenum


Bei der CDU-Gedenkveranstaltung auf dem jüdischen Friedhof am Dördel erläuterte Zeitzeuge Carl-Heinz Kipper die Geschichte Iserlohner Juden. FOTO: JOSEF WRONSKI

Iserlohner Kreisanzeiger, 11.11.2013

Eines der dunkelsten Kapitel

Carl-Heinz Kipper erinnerte auf dem jüdischen Friedhof an die Judenverfolgung

Von Cornelia Merkel

Iserlohn. „Wir wollen alle gemeinsam dafür Sorge tragen, dass so etwas nie wieder passiert“, betonte Carl-Heinz Kipper auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof am Dördel. Zur Erinnerung an den 75. Jahrestag der Reichspogromnacht und an die Zerstörung des jüdischen Friedhofs in Iserlohn im Jahre 1938 trafen sich am Samstag Mitglieder der CDU-Ratsfraktion und des CDU-Stadtverbandes Iserlohn mit interessierten Iserlohnern auf der jüdischen Gedenkstätte am Dördel. Ihm stimmte der stellvertretende Bürgermeister Thorsten Schick zu, der von „einem der dunkelsten Momente der deutschen Geschichte“ sprach. „Leider bildete Iserlohn keine Ausnahme.“
Carl Heinz-Kipper erinnerte an die Judenverfolgung in Europa, die auch in Iserlohn großes Leid gebracht habe. Ab 1936 durften auf dem jüdischen Friedhof niemand mehr beerdigt werden“, berichtete Kipper. Für Sophie Dalhaus habe es eine Sondergenehmigung gegeben, weil die angesehene Kaufmannsfamilie eine wichtige Baustoffhandlung führte. Wie er weiter berichtete, haben die Nazis den jüdischen Friedhof im Jahr 1945 zerstört. Die Stadt habe bereits 1946 die Grabsteine zusammengesucht und im Halbkreis aufgestellt und eine Gedenkstätte errichtet.

„Wir wollen alle gemeinsam dafür Sorge tragen, dass so etwas nie wieder passiert.“
Carl-Heinz Kipper, Zeitzeuge

Kipper informierte über die mit den verbliebenen Grabsteinen verbundenen Familiengeschichten und erläuterte die hebräischen Schriftzeichen, so auf den Grabstein des Revolutionärs der jüdischen Gemeinde, Louis Leveritz. Als 12-Jähriger habe er den Brand der Synagoge erlebt und gesehen, wie die Schaufenster der Geschäfte jüdischer Inhaber kaputt geschlagen wurden: Es habe 13 jüdische Geschäfte in der Wermingser Straße, 3 am alten Rathausplatz und 3 an der Unnaer Straße gegeben. Er erinnerte an die Verordnung, dass Juden keine weiterführenden Schulen mehr besuchen durften und dass jüdische Ärzte, Richter und Beschäftigte bei städtischen Behörden ihre Arbeit verloren. 1939 wurden den Juden die Geschäfte „abgekauft“, der Staat hatte die Kaufpreise selbst festgelegt. Nachdem die Käufer das Geld auf den jüdischen Konten eingezahlt hatten, habe der Staat das Geld eingezogen. Kipper erinnerte auch an das Schicksal der Juden, die in der Kluse zusammengepfercht wurden, bevor sie in die Konzentrationslager abtransportiert wurden. Nur wenige seien lebend zurückgekommen.

nachgedacht

Neue Rituale zum Gedenken

Von Cornelia Merkel

Erstmals gab es am Jahrestag der Pogromnacht neben den traditionellen Gedenkveranstaltungen am Mahnstein in Erinnerung an die Synagoge und am Mahnmal für die Opfer des Faschismus eine Gedenkveranstaltung auf dem jüdischen Friedhof. Der Zeitzeuge Carl-Heinz Kipper erinnerte dort auf Einladung der CDU an ein Kapitel, das bisher in dieser Form nicht bekannt war.
Allein in Iserlohn hat er bisher rund 200 Schulklassen aus erster Hand am Beispiel seiner Familie von den Verbrechen der Nazis an den Juden erzählt und das mit Rundgängen zu den Stätten jüdischen Lebens in Iserlohn verbunden - so auch zum Friedhof am Dördel.
Dass die CDU eine "Gegenveranstaltung" mit "Charly" Kipper machte, kritisierten einige Teilnehmer der traditionellen Gedenkveranstaltung in der Innenstadt. Das ist kleinkariert. Unterm Strich habe alle das gleiche Ziel: Daran mitzuwirken, dass solche Verbrechen gegen die Menschlichkeit nie wieder passieren. Jede Aktivität in diese Richtung ist zu begrüßen. Und überhaupt: Die CDU-Veranstaltung hat dem Traditionstreffen am Mahnmal keine Leute weggenommen. Im Gegenteil. Der Zuspruch war so groß wie nie.


Iserlohner Kreisanzeiger, 06.11.2013

Bisher größte Mahnveranstaltung am Gedenktag

Am Gedenkstein zur Erinnerung an die frühere Synagoge trafen sich am Samstag viele Menschen, um der Opfer der Nazis zi gedenken. Detlev Paul (Friedensplenum) und Werner Morgenbrod (Pax Christi) hielten kurze Ansprachen. foto: josef wronski

Viele Jugendliche folgten dem gemeinsamen Aufruf von Pax Christi, SPD und Friedensplenum zum Gedenken an Naziopfer. Appell: Aufrecht und wachsam gegen Verfolgung und Rassismus handeln

Iserlohn. Noch nie gab es so viele Teilnehmer an der alljährlichen Mahnveranstaltung in Erinnerung an die Reichspogromnacht in unserer Stadt. Erfreulicherweise waren am Samstag neben den bekannten Gesichtem älterer Semester auch viele Jugendliche zu sehen, die sich mit Vertretern aus Politik, Kirche und Gesellschaft am Gedenkstein für die ehemalige Synagoge an der Mendener Straße einfanden. Dazu hatten Pax Christi, der SPD-Stadtverband und das Friedensplenum wie jedes Jahr eingeladen. Unter den Teilnehmern war eine größere Gruppe von Jugendlichen, die kürzlich die Gedenkstätten in Auschwitz/ Birkenau besucht hatten sowie Vertreter des Kinder- und Jugendrates.

Steine als Erinnerung für jedes Opfer der Nationalsozialisten

Wo am 9. November 1938 die jüdische Synagoge durch Brandstiftung vernichtet wurde, erinnerten Werner Morgenbrod (Pax Christi) und Detlev Paul (Friedensplenum) an die Iserlohner Opfer, die in der Folgezeit verfolgt, und deportiert wurden und in den Konzentrationslagern der Nazis umkamen. Gemäß jüdischem Brauch legten die Teilnehmer Steine auf dem Gedenkstein nieder und erhielten dafür zur Erinnerung Postkarten mit einer Abbildung der Synagoge, die 1938 niederbrannte. In einem Schweigemarsch gingen sie dann zum Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Poth. Unterwegs passierten sie die „Stolpersteine“ zum Gedenken an die Geschäfte jüdischer Inhaber.
Am Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Poth erinnerte Werner Morgenbrod an den Weg, den die Juden damals gingen von ihrer Zwangsunterkunft in der Kluse zum Bahnhof, von wo aus sie in Viehwaggons in die Vernichtungslager gebracht wurden und dort umkamen. Er erinnerte auch an die übrigen Opfer des Faschismus, die Homosexuellen, Roma und andere. Detlev Paul bedauerte, dass in diesem Jahr an unterschiedlichen Orten der Opfer gedacht wurde, auch wenn man gar nicht oft genug der schrecklichen Ereignisse gedenken könne.

Täglich gegen radikale Tendenzen vorgehen

SPD-Fraktionsvorsitzender Mike Janke, Harald Eufinger (Grüne), FDP-Fraktionsvorsitzender Detlef Köpke und Armin Kligge (Linke) machten deutlich, dass wir nicht nur an diesem Tag der Opfer gedenken sollen, sondern jeden Tag dafür eintreten müssen, dass niemand verfolgt werde. Gegen derart radikale Umtriebe müssen alle „aufrecht, standhaft und wachsam vorgehen“, forderte Mike Janke.
Vor einem „Rassismus der bürgerlichen Mitte“ gegen Roma und Flüchtlinge warnte Harald Eufinger. Detlef Köpke nannte die vielen Zeichen der Erinnerung an die Opfer der Verbrechen. Respekt und Anerkennung gebühre auch dem Zeitzeugen Carl-Heinz Kipper und seiner Erinnerungsarbeit an Schulen. Köpke führte auch den in Vergessenheit geratenen ehemaligen jüdischen Friedhof auf. Die Gedenkveranstaltung diene der mahnenden Erinnerung. Armin Kligge forderte alles zu tun, damit so ein Regime nie wieder an die Macht komme. Am Ende legten sie Kränze nieder und entzündeten Kerzen im Andenken an die Opfer des Faschismus. cofi


Iserlohner Kreisanzeiger, 06.11.2013

„Stolpersteine“ auf der Wermingser gereinigt

Die „Stolpersteine“, die in der Fußgängerzone an die deportierten jüdischen Mitbürger erinnern, wurden gestern von Schülern des Friederike-Fliedner-Berufskollegs gereinigt. foto: michael may

Samstag Gedenken an die Reichspogromnacht

Iserlohn. Die „Stolpersteine“, die entlang der Wermingser Straße an die deportierten jüdischen Mitbürger erinnern, wurden gestern von Schülern der 12. Klasse des Friederike-Fliedner-Berufskollegs gereinigt.
Organisiert wurde die Aktion vom Mitschüler Hendrik Bartos, der Mitglied im Friedensplenum ist. Unterstützt wurde er dabei von seinem Lehrer Christoph Menne. Bartos wollte damit im Vorfeld des 75. Jahrestages der Reichspogromnacht am 9. November auf das dunkle Kapitel auch in der Geschichte der Stadt Iserlohn hinweisen.
Am kommenden Samstag sind alle Iserlohner ab 17 Uhr zur Mahnveranstaltung eingeladen, die am Gedenkstein für die Synagoge (Mendener Straße/Ecke Kamacksweg) startet und dann mit einem Schweigegang bis zum Mahnmal am Poth führt. Anschließend eröffnet Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens im Stadtmuseum eine Ausstellung. Diese wurde von den Jugendlichen gestaltet, die an der Gedenkfahrt nach Ausschwitz teilgenommen haben, die vom Kinder- und Jugendbüro auf Initiative des Kinder- und Jugendrates organisiert wurde. alu.


Iserlohner Kreisanzeiger, 05.11.2013

Zur Erinnerung an die Pogromnacht

Mahnveranstaltung am 9. November

Iserlohn. FriedensPlenum, Pax Christi und der SPD-Stadtverband rufen zur Teilnahme an der Mahnveranstaltung am 9. November auf, die ein Zeichen setzen soll gegen, Rassismus und Gewalt. Gleichzeitig sollen alle aufrecht Denkenden damit zu Zivilcourage und zum Eintreten für Menschenwürde, Toleranz und Respekt gegenüber allen Mitgliedern unserer Gesellschaft aufgerufen werden. „Am 9. November wird es 75 Jahre her sein, dass in Deutschland jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger verleumdet, geschlagen und abgeführt wurden. Mehr als Tausend mussten ihr Leben lassen“, erinnern SPD, Pax Christi und des FriedensPlenums an die Reichspogromnacht. Synagogen wurden niedergebrannt, jüdische Geschäfte zerstört. Ein großer Teil der Bevölkerung schaute dem furchtbaren Treiben der Nationalsozialisten zu- oder schaute weg.

Vernichtungsfeldzug

Mit der Reichspogromnacht am 9. November 1938 begann der Vernichtungsfeldzug gegen jüdische Menschen, dem auch unendlich viele Andersdenkende und Angehörige anderer Nationalitäten zum Opfer fielen.

Schweigegang

Alle Iserlohner sind zur Teilnahme an der Mahnveranstaltung am Samstag, 9. November, um 17 Uhr am Gedenkstein für die Synagoge (Mendener Straße / Ecke Kamacksweg) eingeladen. Nach der Verlesung der Namen der 1943 in Vernichtungslager deportierten jüdischen Mitbürger erfolgt ein Hinweis auf den Eingang zur ehemaligen Synagoge und ein Schweigegang durch die Fußgängerzone, wonach dann am Mahnmal Poth die Organisatoren Mahnworte sprechen und Kränze niederlegen werden. Im Anschluss wird im Museum von Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens eine Ausstellung eröffnet, die von Jugendlichen erstellt worden ist, die an einer Gedenkfahrt des Jugendamtes nach Auschwitz teilgenommen haben.

Dimitrios Axourgos (SPD), Werner Morgenbrod (Pax Christi) und Detlev Paul (FriedensPlenum) rufen zur Teilnahme auf: „Zeigen wir unser Gesicht - auch und gerade mit Blick auf immer wieder spürbare rechtsradikale Tendenzen!“


Iserlohner Kreisanzeiger, 23.10.2013

„Zündstoff“ im JuZ: Ordentlich für den guten Zweck gerockt

Bei der vierten Auflage der Konzertreihe standen gleich zwei Bands aus der Region auf der Bühne am Karnacksweg

Beim mittlerweile vierten „Zündstoff“-Konzert im Jugendzentrum heizte die Mendener Band "FA!L" (Foto) den Besuchern ein, bevor hinterher „FX 3“ die Bühne rockte. foto: annabell jatzke

Von Annabell Jatzke

Iserlohn. Das neue „Zündstoff“-Festival, veranstaltet von den Organisatoren des Friedensfestivals, lockte am Freitagabend zahlreiche Musikfans, egal ob jung oder alt, ins Jugendzentrum am Karnacksweg. Bei der nunmehr vierten Auflage von „Zündstoff“ waren mit „FX 3“ und „FA!L“ gleich zwei erstklassige Bands aus dem heimischen Raum vertreten.

Eintrittsgeld unterstützt einen guten Zweck

Seit nunmehr zwei Jahren wird neben dem Friedensfestival auch noch im Frühjahr und im Herbst zu der Konzert-Reihe eingeladen, um zum Teil jungen Nachwuchsbands eine Plattform zu geben, damit sie sich öffentlich präsentieren können. Auch diesmal konnten sich die Veranstalter über einen sehr erfolgreichen Abend freuen. „Coole Leute, coole Musik“ - so fiel das Fazit aus. Natürlich durften auch die politischen Botschaften zwischendurch nicht fehlen. Zudem wird mit den Eintrittsgeldern noch ein guter Zweck unterstützt.
Psychedelic Rock, das ist es, was „FX 3“ spielt. Die Formation rund um Gitarrist Sandor Szabo präsentierte im Jugendzentrum ihr neues Album. Auf der Bühne, die durch eine außergewöhnliche Lichtshow in Szene gesetzt wurde, boten Sandor Szabo, Sabine Szabo am Bass und Stefan Schneider an den Percussions, die bereits durch die Deutschrock-Band „D-Zug“ bekannt sind, gemeinsam mit Andreas Urbisch am Didgeridoo Klänge wie aus einer fremden Welt dar.
Die vor fünf Jahren gegründete Spacemusic-Band verstand es, vor dem heimischen, musikbegeisterten Publikum mit ihrer ganz speziellen Musik zu überzeugen. Naturinstrumente gepaart mit elektrischen Klängen sorgten für eine mythische Atmosphäre. Bei sphärischen Klängen und hypnotischen Rhythmen gingen die Zuhörer mit.
Bevor jedoch „FX 3“ die Bühne rockte, unterhielt eine andere junge Band, ebenfalls aus Menden. „FA!L“ sprach mit dem dargebotenen California Punk Rock gerade die jüngeren Besucher an. Der Auftritt in Iserlohn war in der näheren Umgebung erst einmal der letzte, werden die vier Musiker doch fortan auf großen Bühnen spielen.
2011 als spontanes Musikprojekt ins Leben gerufen, zeigte sich schnell das Potenzial des melodischen und energischen Sounds. Mit Songs, die ins Ohr gehen, wuchs die Fangemeinde zusehends. Sänger und Gitarrist „M“ riss auch im Jugendzentrum die Fans mit. Komplettiert wird die Band durch Bassist und Backgroundsänger Jeff, Schlagzeugerin Sylli und den erst kürzlich dazu gestoßenen Gitarrist und Backgroundsänger Charlie, bekannt von „Halz Maul und Spiel“.
Alle Musikfans dürfen sich freuen: Die „Zündstoff“-Reihe geht im kommenden Jahr weiter. Der fünfte Teil steigt im März.


Iserlohner Kreisanzeiger, 17.10.2013

Die Unterstützung für die Hüpfburg beim Friedensfestival im vergangenen Juli blieb aus.
ARCHIV-FOTO: STEFANIE ALBEDYHL

Fragenkatalog zum Verfügungsfonds

FriedensPlenum möchte beim heutigen Quartiersforum die Grundsätze des Förderprogramms behandeln

Iserlohn. Mit kritischen Fragen zum Verfügungsfonds gehen die Mitglieder des FriedensPlenums in das heutige Quartiersforum in der Südlichen Innenstadt. Der Verfügungsfonds ist ein Klein-Förderprogramm, das im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt Iserlohn - Südliche Innenstadt/Obere Mühle“ bürgerschaftlich getragene Projektideen im Stadtteil unterstützen soll. Laut Beschreibung sind damit auch ausdrücklich Nachbarschaftsfeste und interkulturelle Fest gemeint. Hintergrund für Schreiben, das das FriedensPlenum im Vorfeld des heutigen Quartiersforums an das Quatiersbüro gerichtet hat, ist der Umstand, dass die beantragte Unterstützung aus dem Verfügungsfonds für die Hüpfburg beim Friedensfestival abgelehnt wurde. Nun bittet das FriedensPlenum bei dem heutigen Treffen um die Beantwortung des folgenden Fragenkatalogs.

Fragen zum Stand der Dinge und zu den Grundsätzen
Zum Stand der Ausschüttung: Welche Projekte sind in welchem Umfang gefördert worden? Welche Projekte wurden aus welchen Gründen abgelehnt? Welche bewilligten Projekte werden wann durchgeführt? In welchem Umfang sind die städtischen Mittel von jährlich 18.600 Euro jeweils genutzt worden? Wie hoch ist der Stand der Restmittel in diesem Jahr? Falls die Summe in den vergangenen Jahren nicht ausgeschöpft wurde: Welcher Betrag blieb übrig und wie wurden diese Restmittel genutzt?
Zum Fördergrundsatz, dass Projekte ausschließlich Menschen zugute kommen sollen, die in der Südlichen Innenstadt wohnen, ein Unternehmen besitzen oder Immobilienbesitz haben: Wie wurde bei den bisher durchgeführten Projekten die Einhaltung dieser Bedingung überprüft? Wie soll ein Veranstalter sicher stellen, dass er diese Bedingung erfüllt?
Zu den Vergabekriterien bei Ausgaben „oberhalb eines bestimmten Schwellenwertes“ zu dem in Flyern zum Verfügungsfonds gegebenen Hinweis bei Kauf- oder Mietsachen „Haben Sie dafür drei Angebote eingeholt?“: Ist die Beantwortung dieser Frage mit „NEIN“ ein Kriterium für eine Ablehnung von Anträgen? Was bedeutet „bestimmter Schwellenwert“, und wie hoch ist dieser? Welche Kriterien müssen die Angebote erfüllen, falls die Einholung dieser drei Angeboten zwingend erforderlich ist? Wer entscheidet darüber, welches Angebot zum Zuge kommt? Spielen bei der Entscheidungsfindung regionale Aspekte eine Rolle? Ist es zulässig, ausschließlich Angebote lokaler Unternehmen beizubringen? Die „Stadtteilzeitung“ des Quartiersbüros wird von der Firma „Flyeralarm“ (Würzburg) gedruckt. Kann daher im Falle von geplanten Ausgaben für Druckerzeugnisse von der Einholung dreier Angebote abgesehen werden, wenn man von vomeherein das Angebot der Firma „Flyeralarm“ in Anspruch nimmt?
Zum Antragsverfahren: Welche Beratungsschritte müssen Antragsteller gehen, damit eine Konformität des Projektes mit den Förderrichtlinien rechtzeitig abgeschätzt werden kann und unsinnige Mühen beim Antragsteller vermieden werden?


Iserlohner Kreisanzeiger, 17.10.2013

Die Iserlohner Band „Fa!l“ ist morgen bei der vierten Auflage von „Zündstoff“ im Karnacksweg dabei. foto: privat

Runde vier für „Zündstoff“

„FX3“ und „Fa!l“ spielen am Freitag im Jugendzentrum Karnacksweg

Iserlohn. Zur vierten Auflage von „Zündstoff" laden das Jugendzentrum und der Verein Friedensfestival am Freitag, 18. Oktober, ab 20 Uhr ins JuZ am Karnacksweg ein. Diesmal treten die Gruppen „Fa!l" und „FX3" auf. „Fa!l" wurde im Frühling 2011 gegründet, die erste EP „EPic” erschien im März 2012. Gleichzeitig begann „FA!L“ auch, Konzerte zu spielen und gewann schnell einen großen Fan-Kreis. Im Oktober 2012 kam das erste Musikvideo zu „You'e Not My Boss” heraus. Im Winter folgten die Aufnahmen für das erste Album „Don’t Give A Fuck!", das im Mai Premiere hatte (fail-band.de).
Klänge aus einer anderen Welt versprechen hingegen die fünf Musiker von „FX3". Eine emotionale Musik, bei der tragende Melodien und treibende Rhythmen zu einzigartigen Bildern verschmelzen. „FX3" nehmen das Publikum mit sphärischen Klängen und einer faszinierenden Licht-Show mit auf eine einzigartige Reise mit (www.fx-music.net).
Einlass zum vierten „Zündstoff" ist um 19 Uhr. Der Eintritt kostet drei Euro.


Iserlohner Kreisanzeiger, 26.09.2013

Friedensfestival: Bands können sich ab sofort bewerben

Das Organisations-Team lädt zum nächsten Treffen am 1. Oktober im Jugendzentrum am Karnacksweg ein

Iserlohn. Vom 4. bis 6. Juli 2014 findet das 24. Friedensfestival auf dem Platz an der Bauemkirche statt - wie immer „umsonst und draußen“. Dazu lädt der Verein Friedensfestival Iserlohn im Vorfeld am 1. Oktober um 19 Uhr zum nächsten Organisationstreffen im Jugendzentrum am Karnacksweg 44 ein. Schon beim ersten Sondierungstreffen waren 32 Unterstützer gekommen. Nun hofft der Verein, weitere Musik- und Politikbegeisterte dazu zu ermutigen, Erfahrungen im Bereich der Planung, Gestaltung und Durchführung eines Festivals zu sammeln oder bereits vorhandene Kenntnisse einzubringen.

Interessierte Musiker und Bands können ab sofort bis zum 24. Dezember 2013 Bewerbungen einreichen: per Mail an musik(at)friedensfestival.de oder per Post an Friedensfestival Iserlohn e.V c/o JuZ Karnacksweg 44, 58636 Iserlohn. Weitere Informationen finden sich auf der Intemetseite www.friedensfestival.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/Friedensfestival.Iserlohn.


Iserlohner Kreisanzeiger, 12.09.2013

Verstärkung fürs Plenum

Dienstag Orga-Treffen für das Friedensfest

Iserlohn. Einen Überschuss von 3000 Euro hat das Friedensplenum bei seinem 23. Friedensfestival erwirtschaftet. In einer Pressemitteilung bedanken sich die Organisatoren bei allen Gästen für den guten Besuch, der letztlich auch zu diesem finanziellen Erfolg geführt habe, der Erlös wird nun - wie immer - an einen guten Zweck gespendet.

„Sind an einem Punkt, an dem es so nicht weitergeht“

Gleichzeitig ruft das Plenum unter dem Motto „Nach dem Fest ist vor dem Fest“ zur Mitarbeit auf, damit es auch 2014 wieder ein Friedensfestival „umsonst und draußen“ an der Bauemkirche geben kann. Wie schon beim 23. Festival von der Bühne verkündet, braucht das Orga-Team dringend neue Leute, um die Last der Vorbereitung und Durchführung auf mehrere Schultern zu verteilen. „Sicherlich sagen jetzt einige, dass wir jedes Jahr klagen und nicht wissen, ob es ein nächstes Fest geben kann“, heißt es in dem Schreiben. „Aber nun sind wir wirklich an dem Punkt, an dem es so nicht weiter geht. Es darf nicht sein, dass Familie und Beruf durch die Organisation des Festes vernachlässigt werden.“ Wer also Lust hat, neue Ideen in das Festival einzubringen, in kleinen Theaterszenen auf der Bühne mitzuspielen, bei der Organisation von Sanitätern, Hüpfburg und Toilettenwagen zu helfen, die Festivalwerbung in Internet und Zeitschriften zu betreiben, Kuchen zu backen oder den Kuchenstand mit anderen zu organisieren, Anzeigen für die Festivalzeitung einzuholen und Zeitungen/Plakate zu verteilen, selbst Artikel zu schreiben oder Flyer zu gestalten oder einfach Leute kennen zu lernen, die ebenso auch Lust haben, das Festival nicht nur passiv zu genießen, sondern mitzugestalten, ist eingeladen, zum Orga-Treffen am Dienstag, 17. September, um 19 Uhr ins JuZ am Karnacksweg zu kommen.


Iserlohner Kreisanzeiger, 08.07.2013

Den Kracher gab’s gestern Abend ganz zum Schluss: „Jaya The Cat“ räumten noch Mal richtg ab. Foto: Michael May

„Es gibt nichts Wichtigeres, als sich für den Frieden einzusetzen“

Das Festival zieht Tausende Besucher an - und doch ist die Zukunft ungewiss

Von Ralf Tiemann

Iserlohn. Als am späten Freitagabend das Klopapier im Toilettenwagen zur Neige ging, hat sich Detlev Paul einfach ans Mikro gestellt und darum gebeten, dass die Leute, die es nicht weit haben, doch schnell mal ein paar Rollen von zu Hause holen. Und das ist es wohl, was das Friedensfest auch nach 23 Jahren ausmacht. Ganz gleich wie groß es noch wird und wie viele Tausend Besucher im Laufe des Wochenendes über den Festivalplatz flanieren und vor der Bühne tanzen - es bleibt immer ein lockeres Miteinander, ein großer, oft improvisierter Spaß, den auch niemand allzu wichtig nimmt. Schon gar nicht, wenn die Sonne scheint und alles so friedlich abläuft wie an diesem Wochenende, an dem die Stimmung eine rekordverdächtige Pracht entwickelte.

Die Kinderattrak-tionen wurden um eine Wasserrutsche erweitert. Mit gut geschütztem Gehör für den Frieden unterwegs. Beim Festival gibt's für alle Generationen etwas zum Ausflippen.

Prosecco und Paderbomer

Und das auch, weil sich das Festival immer weiterentwickelt und damit auch immer mehr Menschen Spaß macht. So gab es dieses Mal neben Bratwurst und den üblichen afrikanischen, arabischen und veganen Speisen auch Pasta frisch zubereitet aus der Pfanne und sogar einen Wein- und Prosecco-Stand. Damit ändert sich natürlich auch weiter das Image des Festes vom Punk-Festival, bei dem preisgünstiges Pader­bomer Bier in Mengen gekippt wird, zu einem bunten Familienfest, auf dem sich alle wohl fühlen sollen und dürfen - auch die Grünröcke von der Höhe, die hier auf dem Weg nach Hause gerne noch einen Scheidebecher nehmen.
Dazu passt das eingeführte Pfandsystem des Festes, das das Gelände zu einer vergleichsweise ziemlich sauberen und scherbenfreien Zone macht. Oder dass das Kinderprogramm immer breiter und attraktiver wird: Bei sommerlichen Temperaturen war der Platz vor dem Stadtmuseum mit Hüpfburg, Wasserrutsche, Schminkaktionen und vielem mehr wieder fest in Kinderhand. Gestern wanderten die Kleinen dann sogar geschlossen zur Hauptbühne, wo „Zaches & Zinnober“ ihren großen Auftritt hatten.

Sketche statt Reden

Und auch die politische Seite des Festivals wird weiter verfeinert. Wo früher eher dröge Redebeiträge auf wenig Interesse stießen, sorgen die FriedensPlenums-Mitglieder heute mit Sketchen und Aktionen für Heiterkeit. Die Palette reicht da von laut und lustig (Detlev Paul mit dem Schlumpfchor der Versehrten aus Afghanistan) bis klein aber fein (John Bell hatte NSA-Überwachungskameras an die Laternen montiert).
Und all das macht das Friedensfestival auch nach 23 Jahren zu einem sehr erfrischend anderen Fest, das aus Iserlohn nicht mehr wegzudenken ist. Das unterstrich auch Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens, der als erster Bürgermeister regelmäßig zu den Festgästen gehört. In seiner Ansprache erklärte er, ihm sei das Friedensfestival ebenso wichtig wie das Schützenfest, und sich für den Frieden einzusetzen, sei das Wichtigste, was man überhaupt machen könne. Für ihn sind das wohl keine leeren Worte, denn er selbst setzt sich auch für den Frieden ein. So wird er am heutigen Montag um 10 Uhr die Fahne der internationalen Aktion „Mayors für Peace“ (Bürgermeister für den Frieden) am Alten Rathaus hissen.
Wir brauchen Leute für unser Orga-Team“, richtete Frank Nitsche vom Plenum einen ganz anderen Appell an die Festgäste. „Wenn es euch hier gefällt, dann helft mit, dass es auch ein 24. Friedensfestival gibt!“ Schon jetzt lädt das Plenum zum Vorbereitungstreffen am Dienstag, 17. September, um 19 Uhr in das Jugendzentrum am Karnacksweg ein.

Mehr Bilder vom Festival gibt es unter www.ikz-online.de.

Ivan Ivanovich & The Kreml Krauts
Ein hagerer Leichengräber am Akkordeon und Ephraim Langstrumpf am Mikrofon - was braucht man mitten in der Nacht nach acht Litern Paderborner mehr? Zumal „Krauts“ genau das gemacht haben, was eine ordentliche Skaband machen muss: Einfach eine Acht-Mann-Party auf der Bühne feiern, stilecht mit Wodka und Gürkchen, und den ganzen Platz wie nebenbei zum Toben bringen. Aber waren das wirklich Russen? Wahrscheinlich nicht. Auf die Idee, „Kalinka“ mit Dschinghis Kahns „Moskau “ zu kreuzen, können nur deutsche Chaoten kommen.
Jaya The Cat
Mit riesigem Bart, Mütze und Sonnenbrille war der Ganzkörpertätowierte Geoff Lagadec schon den ganzen Sonntag über ein Hingucker auf dem Fest. Das war aber alles nichts gegen seine Wahnsinns-Reibeisenstimme und seine fabelhafte Band, die er gestern Abend zum Abschluss rausholte. Die fünf Amerikaner und Wahl-Amsterdamer gingen mit ihrem tanzbaren Reggae-Ska-Punkrock-Gemisch ab wie Schmitz’ Katze und lieferten den erwarteten Höhepunkt des kompletten Musikprogramms - eine echte Hit-Band und richtig cool, foto: mm
D-Zug
Gitarren-Gewitter von solch epischer Länge nach Hendrix- oder Jimi-Page-Manier kennt man heute gar nicht mehr. So etwas machen wohl nur altgediente Urgesteine, und die standen mit dem Mendener Original-Punker-Trio aus den 80-ern am Samstagnachmittag auf der Bühne. Das war einfach gerade aus, ohne jeden Schnörkel und ein toller Start in den zweiten Festivaltag.
Da Impact
Sehr wilde, aber auch sehr starke Mischung: Das Münsteraner Quartett bot Gitarrenarbeit zwischen Metal und Funk, dröhnend verzerrten Bass und elektronische Finessen vom Band, und dazu harten Rap-Gesang. Und sie brachten damit am Samstagabend den ganzen Platz zum Hüpfen - Yo Yo Yo...
Gebrüder Mühlleitner
Nur einer der Brüder war am Samstagnachmittag anwesend. Der hatte aber neben seinen witzigen Liedern in bayrischer Mundart auch seinen multiinstrumentalistischen Compagnero Sergej Sweinenaken dabei. Und der wiederum würzte die Mühlleitner-Lieder nicht nur mit Akkordeon, Saxofon und Trompete, sondern trug mit seinem umwerfenden Bariton auch russische Weisen vor - ganz großes Kino!
Otto Normal
Die fünf Freiburger boten sehr entspannten und absolut aggressionslosen Hip Hop, handgemacht mit Rhodes und E-Gitarre und durchaus mit einiger Härte und viel Spaß am groovenden Riff. Mit ihrem Impro-Rapp, bei dem sie auf Zuruf sogar den „Tangentialfluss“ verarbeitet haben, gewannen sie die Herzen. Ähnlich wie „Trace“ am Samstag hatten aber auch sie am frühen Sonntagabend Schwierigkeiten, den ganzen Platz anzusprechen. Vielleicht weil zu der Uhrzeit noch alle plaudern und essen wollen.
Trace
Als erster Einheizer in den Samstagabend gedacht, wollte hier der Funke einfach nicht überspringen. Wer sich als Brit-Pop-Band zwischen Stones und Oasis bezeichnet und mit gleich drei E-Gitarren die Bühne betritt, lässt aufhorchen und weckt große Erwartungen. Die Songs und der Frontmann waren im Grunde auch sehr ordentlich, im Ganzen wirkte das aber einfach viel zu steif.
Zirkus
Und wieder ein Akkordeon. Das ist derzeit offenbar groß in Mode, vor allem wenn es musikalisch gen Osten geht. Die Dortmunder Band verbindet viele Sprachen und Einflüsse aus der Balkan- und der Popmusik. Ein sehr unbeschwerter und sonniger Einstieg in einen sehr unbeschwerten und sonnigen Festival-Sonntag.


Iserlohner Kreisanzeiger, 06.07.2013

Pogo, Punks und Politik beim Friedensfest

Seit 23 Jahren zieht das FriedensPlenum am Freitag die Punks aus der Region an

Auch wenn gestern auf und vor der Bühne noch die harten Jungs wüteten, machte sich familiäre Festival-Atmosphäre breit.
"Fat Belly" waren aus Hannover angereist und hatten melodischen Punk-Rock mit zum Festival gebracht. Die Band "Fail" aus Menden hat gestern den Reigen eröffnet. Foto: Tiemann

Iserlohn. „Die best organisierten Chaoten von Iserlohn haben wieder zugeschlagen“, ließ Frank Nietsche vom FriedensPlenum gestern beim Start ins Friedensfestival wissen. Die Freude darüber, dass es jedes Jahr tatsächlich wieder klappt mit diesem Friedensfest, stand den Mitgliedern des FriedensPlenums ins Gesicht geschrieben. Zumal sie selbst in Wirklichkeit längst das Stadium der Chaoten hinter sich gelassen haben und - wie so viel andere Organisationen auch - den Mangel an (chaotischem) Nachwuchs beklagen.

Zaches & Zinnober: Traumduo in Sachen Kinderlieder

Viele der Plenums-Aktiven sind inzwischen selbst Mutter oder Vater, was sich auch auf das Programm auswirkt. Morgen zum Beispiel ist mit „Zaches & Zinnober“ ein Traum-Duo in Sachen Kinderlieder zu Gast, das zur familienfreundlich gewählten Nach-Schützenzugs-Zeit um 16.45 Uhr durchaus weitere Kreise anziehen könnte als das Friedensfest-Stammpublikum.
Gestern Abend - und das ist gute Tradition beim Festival - gab es aber wie beim allerersten Mal vor 23 Jahren mit voller Härte was auf die Mütze: Mit „Fail“ (Punkrock aus Menden), „Fat Belly“ (Punkrock aus Hannover), „Nitro Injekzia“ (Punkrock aus Berlin) und „Torian“ (Power-Metal aus Ostwestfalen) holten vier Bands zur Eröffnung zum „pogotauglichen Rundumschlag“ aus. Das Wetter spielte hervorragend mit, und siehe da: Der chaotische Nachwuchs füllte das Festival-Gelände an der Bauernkirche, um die Springerstiefel zu schwingen und den Irokesen-Schnitt zu schütteln. Punk ist eben eine Haltung, die nicht auszusterben scheint, ganz gleich wie schwer das Plenum es hat, chaotischen Nachwuchs für die Festival-Organisation zu finden.

„Das Friedensfest ist eine politische Veranstaltung“, stellte Plenums-Mitglied Detlev Paul überdies direkt zu Beginn klar. „Umfairteilung“ heißt das übergeordnete Motto in Zeiten, da laut Festivalzeitung aus der Bankenkrise eine Staatsschuldenkrise wurde, die die Bevölkerung ganz Südeuropas ausbeute. Das Plenum hat aber für die Festtage natürlich auch verstärkt Iserlohner Themen aufbereitet. So auch beim Eröffnungs-Sketch, in dem ein Häuslebauer, der lieber neben einem Atomkraftwerk als neben einer Windkraftanlage leben möchte, in die Irrenanstalt eingeliefert wird. rat


Iserlohner Kreisanzeiger, 05.07.2013

Alle sechseinhalb Wochen stirbt ein Mensch durch rechte Gewalt

An die 183 Menschen, die seit 1990 in Deutschland von Rechtsradikalen getötet wurden, erinnerte das Friedensplenum gestern Abend bei der traditionellen Gedenkstunde am Mahnmal am Poth zum Auftakt des Friedensfestes. „Justiz und Geheimdienste haben ein gehöriges Problem, bei den Rechten richtig hinzuschauen“, erinnerte Detlev Paul vom Friedensplenum an die NSU-Morde und die mehr als zehn Jahre in falsche Richtungen gehenden Ermittlungen.
Wie die Familien der Opfer darunter gelitten haben, machte der Vorsitzende des Integrationsrates, Ercan Atay, deutlich, der aus dem Buch von Semiya Simsek, der Tochter des ersten Opfers, zitierte. Atay, der 2012 bei der Gedenkveranstaltung in Berlin dabei war, schloss seinen Beitrag mit dem bekannten Zitat von Albert Einstein „Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen“.
Armin Kligge von den Linken, der mit Manuel Huff einen Kranz am Mahnmal niederlegte, wie es auch Michael Lux für das Friedensplenum tat, betonte, dass „die braune Gefahr“ kleingeredet werde, wenn man sich vor Augen führe, dass im Schnitt alle sechs bis sieben Wochen ein Mensch von Rechten ermordet werde. „Und das nicht nur in Ostdeutschland, sondern auch in NRW und unserer Region.“ So wurde gestern u.a. an Dagmar Kohlmann erinnert, die 1995 in Altena von dem Neonazi Thomas Lemke miss­handelt und getötet wurde. „Faschismus ist kei­ne Meinung, sondern ein Verbrechen“, sagte Kligge und mahnte, dass Empörung nicht aus­reiche, sondern ein „entschiedenes Entgegen­treten“ angesagt sei. Das fange, so Detlev Paul, schon bei rechten Aufklebern an: „Solche Nazi- Propaganda muss im Keim erstickt werden.“ Auch rechte Schmierereien müssten stets schnell wieder verschwinden. ,JVir müssen ge­meinsam dafür sorgen, dass dieser Ungeist nicht um sich greift.“ tol/foto: michael may


Iserlohner Kreisanzeiger, 02.07.2013

"Zeit für Umfairteilung" - jeder kann etwas tun

Das Friedensfestival wirbt mit multikulterellen Basar und viel Musik für gerechtere Lebensverhältnisse

Der Friedensfest-Verein freut sich auf den multikulturellen Basar und das Kulturprogramm beim Friedensfest. Foto: May

Iserlohn. Das 23. Friedensfestival steht vor der Tür. Zur Festeröffnung am Freitag gibt es eine faustdicke Überraschung: „Fail“ aus Menden werden anstelle der verhinderten „Ironstate“ ab 18 Uhr auf der Bühne stehen. Sie versprechen nach ihren letzten Auftritten (unter anderem beim Wispa-Festival) einen furiosen Start in ein ereignisreiches Wochenende an der Bauemkirche, das schon am Freitag einen ersten Höhepunkt mit den Power-Metallern von „Torian“ entgegensieht.
Am Samstag wird zunächst mit Spannung erwartet, ob der „D-Zug“ aus Menden pünktlich in Iserlohn einrollt, spät am Abend rufen „Ivan Ivanovich & The Kreml Krauts“ zur Ska-Polka-Party. Auch am Sonntag wird getanzt bis zum Schluss: Wenn „Jaya the Cat“ aus Amsterdam mit ihrem festivalerprobten Mix aus Reggae, Ska und Punkrock die Bühne entern, erwartet das Publikum ein fulminantes Finale.

13 Bands spielen ohne Gage für die Flüchttingshilfe

Insgesamt 13 Bands kommen in die Waldstadt, um ein Benefizfestival vornehmlich zugunsten von Flüchtlingen zu unterstützen. In punkto Festivalspenden tat sich im letzten Jahr bemerkenswertes: Einige Flüchtlinge aus Syrien lehnten eine finanzielle Unterstützung für sich selbst ab, da es den Zurückgebliebenen in Syrien und den angrenzenden Flüchtlingslagern noch viel schlechter ginge. Konsequenterweise ging daher ein Teil der Überschüsse aus dem letzten Fest in die Unterstützung von in Flüchtlingslagern tätigen Hilfsorganisationen.
Das Festivalmotto „Zeit für Umfairteilung“ steht für Fairness und Solidarität. Umfairteilung bedeutet, dass jede Person und jedes Unternehmen einen angemessenen Beitrag zur Finanzierung des Gemeinwesens leistet. Angesichts von Skandalen um Privatleute wie Uli Hoeneß oder um steuervemeidende Großkonzeme und durch Steuergelder gerettete Pleitebanken ist das offensichtlich geworden. Auf dem Fest sollen die Besucher daher ermuntert werden, mit der „Umfairteilung“ selbst anzufangen. Ob bei der Wahl der Bank oder beim täglichen Konsumverhalten - jeder kann etwas tun.

Das Festivalprogramm

Donnerstag, 4. Juli
18 Uhr Gedenkveran-staltung für die Opfer des Nationalsozialismus, Mahnmal am Poth

Freitag, 5. Juli
17.45 Eröffnungssketch mit Freibierausgabe
18.00 Fail
19.30 Fat Belly
21.00 Nitro Injekzia
22.40 Torian

Samstag, 6. Juli
15.30 D-Zug
17.00 Gebr. Mühlleitner
18.40 Trace
20.30 Da-impact
22.30 Ivan Ivanowich & The Kreml Krauts

Sonntag, 7. Juli
15.15 Zirkus
16.45 Zaches & Zinnober
18.30 Otto Normal
20.30 Jaya theCat (NL)

Im Zuge der Bundestagswahl sind auch die Politiker aufgerufen, für gerechtere Lebensverhältnisse hier, in Europa und weltweit zu arbeiten. Die Antworten der lokalen Bundestagskandidaten zu den Wahlprüfsteinen des FriedensPlenums sind in der Festivalzeitung und auf „friedensfestival.de“ veröffentlicht. Bis zur Bundestagswahl bliebe auch noch Zeit für die einzig noch fehlende Kandidatin Christel Voßbeck-Kayser (CDU), ihre Antworten zumindest für die Veröffentlichung im Internet nachzureichen.
Viele weitere Themen wie Waffenexporte und Bundeswehr werden in Form von Bühnensketchen, Aktionen, Infoständen sowie in der Festzeitung auf teils lustige Art angesprochen. Auch Lokalkolorit wie die „Soziale“ Stadt, der Umgang mit der braunen Vergangenheit/Gegenwart und die Energiewende vor Ort wird nicht fehlen. Dass das FriedensPlenum dabei den Bau von Windenergieanlagen in Iserlohn befürwortet, ist angesichts jahrzehntelanger Anti-Atom Aktionen logische Konsequenz.
Der ausrichtende Friedensfestival-Verein freut sich darauf, den Bankettplatz zwischen alter Stadtmauer und Bauemkirche wieder in einen multikulturellen Basar zu verwandeln und gemeinsam mit unterschiedlichsten Künstlern und Besuchern aller Altersklassen ein tolles Fest zu feiern. Dazu gehören nachtürlich auch die Kinder, für die es neben dem tollen Kinderland ein besonderes Highlight gibt: Die legendären Kinderliedermacher Zaches und Zinnober treten am Sonntag direkt auf der Hauptbühne auf.
Zuletzt sollten zwei Dinge nicht unerwähnt bleiben: Das Fest finanziert sich fast ausschließlich durch den Verkauf von Essen und Getränken. Und: Ohne das ehrenamtliche Engagement der Beteiligten würde es das Fest gar nicht geben. Leute, die mitmachen wollen, sollen daher in diesem Jahr gezielt angesprochen werden - damit es auch im nächsten Jahr diese besondere Stimmung zwischen Enthusiasmus und Gelassenheit, Loslassen und Zusammensein an einem Ort mit besonderem Flair geben kann.


Iserlohner Kreisanzeiger, 30.05./31.05.2013

Marion Bischof hat die Spende des Friedensplenums beim Frühlingsfest an Dörte Knoche und Karin Oteri-Stampe vom „Lichtblick“ übergeben. foto: tiemann

400 Euro für Sozialzentrum „Lichtblick“

FriedensPlenum spendet für die Hausaufgabenhilfe

Iserlohn. Gerade wenn es um die Kinder in der südlichen Innenstadt geht, liegt auch dem Iserlohner FriedensPlenum die Arbeit des Sozialzentrums „Lichtblick“ der Evangelischen Versöhnungs-Kirchengemeinde am Herzen. Daher haben die Organisatoren des alljährlichen Friedensfestes am Fritz-Kühn-Platz 400 Euro aus dem Erlös des vergangenen Festivals an das „Lichtblick“-Team gespendet. Ziel soll vor allem die Hausaufgabenhilfe sein. Dörte Knoche und Karin Oteri-Stampe vom „Lichtblick“ haben die Spende am vergangenen Samstag im Rahmen des Frühlingsfestes der südlichen Innenstadt von dem Friedensplenum-Mitglied Marion Bischof entgegen genommen. rat


Iserlohner Kreisanzeiger, 28.02.2013

„Zündstoff“ und Musik auf höchstem Niveau

„Visible Confusion“ ließen es mit Genesis krachen, „Next Try“ beeindruckte mit Eigenkompositionen

„Die Band „Next Try“ eröffnete am Freitag das „Zündstoff“-Festival im Jugendzentrum am Karnacksweg.
Foto: Tim Haacke

Iserlohn. Eine nahezu perfekte Kopie des Originals und gleichzeitig eine Interpretation mit eigenem Charakter: Was sich geradezu unmöglich anhört, das haben die Iserlohner Bands "Next Try" und "Visible Confusion" am Freitagabend im Jugendzentrum am Kamacksweg doch möglich gemacht. Das vom Friedensfestivalverein organisierte „Zündstoff“-Festival 2013 bot seinen Besuchern für einen sehr geringen Eintrittspreis Musik auf allerhöchstem Niveau.
Die Musiker von „Next Try“ nahmen die Zuhörer mit auf eine Reise quer durch die Musikgeschichte und boten dabei reichlich Raum zum Mitrocken. Besonders bemerkenswert waren jedoch die selbst geschriebenen und komponierten Stücke der jungen Band, die in Zukunft sicherlich noch viel von sich hören lassen wird.

Hits von Phil Collins

Und auch der Auftritt von "Visible Confusion", deren hervorragende Darbietung der Hits von Phil Collins und Genesis schon längst kein Geheimnis mehr ist, begeisterte das Publikum. So herrschte während des gesamten Konzertes eine tolle Atmosphäre.
Und es bleibt zu hoffen, dass es noch viele weitere Konzerte dieser Art geben wird. Der einzige Wermutstropfen war die relativ niedrige Zuschaueranzahl, die der perfekten Show nicht gerecht wurde. th


„Next Try“ spielt am Freitag, 22. Februar, ab 20 Uhr im Jugendzentrum am Karnacksweg. foto: privat
Visible Confusion covert Genesis und Phil Collins. foto: privat

Iserlohner Kreisanzeiger, 21.02.2013

„Zündstoff“ mit „Next Try“ und „Visible Confusion“

Friedensfestivalverein lädt ins JuZ ein

Iserlohn. Das JUZ und der Friedensfestivalverein laden ein zum „Zündstoff III“ am Freitag, 22. Februar, ins JUZ am Karnacksweg. Diesmal gibt es bekannte Songs aus vier Jahrzehnten. In einem überwiegend englischsprachigen Coverprogramm nehmen die jungen Musiker von „Next Try“ das Publikum ab 20 Uhr (Einlass 19.30 Uhr) auf eine Zeitreise durch die bekannte Rock- und Bluesmusik mit. Songs von „ A“ wie ACDC bis „Z“ wie ZZ Top animieren das Publikum zum Mitrocken und verbreiten gute Laune. Klassiker von Jimi Hendrix sowie Golden Earring’s „Radar Love“ zählen zu den Highlights ihrer Auftritte. Wird es dann bei Songs von „Marius-Müller“ einmal Deutsch, gibt es erst Recht kein Halten mehr. Sie werden aber zunehmend eigenständiger und werden auch einige eigene Songs zu Gehör bringen. Von "Visible Confusion" werden dann anschließend die Hits von Genesis und Phil Collins mit einer Perfektion präsentiert, die atemberaubend ist. Die musikalische Nähe zum Original ist verblüffend. Trotzdem bleibt noch genug Platz zur Eigeninterpretation.