Pressespiegel 2020
Iserlohner Kreisanzeiger, 10.11.2020
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Am Gedenkstein für die frühere Iserlohner Synagoge:
Passanten legen Steine darauf ab. Rechts Detlev Paul vom
Friedensplenum Iserlohn, das zu der Aktion eingeladen hatte.
Foto: Michael May |
Stein zum Gedenken
Friedensplenum erinnert an Pogromnacht
Iserlohn Coronabedingt
konnte das Friedensplenum Iserlohn die jährliche
Gedenkveranstaltung am 9. November, mit der an die sogenannte
Reichspogromnacht 1938 erinnert wird, nicht im gewohnten Rahmen
stattfinden lassen. So konzentrierte sich gestern das Geschehen
auf den Gedenkstein für die frühere Synagoge an der Mendener
Straße. Auch die Iserlohner Synagoge wurde 1938 ein Raub der
Flammen, außerdem zerstörten NS-Schergen jüdische Geschäfte. Am
Gedenkstein war ein Korb mit Steinen aufgestellt. Interessierte
Passanten konnten nach jüdischem Brauch einen Stein auf dem
Gedenkstein ablegen – als Zeichen der Anteilnahme und
Betroffenheit vor dem Hintergrund der systematischen Vernichtung
der jüdischen Bevölkerung durch das nationalsozialistische
Gewaltregime.
Einige Besucher hatten selber einen Stein mitgebracht, um
diesen auf dem Gedenkstein abzulegen. Detlev Paul vom
Friedensplenum freute sich, dass die kleine improvisierte Aktion
angenommen wurde.
Iserlohner Kreisanzeiger, 09.11.2020
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Mitglieder des „FriedensPlenums“ haben die „Stolpersteine“
vor dem Gedenken an die Pogromnacht gesäubert. Foto: Privat |
„Stolpersteine“ gesäubert
Heute Gedenken in anderer Form
Iserlohn Die „Stolpersteine“, die an die Holocaust-Opfer
erinnern, wurden im Vorfeld des 9. Novembers von Mitgliedern des
„FriedensPlenums“ gereinigt. Wie berichtet, gibt es keine
Gedenkveranstaltung wie in den Vorjahren. Am heutigen Montag zwischen 16
und 18 Uhr besteht aber die Möglichkeit, am Gedenkstein für die jüdische
Synagoge an der Mendener Straße (hinter dem MVG-Gebäude) nach jüdischem
Brauch zum Gedenken an die Toten einen kleinen Stein niederzulegen.
Iserlohner Kreisanzeiger, 07.11.2020
Gedenken an NS-Opfer in anderer Form
Iserlohn Die Gedenkveranstaltung für die Opfer des
Nationalsozialismus, die das Friedensplenum und die im Rat
vertretenen Parteien der Stadt Iserlohn jährlich gemeinsam am 9.
November ausrichten, kann aufgrund der Corona-Pandemie in diesem
Jahr nicht stattfinden. Das Friedensplenum ruft aber dazu auf, dass
viele Menschen – mit Masken und Abstand – am Montag zwischen 16 und
18 Uhr nach jüdischem Brauch zum Gedenken an ihre Toten einen vom
Friedensplenum bereitgestellten kleinen Stein niederlegen. Der
Gedenkstein befindet sich in der Mendener Straße hinter dem
MVG-Pavillon am ZOB. Bürgermeister Michael Joithe erklärt: „Auch
wenn die Gedenkveranstaltung in diesem Jahr als wichtiger
Bestandteil unserer Erinnerungskultur leider nicht stattfinden kann,
bleibt jedem Einzelnen die Möglichkeit des stillen Gedenkens als
Zeichen für Toleranz und Mitmenschlichkeit und als Gegengewicht zum
Verschweigen und Vergessen.“ Eine Ansprache zum Gedenktag von
Bürgermeister Michael Joithe wird es auch als Videobotschaft auf
https://corona.iserlohn.de geben.
Iserlohner Kreisanzeiger, 02.09.2020
Friedensmahner und ein Störenfried
Friedensplenum nutzte Antikriegstag für erneute Appelle.
Passant störte die Mahnwache
Carolin Meffert
Iserlohn 81 Jahre ist es her, dass Deutschland mit dem Überfall auf
Polen den Zweiten Weltkrieg begonnen hat – für das Friedensplenum ein
Beweggrund, um gestern Abend am Alten Rathausplatz eine Mahnwache zu
halten. „Heute, am 1. September, dem einstigen Kriegsbeginn und heutigen
Antikriegstag, gedenken wir nicht, nein, wir mahnen, auch weil es unsere
moralische Pflicht gegenüber unseren europäischen Nachbarn ist“, sagte
Redner Christian Alexander Finke vom Friedensplenum. Die unzähligen
Opfer der beiden Weltkriege hätten den Menschen in Europa den
Grundgedanken eines gemeinsamen Europas nahegelegt, einem Europa der
Überwindung und nicht der Teilung.
Die anwesenden Mitglieder des Friedensplenums forderten erneut, die
Rüstungsausgaben drastisch zu reduzieren und die frei werdenden
Ressourcen in die aktuellen Herausforderungen zu investieren, die
Wiederaufnahme aller Verträge zur Reduzierung von Atomwaffen und vor
allem das Ende aller Kriege und des Faschismus. Pfarrer Gottfried Abrath
sprach im Anschluss ein Friedensgebet. Gestört wurde die ansonsten ruhig
verlaufende Mahnwache durch einen Passanten, der durch antisemitische
Äußerungen auffiel. Ordnern gelang es, den Störenfried zurechtzuweisen.
Iserlohner Kreisanzeiger, 17.08.2020
Sommernachtstraum für Trödelfans
Der erste Nachtflohmarkt am Seilersee wäre fast ins Wasser
gefallen – jetzt ist schon die Neuauflage in Planung
Alexander Barth
Iserlohn Der frühe Vogel fängt den Wurm. Wenn es eine Lebensweisheit
gibt, die auf Trödelmärkte zutrifft, dann diese – normalerweise. Am
Samstagabend jedoch hat der Verein „Bürger helfen Bürgern“ (vormals
„Iserlohn hilft“) ein Zeichen gegen die Benachteiligung von Nachteulen
und Wochenend-Langschläfern gesetzt. Und am Seilerseeufer mit dem wohl
ersten Iserlohner Nachtflohmarkt eine Premiere gefeiert, die eine neue
Sommertradition begründen könnte.
Beinahe wäre der ganze Spaß ins Wasser gefallen
Noch am späten Samstagnachmittag waren die Vorzeichen wenig
ermutigend, im Gegenteil: Der Himmel hatte sich düster zugezogen und es
schien sich einzuregnen. Einige Verkäufer hatten abgesagt, andere waren
verunsichert und fragten sich im Vorfeld, ob die Veranstaltung überhaupt
stattfindet. Zu allem Überfluss meldete sich auch noch der versprochene
Livemusiker krank - „Vier Stunden vorher“, wie Mitorganisatorin Svenja
Finke berichtet. Groß können die Erwartungen bis etwa 18.30 Uhr nicht
gewesen sein, zumal der Verein nach eigenem Eingeständnis den Flohmarkt
nur etwa eine Woche lang und in eher bescheidenem Rahmen beworben hatte.
Wer zum Aufbau um Punkt 18 Uhr antrat, durfte im strömenden Regen
schuften und brauchte für die völlige Durchnässung gar nicht mehr zu
schwitzen. Aber das Blatt sollte sich wenden: Erst stoppte der Regen,
dann verzogen sich die Wolken. Patric Kordel, mit seiner Band
„Hellgreaser“ eigentlich Spezialist für düster-fetzigen Punkrock, packte
nach einem telefonischen Hilferuf seine Akustikgitarre und einen Hut
zusammen und sprang kurzfristig als Straßenmusiker ein.
Und dann kamen sie, die Besucher. Schon vor der offiziellen Eröffnung
um 20 Uhr strömten Menschen zum Seilersee, insgesamt sicherlich ein paar
hundert. Mit der Abenddämmerung setzte das buchstäbliche Highlight der
Veranstaltung ein: die romantische Lichtstimmung, die nur als
Gemeinschaftswerk bezeichnet werden kann. Die Stadtwerke schalteten in
Absprache mit dem Verein alle verfügbaren Lichtquellen länger unter
Strom und die Verkäufer brachten ihre Stände mit einem Sammelsurium aus
Lichterketten, Tischlampen, Hängeleuchten, Strahlern und zum Teil sogar
Kerzen zum Strahlen – jeder nach seinen Möglichkeiten.
Auch LED-Leuchtschmuck und Stirnlampen waren beliebt. Und die
Besucher trugen ebenfalls ihren Teil bei – schon aus praktischen
Gründen, denn zum Stöbern war man vielerorts mit einer Taschenlampe oder
der Smartphone-Leuchte gut beraten. Wer davon eine Auszeit nehmen oder
nach dem erfolgreichen Beutezug noch nicht sofort dem Heimweg antreten
wollte, konnte sich mit Grillwürstchen vom Friedensplenum, am
Kaffee-Roller oder dem Getränkewagen versorgen und sich zum Verzehr auf
das Umfeld verteilen.
Denn wie auf dem Wochenmarkt galt hier zwischen den Ständen die
Pflicht, Mund und Nase zu bedecken. Vielleicht auch deswegen, weil die
Promenade von mehreren Seiten frei zugänglich blieb und ein Teil der
Besucher zufällig vorbeikamen, mussten die Veranstalter und zeitweise
Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamts so manchen Anwesenden erst dazu
auffordern. „Jetzt weiß ich, was das für ein harter Job ist“, erklärte
Svenja Finke leicht erschöpft, als sie gegen 22 Uhr erste Bilanz zog und
sich insgesamt begeistert zeigte von der Resonanz. „So etwas hat in
Iserlohn gefehlt“, ist sie überzeugt.
Der Tenor bei den Trödlern klang ganz ähnlich. Diese waren
stellenweise aus so entfernten Städten wie Eslohe gekommen um den
Nachtflohmarkt zu erleben – ein Format, dass selbst unter den Alten
Hasen als Rarität gilt. In Münster hat es so etwas vor zwei Jahren
einmal gegeben, weitere Beispiele kann kaum jemand nennen. Anke Oertwig
und Peter Psik aus Hagen sind voll des Lobes; sie sammelt Adlertassen,
er Stabpuppen, beide lieben Schallplatten. „Trödelmärkte gibt es
überall, aber so wie hier am See und in der Nacht, das ist wirklich
etwas ganz Besonderes“, sagt Anke Oertwig. Mit etwas Glück könne sich
der Besuch als Verkäufer durchaus lohnen, aber der Spaß stehe „ganz klar
im Vordergrund.“
Leidenschaftliche Trödler Corona-bedingt auf Entzug
Nenya Lawrenz aus Schwerte ist heute für den Lesestoff zuständig, mit
tatkräftiger Unterstützung von ihrem Freund verkauft sie Lektüre wie
Kartoffeln: Ein Euro das Pfund, der Preis wird mit Hilfe einer
Küchenwaage ermittelt. „Die Bücher sollten eigentlich in den Müll
wandern, aber das habe ich nicht über mich gebracht. Verkaufen wollten
wir die schon vor Monaten, aber dann kam der Corona-Lockdown,“ erklärt
Nenya Lawrenz, die Michael Endes „Unendliche Geschichte“ innig liebt,
während ihr Freund den Abenteuerroman „Der Seewolf“ von Jack London als
Favoriten nennt. Beide freuen sich, dass es überhaupt wieder Flohmärkte
gibt, die sie besuchen können und fühlen und genießen die
Sommerabend-Atmosphäre.
Der Markt, der mit dem ersten Glockenschlag schloss, soll denen
zugute kommen, die schon vor der Krise wenig hatten. Der Erlös aus
Standmiete und Spenden abzüglich der Kosten fließt dem Verein zu und
wird vor allem in haltbare Lebensmittel für Bedürftige investiert – 600
Euro, lautete die Schätzung am Sonntag. Schon auf dem eigenen Flyer
hatte das Team eine Fortsetzung angedeutet, die wird jetzt tatsächlich
geplant. Trödelfans sollten auf einen goldenen Oktober hoffen.
Mehr Bilder gibt es in unserer Fotostrecke auf
ikz-online.de
Iserlohner Kreisanzeiger, 15.08.2020
Leserbrief
Ein erster Schritt zu einer atomwaffenfreien Welt
Betr.: „Schatten auf dem Rathausplatz“ (Ausgabe vom 7. August Das
Gedenken an die schrecklichen und militärisch sinnlosen Atomabwürfe auf
Hiroshima und Nagasaki in Japan ist wichtig und notwendig. Viel
wichtiger noch ist aber, bekannt zu machen, wie gefährlich die heutige
Situation ist. Nach dem „Kalten Krieg“ hatten Russland und die USA
zunächst vereinbart, Atomwaffen schrittweise zu verschrotten. Heute
stecken aber alle Atommächte (allen voran die USA) unvorstellbare Summen
in die Aufrüstung und Modernisierung der Nuklearwaffen. Die von den USA
wesentlich bestimmte Atomstrategie der NATO zielt darauf ab, einen
Atomkrieg zu führen und gewinnen zu können.
Atomwaffen lagern auch in
Deutschland: in Büchel in der Eifel. Eine große Bundestagsmehrheit hatte
bereits im März 2010 gefordert, diese US-Kernwaffen abzuziehen. Seitdem
ist keine der bisherigen Bundesregierungen bisher diesem Beschluss
gefolgt. Stattdessen sollen bis Ende 2020 neue, modernisierte
US-Atomwaffen in Büchel stationiert werden. Die Vernichtungswirkung und
Zielgenauigkeit wurde um ein Vielfaches erhöht! – Ein umgehender Abzug
dieser Waffen wäre ein erster Schritt zu einer atomwaffenfreien Welt.
Vergessen wir nicht: Wer als Erster schießt, stirbt als Zweiter!
Ule Moldenhauer, Hemer
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Neben Lebensmittelspenden nimmt das stetig wachsende
„Bürger helfen Bürgern“-Team auch Blumen von Gärtnereien
entgegen, die die nicht mehr verkaufen können, über die sich
andere aber freuen würden. Foto: Lehmann |
Iserlohner Kreisanzeiger, 08.08.2020
Hilfe kann und darf nicht stoppen
„Bürger helfen Bürgern“ ist keine Konkurrenz, sondern eine
Ergänzung zur „Tafel“
Von Torsten Lehmann
Iserlohn „Bürger helfen
Bürgern“ heißt der neue, überparteiliche und unabhängige Verein,
der jetzt aus der während des Corona-Lockdowns ins Leben
gerufenen Initiative „Iserlohn hilft“ entstanden ist und deren
Projekte fortsetzt – und noch ausbauen will.
So wird es am
kommenden Samstag, 15. August, von 20 bis 1 Uhr den ersten
„Iserlohner Nachtflohmarkt“ im Licht der Laternen der
Seilersee-Promenade geben (siehe Info-Kasten ). Mit dem Erlös
aus den Standgeldern von Privatpersonen und Vereinen sollen
unter anderem aktuell Wasser und sonst besonders haltbare
Lebensmittel wie Nudeln und Reis gekauft werden. „Denn die sind
verständlicherweise selten unter den noch gut erhaltenen Dingen,
die wir bei knapp 20 Geschäften jede Woche abholen“, berichtet
Svenja Finke von „Fridays for Future“. Befüllt werden damit die
Tüten, die jedes Wochenende an die drei „Gabenzäune“ an der
Schulstraße 28, an der Johanneskirche am Nußberg und am
„Bahnsteig 42“ in Letmathe gehängt werden. Im ehemaligen
Schulgebäude an der Schulstraße, dass die Stadt dem Verein
weiter zur Verfügung stellt, erfolgt jeden Samstag ab 9.30 Uhr
zudem eine Ausgabe von Brot.
Lebensmittelspenden an verschiedene Einrichtungen
Außerdem unterstützt „Bürger helfen Bürger“ mit
Lebensmittelspenden die Besucher von Institutionen wie dem
Sozialzentrum „Lichtblick“ und der „Werkstatt im Hinterhof“,
oder auch die Streetworker in der südlichen Innenstadt. „Allein
letztere versorgen damit dann 50 bis 60 Menschen“, weiß Manuel
Huff. Wie vielen Bedürftigen insgesamt die „Bürger“ mit ihrem
ehrenamtlichen Engagement derzeit helfen, könne man gar nicht
genau sagen.
Denn die unbürokratische und teils eben wie bei
den „Gabenzäunen“ sogar ganz anonyme Unterstützung gehört zum
Prinzip des neuen Vereins. Als in den ersten Wochen des
Lockdowns die Initiative „Iserlohn hilft“ für die Iserlohner und
die Hemeraner „Tafel“, die aufgrund der Pandemie und der
Beschränkungen geschlossen waren, die Notversorgung mit
Lebensmitteln übernahm, habe man gemerkt, wie viele zudem noch
Hilfe brauchen. „Beispielsweise weil sie knapp über dem Satz
liegen, mit dem man noch einen Berechtigungsausweis für die
,Tafel’ bekommt“, berichtet Svenja Finke. Es sei klar, dass es
solche Grenzen geben müsse. Auf der anderen Seite fielen dadurch
aber eben welche herunter, wie beispielsweise auch die, bei
denen aktuell durch Corona-Kurzarbeit Geld zum Leben fehle.
Die Zahl der Bedürftigen werde zudem im Laufe des Monats, wenn
die staatliche Unterstützung zu Neige gehe, stetig größer. „Wir
sehen das an den Gabenzäunen“, berichtet Svenja Finkes Mann
Christian. 30 Tüten würden jedes Wochenende pro Zaun nach und
nach dran gehängt. Am Anfang hingen die Tüten teils sogar noch
mehrere Tage, spätestens ab Monatsmitte seien sie schon nach
kurzer Zeit weg. Es gebe auch viele, vor allem ältere Menschen,
die aus Scham gar keine staatlichen Hilfen beantragen und zur
„Tafel“ gingen.
Als die Caritas-Einrichtung an der
Pütterstraße am 5. Mai ihre Arbeit wieder aufnahm, sei für
zahlreiche der bei „Iserlohn hilft“ Engagierten klar gewesen,
dass es trotzdem weiter gehen muss. „Und zwar aber auf keinen
Fall als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zur ,Tafel’“, betont
Manuel Huff. So fahre man auch nur an den Tagen die mit der
„CariTasche“ zusammenarbeitenden Geschäfte an, wenn deren Fahrer
planmäßig nicht kommen. Zudem hätten sich noch weitere
Lebensmittelhändler und Bäcker gemeldet. 150 Kisten vor allem
mit Obst, Gemüse und Brot, aber auch Molkerei-Produkten würden
inzwischen jede Woche abgeholt. So schnell wie sich die sieben
Kühlschränke (über zwei weitere würde sich der Verein übrigens
sehr freuen) durch die Verteilung über die „Gabenzäune“ und an
die Einrichtungen leeren, würden sie auch wieder gefüllt werden.
„Es ist unglaublich, wie viel Lebensmittelverschwendung es auch
in unserer Stadt gibt“, sagt Svenja Finke. Der
Nachhaltigkeitsgedanke sei ein weiterer Grund für die
ehrenamtliche Arbeit. So wird auch das vom Verein aussortierte
Obst und Gemüse, das wirklich niemand mehr essen könne, in eine
Iserlohner Biogasanlage gebracht. Vor allem sei aber die Not und
die sehr große Dankbarkeit der Menschen schon Motivation genug,
um zu helfen. „Die stehen bei der Brotausgabe ja teils mit
Tränen in den Augen vor uns, weil sie so froh sind, dass es ein
solches Angebot gibt“, berichtet Svenjas Tochter Jana.
Anmelden für den ersten „Iserlohner Nachtflohmarkt“
Beim ersten „Iserlohner Nachtflohmarkt“ am
Samstag, 15. August, von 20 bis 1 Uhr (Aufbau ab
18 Uhr) zahlen Vereine für drei Meter Standfläche
10 Euro, Privatpersonen 15 Euro .
Anmeldungen
sind möglich per E-Mail an bhb-iserlohn@gmx.de, bei
Svenja Finke (0179/ 8255196) und Gaby Freihoff
(0151/74330239) sowie am heutigen Samstag
persönlich von 9.30 bis 14 Uhr in den
Vereinsräumen an der Schulstraße 28.
Das Konstrukt eines Vereins haben die 14 „Bürger
helfen Bürger“-Gründer – inzwischen sind es über
25 Mitglieder und weitere sind herzlich
willkommen – unter anderem auch gewählt, um künftig
beispielsweise Spendenquittungen ausstellen zu
können.
Zum 1. Vorsitzenden wurde Manuel Huff
gewählt, 2. Vorsitzender ist Michael Winkel,
Schatzmeister Detlev Paul. Beisitzerinnen sind
Svenja Finke und Alina Schulz.
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Um auch nach der Mahnwache eine Zeit lang an den
Atombombenabwurf zu erinnern, zeichneten die Teilnehmer mit
Kreide ihre Umrisse auf den Boden. Foto: Carolin Meffert |
Iserlohner Kreisanzeiger, 07.08.2020
Schatten auf dem Alten Rathausplatz
Das Friedensplenum Iserlohn hielt eine Mahnwache in Gedenken an den
Atombombenabwurf
Von Carolin Meffert
Iserlohn 75 Jahre ist es her, als im Zweiten
Weltkrieg die US-amerikanischen Bombenabwürfe zunächst am 6. August die
Stadt Hiroshima zerstörten und drei Tage später Nagasaki. Aus diesem
Anlass hat das Friedensplenum Iserlohn am Donnerstag auf dem Alten
Rathausplatz eine Mahnwache gegen den Atomtod am Hiroshima-Tag gehalten,
um der Opfern zu gedenken und politisch nach vorne zu schauen.
Detlev
Paul vom Friedensplenum erinnerte in seiner Ansprache an die Folgen, die
der Abwurf der Atombomben mit sich brachte. „Fast 100.000 Menschen
starben unmittelbar durch die immense freigesetzte Energiemenge. Die
Hitzewelle ließ zum Teil Menschen nur als Schatten zurück.“ Später
folgten Strahlenerkrankungen von Menschen, die das Inferno überlebt
hatten. Bis zu 130.000 Menschen fielen den Spätfolgen zum Opfer.
„Atomwaffen sind die verheerendsten Massenvernichtungswaffen. Eine
Warnung der Bevölkerung vor dem Einsatz dieser Waffe erfolgte nicht“,
erinnerte Detlev Paul weiter.
Um ein Zeichen zu setzen, legten sich
die Teilnehmer der Mahnwache auf den Boden des Alten Rathausplatzes und
ließen ihre Umrisse, beziehungsweise ihre „Schatten“ zurück, um auch
nach der Mahnwache weiter an Hiroshima zu erinnern.
Als Teil der
Friedensbewegung forderte das Plenum außerdem, alle Atomwaffen nach
entsprechenden Verhandlungen zu demontieren. Zudem sollen die atomare
Teilhabe Deutschlands beendet werden und die in Büchel stationierten
US-Atomwaffen abgezogen werden. Außerdem forderte das Friedensplenum die
Bundesregierung auf, den UN-Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen.
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Grünen-Bürgermeisterkandidat Martin Isbruch legte am
Donnerstagabend bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des
Nationalsozialismus Blumen am Mahnmal nieder. Foto: Cornelia
Merkel |
Iserlohner Kreisanzeiger, 27.06.2020
Vermächtnis, Trost und Ermutigung
Burckhardt Hölscher erinnert bei Gedenkveranstaltung an den
Widerständler Dietrich Bonhoeffer
Cornelia Merkel
Iserlohn Kreidekreuze rund um das Mahnmal für die
Opfer des Faschismus am Poth verwiesen rund 50 Teilnehmer der
Gedenkveranstaltung, zu der das Friedensplenum eingeladen hatte,
auf die Plätze – auf Abstand. Polizei und
Ordnungsamtsmitarbeiter begleiteten diese besondere
Veranstaltung, bei der die Auflage galt, dass alle Anwesenden
die Masken fallen lassen mussten – wegen des
Vermummungsverbotes, wie Plenumssprecher Klaus Gith erklärte.
Wichtigster Vertreter des
christlichen Widerstandes
Pfarrer Burckhardt Hölscher erinnerte an Dietrich Bonhoeffer,
„den wichtigsten Vertreter des christlichen Widerstandskampfes
im Nationalsozialismus und in der Bekennenden Kirche.“ Die Nazis
ermordeten ihn am 9. April 1945 zusammen mit anderen
Widerstandskämpfern, darunter Admiral Wilhelm Canaris, General
Hans Oster und Richter Karl Sack.
Burckhardt Hölscher gliederte seine Gedenkrede, indem er die
Inschriften der Tafeln des Mahnmales aufgriff: „Verbotene
Menschlichkeit“, „Getötete Behinderte“, „Ersticktes Mitleid“,
„Hingerichtete Christen“ und „Ermordete Widerstandskämpfer“. Er
ging auf das „NS-Euthanasie-Programm“ ein, den systematischen
Massenmord an tausenden kranken und behinderten Kindern und
Erwachsenen und schilderte den innerkirchlichen Widerstand
Bonhoeffers: „Gerade der leidende Mensch ist Gottes Ebenbild.
Aus dieser Ebenbildlichkeit ergibt sich für Bonhoeffer ein
entschiedener Widerspruch gegen Übergriffe und Ausgrenzung,
gegen Übergriffe des NS-Staates, also gegen Zwangssterilisation,
gegen Schwangerschaftsabbruch und Euthanasie.“
Hölscher lenkte den Blick auf eine Facette des berühmten
Theologen, die vielleicht nicht so bekannt war: Bonhoeffer habe
sich als Auslandspfarrer in London für Flüchtlinge eingesetzt,
die aus Deutschland vor den Nazis geflohen waren. Er war auch
einer der ersten, der die Kirche in Deutschland aufforderte,
ihre Stimme für die Juden zu erheben, führte Hölscher weiter
aus. In seiner eigenen Familie habe der evangelische Pfarrer
Bonhoeffer erlebt, wie die Rassegesetze wirken. Bereits in den
30er Jahren habe er sich dem biblischen Leitwort verpflichtet
gefühlt „Tu deinen Mund auf für die Stummen!“
Pfarrer Hölscher berichtete: „Von unseren evangelischen
Kirchen und Gemeinden in Iserlohn weiß ich verbrieft nur, dass
in der Christuskirchengemeinde auf dem Roden auch Dietrich
Bonhoeffer als Vertreter des radikalen Flügels in die
Fürbittenliste der Bekennenden Kirche aufgenommen war, also –
besonders während seiner Nazi-Haft – an jedem Sonntag für ihn
gebetet wurde.“
Burckhardt Hölscher erinnerte an Dietrich Bonhoeffers
weltberühmtes Gedicht „Von guten Mächten“, das er zu Weihnachten
und Sylvester 1944 für seine Verlobte und seine Eltern aus dem
Nazi-Keller verfasste: „Es ist für so viele auch für mich
angesichts des bösen Rassismus und völkischer Hetze – wie auch
angesichts der Abstände und Trennungen in diesen Coronazeiten zu
einem großen Vermächtnis und Trost zur Ermutigung geworden.“
Hubert Schmalor und Hanna Pape sorgten für einen würdigen
musikalischen Rahmen am E-Piano und der Flöte. Besonders
eindrucksvoll waren die Musikstücke „Hymn to Freedom“ und „Dream
a Dream“, bei denen Hannah Pape wegen des Gesangsverbotes die
übersetzten Texte rezitierte.
Blumen zum Gedenken an
Widerstand gegen Nazi-Terror
Den Schlusspunkt zum Gedenken an die Opfer und Widerständler
gegen die Diktatur setzten das Friedensplenum und die
Grünen-Fraktion mit Kranzniederlegungen. Klaus Gith bedauerte,
dass das für dieses Wochenende geplante Friedensfestival wegen
der Corona-Pandemie ausfallen musste. Er lud bereits fürs
nächste Jahr vom 2. bis 4. Juli zum 30-jährigen Bestehen des
Festivals ein. Dann solle es wie es bisher gute Tradition war,
wieder mit einer Gedenkveranstaltung am Vorabend eröffnet
werden.
Iserlohner Kreisanzeiger, 24.06.2020
Gedenken am Mahnmal
„FriedensPlenum“ hat Hölscher eingeladen
Iserlohn. Auch wenn es in diesem Jahr kein Friedensfestival geben
kann, ruft das „FriedensPlenum“ zur Gedenkveranstaltung für die Opfer
des Nationalsozialismus am morgigen Donnerstag ab 18 Uhr am Poth auf.
Unter Einhaltung der Abstandsregeln wollen die Verantwortlichen an
den christlich motivierten Widerstand gegen das Nazi-Regime am Beispiel
des lutherischen Theologen Dietrich Bonhoeffer erinnern. Die Gedenkrede
wird Pfarrer Burckhardt Hölscher halten. Die musikalische Begleitung
übernimmt Hubert Schmalor.
In der Einladung heißt es: „Das NS-Unrechtsregime überzog auch
Menschen, die aus christlichen Motiven den Führerkult, den Missbrauch
der christlichen Kirchen und die Verfolgung von jüdischen Mitbürgern
kritisierten, mit Betätigungsverboten und polizeilichen Maßnahmen. Wer
massiven Widerstand leistete und die NS-Herrschaft grundsätzlich in
Frage stellte, konnte von den kirchlichen Institutionen nicht geschützt
werden.“
Iserlohner Kreisanzeiger, 06.06.2020
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Nach dem tragischen Todesfall von George Floyd in den USA
setzt die Iserlohner FfF-Ortsgruppe ein Zeichen gegen Rassismus.
Foto: Michael May |
Mahnwache für Floyd
FfF-Ortsgruppe setzt Zeichen gegen Rassismus
Iserlohn Der Todesfall
George Floyd als Folge eines gewaltsamen Polizeieinsatzes in den
Vereinigten Staaten hat weltweit Proteste und Unruhen ausgelöst.
In den Sozialen Medien und auf der Straße zeigen sich Menschen
solidarisch und das Thema Rassismus rückt erneut in den
Mittelpunkt gesellschaftlicher Debatten.
Auch die Iserlohner „Fridays for Future“-Gruppe hat gemeinsam
mit dem Friedensplenum am Freitagnachmittag ein Zeichen gesetzt
und hielt eine Mahnwache für George Floyd ab. Rund 50 Teilnehmer
versammelten sich unter Einhaltung des Mindestabstands auf dem
Alten Rathausplatz. „Iserlohner sagen nein zu Rassismus und
Gewalt“ war auf einem Transparent zu lesen.
Vier junge Aktivisten, unter anderem aus der „Fridays“-Gruppe
und dem Kinder- und Jugendrat berichteten von eigenen
Rassismus-Erfahrungen und mahnten in ihren Reden, das auch in
Deutschland ein systematischer Rassismus vorherrsche, gegen den
angekämpft werden müsse. caro
Iserlohner Kreisanzeiger,
03.06.2020
Frühlingsbilder
gekürt
Leicht haben es sich die Jury-Mitglieder des Wettbewerbs „Iserlohn
malt“ nicht gemacht, um eine Rangfolge in all die schönen Bilder zu
bekommen, die ihnen von Iserlohner Kindern zum Thema Frühling zugesendet
wurden. Techniken, Farben, Motive und und und –Petra Lukoschek,
Christoph Wieloch, Svenja undChristian Finke, Detlev Pau l sowie Manuel
Huff haben sich die vielen Kinderbilder genau angesehen und sind am Ende
auf ein einhelliges Urteil in allen drei Altersgruppen gekommen. Nur bei
den ganz Kleinen bis sechs Jahren war das Feld so eng, dass es zwei
zweite und zwei dritte Plätze gab. Folgende Kinder haben gewonnen. Bis
sechs Jahre: 1. Milan Malkus (6), 2. Briona Cabacungan (6) und Emily
Hensling (6), 3. Felix Fuchs (3) und Ida Moneke (5). Sieben bis neun
Jahre: 1. Greta Mau (9), 2. Maxie Malena Wallis, 3. Friedakarli
Knapwerth (7). Zehn bis zwölf Jahre: 1. Lavinia Mendes Costa (12),
Nouralhouda Bahtat (10), 3.Joel Karim (10).
Iserlohner Kreisanzeiger, 03.06.2020
Preisgeld
für neue Bepflanzung
Das vom „FriedensPlenum“ angestoßene Theaterprojekt „Revolution in
Iserlohn 1849“ begeisterte im vergangenen Jahr zahlreiche historisch und
politisch Interessierte. Im November 2019 belegte es den dritten Platz
bei der Verleihung des Heimatpreises der Stadt Iserlohn. Einen Teil des
Preisgeldes möchten die Beteiligten nun nutzen, um die überwucherte
Fläche rings um das Revolutions-Mahnmal auf dem Städtischen Friedhof neu
zu bepflanzen. Am Jahrestag der blutigen Niederschlagung der Iserlohner
Revolution am 17. Mai 1849 wurden Ideen zur Gestaltung der Grünfläche
besprochen. Ziel ist es, die Erinnerung an die Opfer des Aufstandes und
an seine Bedeutung für die Geschichte Iserlohns in angemessener Weise
lebendig zu halten.
Iserlohner Kreisanzeiger, 30.04.2020
Organisatoren sagen Friedensfestival ab
Iserlohn Sicherlich sei es keine Überraschung mehr, aber
zum Schutz der Gesundheit aller wird es dieses Jahr keine neue
Auflage des Friedensfestival geben, teilt das Friedensplenum und der
Festivalverein nun in einer Pressemitteilung mit. Das Jubiläum in
diesem Jahr fällt somit aus. Man wolle jedoch versuchen, die vielen
Bands zu überreden, beim Festival 2021 am ersten Wochenende im Juli
wieder mitzumachen. Der wirtschaftliche Schaden halte sich, so die
Organisatoren, dank der vielen Partner in Grenzen.
Iserlohner Kreisanzeiger, 29.04.2020
Volker
Hellhake (2. Vorsitzender), Marc Tillmann (Geschäftsführer) und
Sebastian Schöler (Beisitzer) von der Werbegemeinschaft Iserlohn haben
am Sonntagnachmittag zehn Tankgutscheine à 20 Euro, rund 30 Liter
Desinfektionsmittel und mehrere Packungen Einmalhandschuhe an die
Initiative „Iserlohn hilft“ übergeben. Mit der Spende möchte die
Werbegemeinschaft die Arbeit von „Iserlohn hilft“ und die vielen
ehrenamtlichen Helfer der Initiative unterstützen. Gleichzeitig soll es
ein Zeichen der Solidarität sein, um zu zeigen, dass man die Krise nur
gemeinsam bewältigen kann, so Volker Hellhake. Engagierte
Iserlohnerinnen und Iserlohner vermitteln und koordinieren bei „Iserlohn
hilft“ Unterstützung beim Einkauf von Lebensmitteln und Artikeln des
täglichen Bedarfs und betreiben derzeit die Essenausgabe für
Hilfebedürftige Menschen an der Schulstraße 28. Mehr dazu unter
www.iserlohn-hilft.de
Iserlohner Kreisanzeiger, 27.04.2020
Unerwartete Beteiligung
Letmather unterstützen spontan den „Gabenzaun“ am Bahnhof
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Alexander Platte von der Initiative „Iserlohn hilft“
bestückt den „Gabenzaun“ am Letmather Bahnhof. Foto:
Alexander Barth |
Genna Der neue „Gabenzaun“ am Letmather Bahnhof wird gut
angenommen – überraschenderweise nicht nur von den Empfängern
der Lebensmittelspenden, wie Alexander Platte von der Initiative
„Iserlohn hilft“ bereits am Samstag berichtet: „Als ich ankam um
die neuen Tüten aufzuhängen, habe ich mich gewundert: Da hingen
schon vier Stück. Und vorher müssen es noch mehr gewesen sein,
denn von Anwohnern habe ich gehört, dass schon welche
mitgenommen worden waren.“
Am Sonntag wiederholt sich das
ganze: Ein Radfahrer hält an und bindet eine Gabentüte zwischen
die übrigen an den Zaun. Auf sein privates Engagement
angesprochen, reagiert der Letmather bescheiden: „Einfach so“,
beantwortet er die Frage nach seiner Motivation. „Meine Frau
hatte als erste den Gedanken, dass das eine gute Sache wäre, und
der Weg ist für mich nicht weit.“
Freitags bis sonntags soll der
Zaun am „Bahnsteig 42“-Café weiter ab 16 Uhr mit Spendentüten
für frühere Kunden der derzeit geschlossenen Caritas-Tafel an
der Gennaer Straße und andere Menschen in Not bestückt werden.
„Zum Teil mag das ausgenutzt werden, aber wir bauen auf
Solidarität“, sagt Alexander Platte. bar
Iserlohner Kreisanzeiger, 25.04.2020
„CariTasche“ nimmt den Tafelbetrieb wieder auf
Die Initiative „Iserlohn hilft“ setzt ihre Unterstützung fort
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Helfer der Initiative „Iserlohn hilft“ sortieren und
verpacken Lebensmittelspenden an der Alten Schule in der
Schulstraße. Dieser Standort soll am 30. April zum
letzten Mal genutzt werden. Foto: Michael May |
Iserlohn Gute Nachrichten für die Kunden der Iserlohner
Tafel: In der Woche vom 4. Mai wird der reguläre Tafelbetrieb in
den Räumlichkeiten der CariTasche an der Pütterstraße wieder
aufgenommen. Bereits am Montag beginnt die Tafel in Hemer wieder
mit der Lebensmittelausgabe. Die Initiative „Iserlohn hilft“,
die in den letzten Wochen ein alternatives Angebot für die rund
1500 bedürftigen Nutzer auf die Beine gestellt hatte, wird am
Donnerstag, 30. April, zum letzten Mal Lebensmittel in ihren
Räumlichkeiten an der Schulstraße 28 ausgeben.
Der Verein
„Tafel Iserlohn Hemer/Caritas“ wird ab Mai dienstags bis
donnerstags jeweils von 15 bis 17.30 Uhr an der Pütterstraße 27
Lebensmittel ausgeben. Da die Letmather Ausgabestelle unter den
aktuellen Umständen nicht für die Ausgabe nutzbar sei, werden
die Kunden der dortigen Tafel gebeten, sich auf die
Ausgabezeiten in Iserlohn zu verteilen. Welche Maßnahmen und
Regelungen für die Tafelzeiten in Iserlohn gelten werden, sei
aktuell noch nicht klar, so der Caritas-Vizevorsitzende Josef
Radine: „Wir werden anhand der ersten Erfahrungen in Hemer
schauen, was wir hier umsetzen müssen.“
„Iserlohn hilft“ will
die Einzelhändler, die die Initiative in den letzten Wochen
unterstützt haben, noch bis Ende April anfahren. Die
Lebensmittel, die am Montag eingesammelt werden, stehen dann
zunächst der Hemeraner Tafel zur Verfügung. Waren, die an diesem
Tag nicht durch die „CariTasche“ ausgegeben werden, sollen dann
noch bis 30. April von „Iserlohn hilft“ an der Schulstraße
ausgegeben. Dasselbe gelte auch für Lebensmittel und
Sachspenden, die in der kommenden Woche eingehen.
Das Nähen von Masken geht im Netzwerk weiter
Für die Vermittlung von Einkaufshilfen steht „Iserlohn hilft“
auch weiterhin zur Verfügung. „Mitmenschen, die aufgrund ihres
Alters oder von Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehören, werden
Nachbarn vermittelt, die für sie einkaufen gehen“, erklärt die
Initiative. Damit verbunden sei auch der Appell an alle
Mitbürger, den auf der Website www.iserlohn-hilft.de zur
Verfügung gestellten Flyer auszudrucken, mit dem eigenen Namen
und entsprechenden Kontaktdaten zu versehen und in der näheren
Umgebung zu verteilen.
Auch das Nähen von Gesichtsmasken wird
innerhalb des Hilfsnetzwerks fortgesetzt. Aufgrund der
besonderen Situation werden diese allerdings vorrangig an
Krankenhäuser und Pflegebetriebe verteilt. Näher und Näherinnen
sowie Einrichtungen, die Masken benötigen, werden gebeten, sich
an „Iserlohn hilft“ zu wenden. Darüber hinaus bleiben die
Gabenzäune an der Schulstraße 28 und am Bahnsteig 42 in Letmathe
erhalten. Auch an der Johanneskirche am Nußberg wird ein solcher
Gabenzaun weiterhin zur Verfügung stehen.
Die Initiative
„Iserlohn hilft“ zeigt sich dankbar für die Unterstützung der
Stadtverwaltung, die unbürokratisch und mit kurzen
Kommunikationswegen die Notversorgung unterstützt habe, sowie
auch den Lebensmittelhändlern, die einen reibungslosen Ablauf
gewährleistet hätten. Auch Paul Moss, der die Räume seines
zukünftigen Pubs „The New Crown“ fünf Wochen lang für die
Ausgabe der Lebensmittel zur Verfügung gestellt hatte, gilt der
Dank der Verantwortlichen. Frank Nobis, der mit seinem Coversong
„Ich wasche meine Hände“ 5700 Euro eingesammelt hatte, sowie der
Gemeinde der evangelischen Johanneskirche, die die Nottafel mit
einer Spende mit 1000 Euro bedacht hatte, dankt die Initiative
besonders. Die Unterstützung der Iserlohner beschreibt die
Initiative als „beispiellos“.
Großer Dank an die ehrenamtlichen Helfer
Ohne die Unterstützung zahlreicher ehrenamtlicher Helfer sei
das allerdings nicht möglich gewesen, heißt es in der Danksagung
der Initiative: „Die Aufrechterhaltung der Nottafel war nur
durch das Engagement zahlreicher Freiwilliger möglich, die
Lebensmittel abgeholt, sortiert, verpackt, ausgegeben und
ausgefahren haben. Ihnen gilt der herzlichste Dank für ihre
Zeit, für ihr Können und für ihre Nerven.“
Iserlohner Kreisanzeiger, 24.04.2020
Tüten am „Gabenzaun“ gegen die größte Not
Corona-Krise: „Iserlohn hilft“ gibt ab heute Nachmittag
Lebensmittel am Bahnhof Letmathe aus
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Martin Ossenberg (v.li.), Iserlohner Werkstätten,
stellt Martin Luckert, Christian Kiangala, Jana Finke
und Alexander Platte vom Netzwerk „Iserlohn hilft“ den
Zaun am „Bahnstein 42“ zur Verfügung. Foto: Alexander
Barth |
Alexander Barth
Letmathe Die Corona-Krise
betrifft uns alle, manche trifft es aber härter als andere. Die
Schließung der Caritas-Tafel „CariTasche“ bedeutet für viele
Kunden eine Verschlechterung der Notlage, in der sie sich
ohnehin schon befinden. Das Netzwerk „Iserlohn hilft“ will diese
Not lindern: Ab heute wird der Zaun um den Bereich für die
Außenbestuhlung des inklusiven Cafés „Bahnsteig 42“ am Letmather
Bahnhof jeweils freitags, samstags und sonntags ab 16 Uhr zum
„Gabenzaun“.
Das Prinzip ist einfach: In Tüten werden
gespendete Lebensmittel, je nach Verfügbarkeit in ausgewogenen
Rationen und möglichst haltbar, zum Abholen an den Zaun gehängt.
„Ich werde am späteren Abend vorbeigehen und die Reste
aufsammeln, falls etwas übrig bleibt. Das kommt aber so gut wie
nicht vor“, lautet die Erfahrung von Alexander Platte, der am
Donnerstag Hinweisschilder am Zaun angebracht hat, von ähnlichen
Projekten im Stadtgebiet.
Die Gabentüten sind kostenfrei und
für den Bezug ist, anders als bei der Tafel, kein Nachweis der
Bedürftigkeit erforderlich. Das werde in Iserlohn bereits gut
angenommen, berichtet die sonst bei „Fridays for Future“ aktive
Schülerin Jana Finke: „Die Leute sind dankbar. Ich erinnere mich
an eine Frau, die hat nachgefragt, was es kostet und mir
erklärt, dass sie fast kein Geld mehr hat und wie sehr ihr das
hilft. Eine schöne Erfahrung.“
Mercedes bedeutet nicht gleich Missbrauch des
Zauns
Sozialdemokrat Martin Luckert, ebenfalls einer der Köpfe von
„Iserlohn hilft“, möchte etwas zur Kritik loswerden, die hier
und da geäußert worden sei: „Es gibt Klagen über Leute, die mit
einem Mercedes vorfahren und mehrere Tüten einladen. Dazu muss
man wissen, dass es sich in der Regel um mehrere Familien
handelt, die sich ein Auto und ebenso die Lebensmittel teilen“,
wirbt er um Verständnis. Insgesamt sei vielmehr zu beobachten,
dass die Nutzer der Angebote trotz ihrer schwierigen Situation
erst die eigene Scham überwinden müssen.
Derweil hat die
Caritas eine gute und eine schlechte Nachricht: Ab 4. Mai soll
am Standort Pütterstraße der Tafelbetrieb wieder starten – nicht
jedoch an der Gennaer Straße, da sich in den dortigen
Räumlichkeiten die verschärften Hygienevorgaben nicht einhalten
ließen. Letmather Kunden werden daher nach Iserlohn gebeten, als
Alternative bleibt zumindest vorerst der „Gabenzaun“ am
Letmather Bahnhof. Weitere sollen an der Schulstraße 28 und an
der Johanneskirche am Nußberg eingerichtet werden.
Iserlohner Kreisanzeiger, 22.04.2020
„FfF“ demonstriert Freitag online
Aktionen in den Sozialen Netzwerken
Iserlohn Wegen der Corona-Pandemie ruhten in den vergangenen Wochen
auch die „Fridays for Future“-Demonstrationen. Das soll nun anders
werden, zumindest auf digitalem Wege. Für den kommenden Freitag, 24.
April, sind weltweite Online-Aktionen angekündigt, auch die Iserlohner
Vertretung der Jugendbewegung ist dabei, wie Pressesprecher Christian
Banona Kiangala erläutert.
Angedacht sei, im Idealfall das „Internet zu durchfluten“, wie der
Iserlohner FfF-Vertreter sagt. Unter #digitalstrike und
#climatestrikeonline werden Ortsgruppen oder auch andere Sympathisanten
gebeten, Selfies oder Bilder von Demo-Schildern und ähnlichem zum Thema
bei Facebook, Instagram und Twitter zu posten. Die Iserlohner Schülerin
Amelie wird wie schon bei vorhergegangenen Demos einen Poetry-Slam-Text
beisteuern. Auch einen Livestream soll es geben.
Die Iserlohner FfF-Aktionen sind zu finden bei Facebook („Fridays for
Future Iserlohn“) sowie bei Instagram und Twitter (jeweils
„fff_iserlohn“ eingeben). tig
Iserlohner Kreisanzeiger, 17.04.2020
Neue Räume und ab heute „Gabenzaun“
Die private Initiative „Iserlohn hilft“ konzentriert ihre
Pack- und Ausgabe-Aktivitäten an der Schulstraße 28
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Christian Kiangala (v. li.), Svenja Finke, Manuel Huff,
Manuel Humke und Fabian Buss am „Gabenzaun“, der heute
Nachmittag erstmals offiziell behangen werden soll. Foto:
Michael May |
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In den ehemaligen Klassenräumen haben die ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfer genügend Platz zum Packen der
Ausgabetüten. |
Torsten Lehmann
Iserlohn Dank neuer Räumlichkeiten hofft die private Initiative
„Iserlohn hilft“, noch besser und effektiver die Kunden der Iserlohner
Tafel während der Corona-Krise unterstützen zu können: Am neuen Standort
an der Schulstraße 28 wurden in den vergangenen Tagen bereits die
Lebensmittel gesammelt und die Tüten gepackt. Ab kommender Woche läuft
dort aus den Fenstern des ehemaligen Schulgebäudes auch die Ausgabe. Und
am heutigen Freitag und dem morgigen Samstag gibt es dort erstmals einen
„Gabenzaun“.
„Wir werden jeweils am Nachmittag Tüten mit haltbaren Lebensmitteln
dranhängen“, erklärt Manuel Huff. Das würde dem einen oder anderen, der
er es vielleicht nicht zu der regulären Ausgabe geschafft hat, helfen,
übers Wochenende zu kommen. „Außerdem trauen sich manche, beispielsweise
aus Scham, nicht zur Ausgabe“, weiß Mit-Initiatorin Svenja Finke.
Funktionieren könne ein solcher „Gabenzaun“ aber nur, wenn, wie bei
öffentlichen Bücherschränken, der Vertrauensvorschuss nicht missbraucht
werde. Davon hänge, auch wenn es an dem Standort dank engagierter
Nachbarn durchaus eine soziale Kontrolle gebe, die Fortsetzung ab. „Das
ist jetzt an diesem Wochenende ein Pilotprojekt, bei dem wir schauen
wollen, wie gut es läuft, sonst können und müssen wir es leider direkt
wieder einstellen“, verdeutlicht Svenja Finke.
Problemlos war indes die Suche nach dem neuen Quartier, nachdem die
bisher genutzten Räumlichkeiten der Flüchtlingshilfe an der
Hans-Böckler-Straße doch stets sehr eng waren für das Sammeln und Packen
der Lebensmittel. „Wir hatten bei der Stadt zunächst wegen des
leerstehenden Theodor-Reuter-Berufskollegs am Karnacksweg angefragt“,
berichtet Manuel Huff. Die Nutzung sei jedoch unter anderem wegen
fehlender sanitärer Anlagen nicht möglich gewesen.
Dafür habe die Verwaltung dann direkt die vier früheren Klassenräume
in dem ehemaligen Grundschulgebäude angeboten, das ansonsten derzeit das
Schauspielensemble Iserlohn beherbergt. Das liege zwar nicht so zentral
wie der bisher für die Ausgabe von Paul Moss zur Verfügung gestellte
künftige englische Pub „The New Crown“ an der Oststraße, sei aber auch
gut mit drei Buslinien erreichbar. Vor allem aber müssten die gepackten
Tüten nun nicht noch mal transportiert werden und es gebe deutlich mehr
Platz. „Uns reichen jetzt auch sogar die zwei je 90 Quadratmeter großen
Klassenzimmer im Erdgeschoss“, freut sich Huff über die Räume, die das
Kommunale Immobilien-Management zur Verfügung gestellt hat und bei denen
beispielsweise auch für die Reinigung gesorgt werde.
Von inzwischen 27 Händlern holen die ehrenamtlichen Fahrer der
Initiative – Freiwillige mit eigenen großen Fahrzeugen werden übrigens
noch gesucht – Lebensmittel ab. Ein zweites Team, das sich ebenfalls
noch über helfende Hände am Vormittag freuen würde, packt für jeden der
drei Ausgabetage (Dienstag bis Donnerstag) knapp 200 Tüten mit Gemüse,
Molkereiprodukten und haltbaren Lebensmitteln, dazu noch mal genauso
viele mit Brot und Brötchen. „Wir schätzen, dass mit den ausgegebenen
Tüten 800 bis 1000 Menschen pro Woche versorgt werden“, sagt Huff. Hinzu
kämen weitere 60 Haushalte mit älteren Menschen oder aus anderen
Risikogruppen, denen die Initiative die Tüten nach Hause liefert.
Sehr wichtig ist den Initiatoren, dass auch an dem neuen Standort die
Regeln der ja weiterhin geltenden Kontaktsperre eingehalten werden, also
Abstand gehalten und sich vor allem auch nicht schon lange vor dem
Ausgabebeginn angestanden wird. „Denn zum einen würde das die
Anlieferung durch unsere Fahrer behindern, so dass wir tatsächlich das
Gelände auch erst um 14.30 Uhr öffnen werden“, erläutert Svenja Finke.
Zum anderen sei das auch absolut nicht notwendig, wie Manuel Huff
unterstreicht: „Der, der erst um 16.25 Uhr kommt, bekommt, dasselbe wie
derjenige um 14.30 Uhr.“ Die Menge an Lebensmittelspenden sei derzeit
mehr als ausreichend, so dass neben dem Sozialzentrum Lichtblick und der
Werkstatt im Hinterhof bzw. den Sozialarbeitern aus der südlichen
Innenstadt auch noch Initiativen in Fröndenberg und Hagen mit
unterstützt werden könnten. „Wir wollen ja auf keinen Fall etwas
wegwerfen müssen“, unterstreicht Svenja Finke („Fridays for Future“)
noch mal den Gedanken der Nachhaltigkeit.
Iserlohner Kreisanzeiger, 11.04.2020
„Iserlohn malt“ und alle Kinder können mitmachen
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Käthe, die kleine Schwester von Jana Finke (2.v.l.) hat
schon mal ein paar Probebilder gemalt. Zusammen mit ihrer Mutter
Svenja Finke (Mitte) sowie Manuel Huff (li.), Petra Lukoschek
vom Kunstverein Iserlohn und Detlev Paul vom Friedensplenum lädt
Jana zum Wettbewerb ein. Foto: Ralf Tiemann |
Bei dem Malwettbewerb winken tolle Preise. Gesucht werden die
schönsten Bilder zum Thema Frühling
Iserlohn Blumen, Schmetterlinge, Blütenpracht und Sonnenschein – der
Frühling hat viele schöne Seiten. Vielleicht hat der eine oder die
andere sogar schon ein paar Bienen und Hummeln im Garten, im Park oder
im Wald gesehen. Bunte und fröhliche Eindrücke gibt es bei dem derzeit
schönen Wetter auf jeden Fall eine Menge, und die lassen sich natürlich
auch wunderbar in farbenfrohen Bildern verewigen. Nicht nur deshalb
rufen Manuel Huff und Jana und Svenja Finke alle Kinder der Stadt zu
einem großen Frühlings-Malwettbewerb auf.
Kinderbeschäftigung läuft oft aufs Bildermalen hinaus
„Wir sind jeden Tag einige Stunden zusammen bei der Arbeit, um
Lebensmittel einzupacken“, sagt Manuel Huff, der zusammen mit den Finkes
nahezu täglich bei der Corona-Hilfsaktion „Iserlohn hilft“ mitarbeitet.
Und sowohl im Hause Huff als auch bei den Finkes stelle sich dabei immer
wieder die Frage, wie sie die eigenen Kinder im Alter von drei oder
sechs Jahren in der schul- und kindergartenfreien Corona-Zeit
beschäftigen. Am Ende laufe es oft aufs Bildermalen heraus. Und da es
sicherlich vielen Familien in Iserlohn ganz ähnlich gehe, sei die Idee
zu dem Malwettbewerb „Iserlohn malt“ entstanden.
Und so geht es. Mitmachen dürfen alle Kinder bis zwölf Jahren.
Einschränkungen gibt es für die Kunstwerke was Format oder Material
angeht eigentlich keine. Ob Buntstift, Wasserfarben oder Wachsmaler –
erlaubt ist alles. Hauptsache am Ende wird ein richtiges und selbst
gemaltes Bild – also kein Foto und auch keine Skulptur – an uns in die
IKZ-Redaktion im Wichelhovenhaus geschickt. Das geht per Post oder auch
direkt in den Briefkasten. Die Adresse lautet Theodor-Heuss-Ring 3-6,
58636 Iserlohn. Der Rechtsweg ist dabei natürlich ausgeschlossen.
Wichtig ist, dass alle Kinder, die mitmachen, ihren Namen, ihre Adresse
mit Telefonnummer und – ganz wichtig – auch ihr Alter hinten auf das
Bild schreiben.
Denn zu einem Wettbewerb gehören natürlich auch Gewinner, und die
werden in drei Altersklassen ermittelt: bis sechs Jahre, sieben bis neun
Jahre und zehn bis zwölf Jahre. Für die Preise haben die Initiatoren die
Gruppe von Fridays-for-Future, das Friedensplenum und den Iserlohner
Kunstverein als Sponsoren an der Seite. Aus diesen Gruppen rekrutieren
sich auch die Jurymitglieder: Neben Manuel Huff wollen Jana Finke
(Fridays), Detlev Paul (Friedensplenum) sowie Christoph Wieloch und
Petra Lukoschek (Kunstverein) die Sieger ermitteln.
Preise gibt es für die schönsten drei Bilder jeder Altersklasse. Die
Drittplatzierten bekommen einen 5-Euro-Gutschein von Wohlfromm, die
Zweitplatzierten einen 10-Euro-Gutschein von der Waffelliebe und die
Erstplatzierten einen 15-Euro-Gutschein von Candy-Mandy. Dazu bekommen
alle Gewinner einen 10-Euro-Gutschein des Kreativladens am Alten
Rathausplatz. Den Sieger der ältesten Kategorie lädt Petra Lukoschek
zusätzlich noch zu einem Malkurs ein. Bis Ende Mai sollen die Gewinner
benachrichtigt werden. Alle Informationen rund um den Wettbewerb finden
sich auch unter www.iserlohn-malt.de. Dort werden am Ende auch alle
Bilder gezeigt und gewürdigt.
Nun aber ran an die Malstifte. Die Organisatoren sind schon gespannt,
wie viele Kinder an dem Wettbewerb teilnehmen. Einsendeschluss ist
direkt nach den Ferien am Montag, 20. April. rat
Für die älteren Iserlohner haben die Initiatoren des Malwettbewerbs
die Aktion „Iserlohn rätselt“ ins Leben gerufen, die in unserer heutigen
Wochenendbeilage zu finden ist.
Iserlohner Kreisanzeiger, 26.03.2020
Tafel-Unterstützer bitte melden!
„Iserlohn hilft“ verzeichnet immer mehr Bedürftige und
braucht dringend Lebensmittel
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Um so wenig Kontakt wie möglich zu haben,
reichen die Helfer, die aus Eigen- und Fremdschutz mit
Gesichtsmaske und Einmalhandschuhen ihre Arbeit verrichten,
die Tüten aus den Fenstern des künftigen Pubs heraus. May |
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Martin Luckert freut sich über Paul Nowaks
Unterstützungsaktion. |
Stellvertretend für das ganze Team nahm
Christian Kiangala den Ehrenamtspreis „Ehrwin“ von Barbara
Luther vom WDR entgegen. Lehmann |
Torsten Lehmann
Iserlohn Wie sehr die Hilfe gebraucht wird, merken die
rund 15 Ehrenamtlichen immer schon früh an den drei Ausgabetagen pro
Woche. „Der Erste fragte schon um 12.30 Uhr nach. Eine halbe Stunde
später warteten dann schon welche auf der Straße, und schließlich
haben wir, weil der Andrang immer größer wurde, schon deutlich
früher als 14.30 Uhr angefangen, die ersten Tüten rauszureichen“,
berichtete Sylvia Olbrich.
Gemeinsam mit Martin Luckert und
Svenja Finke (Fridays for Future/Friedensplenum) hat die sonst in
der Flüchtlingshilfe Engagierte „Iserlohn hilft“ ins Leben gerufen.
Seit knapp zwei Wochen bieten sie damit in einer WhatsApp- sowie in
einer Facebook-Gruppe (mit Stand gestern fast 1300 Mitgliedern) in
der Corona-Krise nicht nur ein Forum für Nachbarschaftshilfe,
sondern verteilen aus den Räumen des künftigen Pubs „The New Crown“
auch Lebensmittel an die Kunden der Iserlohner Tafel, die
bekanntlich seit zehn Tagen geschlossen ist. Jeweils rund 100 Tüten
vor allem mit Obst, Gemüse, Brot und Molkereiprodukten aus 20
Geschäften wurden bislang pro Ausgabetag zunächst an einem anderen
Ort gepackt und dann an der Oststraße 32 verteilt. „Die Kunden
zeigen zumeist von sich aus direkt ihren Tafel-Ausweis“, erzählt
Svenja Finke. „Und man spürt stets, wie dankbar die Menschen für
diese Unterstützung sind“, ergänzt Martin Luckert.
Kunden können mit „Kauf eins mehr“-Aktion helfen
Das große Problem sei jetzt allerdings, dass sich das
Hilfsangebot immer mehr herumspreche und der Zustrom an Kunden immer
größer werde – die Tafel versorgte schließlich regelmäßig bis zu
1500 Iserlohner, Letmather und Hemeraner –, zugleich aber die
Lebensmittel-Menge nicht mehr zunehme, im Gegenteil. „Wir bitten
daher noch einmal dringend alle Geschäfte, die sonst von der Tafel
angefahren werden, sich bei uns zu melden, damit wir während der
,CariTasche’-Schließung diese Aufgabe übernehmen können“, sagt
Martin Luckert. Auch Gastronomen, die jetzt nicht mehr öffnen
dürften bzw. würden, aber noch verderbliche Ware abzugeben haben,
sollten sich bitte unter 0176/ 21972564 (Sylvia Olbrich),
0179/8255196 (Svenja Finke) oder 01590/ 6139970 (Martin Luckert)
melden.
Mit einer neuen Aktion hat indes Lebensmittel-Händler
Paul Nowak in seinem „Marktkauf“ an der Osemundstraße und seinem
„Edeka“ in Letmathe darauf reagiert, dass auch er aktuell an die
Initiative leider weniger als sonst an die Tafel abzugeben habe.
Weil eben viel mehr gekauft werde. „Generell ist genug Ware da“,
kann Nowak beruhigen. „Es rollt nur nicht so wie gewohnt“, verweist
er zugleich auf einen der vielen Vorteile des sonst grenzenlosen
Europas. „Kauf eins mehr“ lautet die Bitte an seine Kunden, die die
Sachen an der Information zugunsten von „Iserlohn hilft“ abgeben
können. Für den Kaufmann mit dem großen Herz ist die Unterstützung
der Tafel seit 2009 nicht nur Ehrensache: „Das ist doch
Nachhaltigkeit pur, wenn ich das, was meine Kunden nicht mehr kaufen
oder ich nicht mehr an den Mann bringen kann, was aber dennoch viel
zu schade zum Wegwerfen ist, so zur Verfügung stelle.“ Und er geht
natürlich mit gutem Beispiel voran und verspricht Martin Luckert bei
der Abholung der Waren zusätzlich unter anderem eine größere Menge
Schokolade zu Ostern: „Denn wir müssen doch dafür sorgen, dass die
Menschen nicht das Lächeln aus dem Gesicht verlieren.“
Wie
wichtig die Unterstützung von „Iserlohn hilft“ ist, betont
Tafel-Kundin Elvira Löhr. Die 62-Jährige, die früher als
Reinigungskraft bei der Stadt gearbeitet hat, an der Lungenkrankheit
COPD leidet und Hartz IV bekommt, ist mit den letzten Lebensmitteln
aus der Tafel bis jetzt „so eben über die Runden“ gekommen und nun
sehr dankbar für die Hilfe. Und sie findet es vor allem toll, wie
viele junge Menschen sich bei der Initiative engagieren. Das hat
auch der WDR so gesehen und aus dem Helferteam Christian Kiangala
ausgewählt, der stellvertretend den Ehrenamtspreis „Ehrwin“
überreicht bekam. Zu sehen ist das am Samstag um 19.30 Uhr in der
landesweiten Lokalzeit-Ausgabe.
Iserlohner Kreisanzeiger, 16.03.2020
„Iserlohn hilft“ in der Coronavirus-Krise
Nachdem die Tafel ab heute vorübergehend ihren
Betrieb einstellt, möchte eine private Initiative für eine Alternative
sorgen und ruft zudem besonders noch zur Nachbarschaftshilfe vor allem
für ältere Menschen auf
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Überparteilich, offen für Vereine und andere Initiativen ist
„Iserlohn hilft“, das zur Nachbarschaftshilfe aufruft und zudem
Tafel-Kunden aus dem künftigen Pub von Paul Moss an der
Oststraße heraus helfen möchte. May |
Torsten Lehmann
Iserlohn Die Tafel
Iserlohn/Hemer der Caritas stellt aufgrund der immer stärkeren
Verbreitung des Coronavirus ab sofort in allen drei Filialen
vorübergehend den Betrieb ein. Eine private Initiative versucht
derweil, ein alternatives Angebot für die 1500 bedürftigen
Nutzer auf die Beine zu stellen.
Zugleich fordern die Initiatoren unter dem Motto „Iserlohn
hilft“ alle Mitbürger zur Nachbarschaftshilfe und gegenseitiger
Unterstützung auf. Und das mit Erfolg: Bis gestern Nachmittag
hatten sich an die 70 Freiwillige bereit erklärt, für Betroffene
aus Risikogruppen wie vor allem ältere Menschen Einkäufe von
Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs zu übernehmen.
Zum Schutz Ehrenamtlicher und auch der Kunden
„Wir wissen, dass es eine sehr weitreichende Entscheidung
ist, die wir uns auch nicht leicht gemacht haben“, sagte Josef
Radine, Vorsitzender des Vereins „Tafel Iserlohn Hemer/Caritas“,
zur vorübergehenden Schließung der auch als „CariTasche“
bekannten Tafel. „Aber sie war nötig, um sowohl unsere
ehrenamtlichen Mitarbeiter als auch unsere bedürftigen
Tafel-Nutzer zu schützen. Die Gesundheit aller Beteiligten hat
Vorrang!“ Denn über 90 Prozent der 160 ehrenamtlich in Iserlohn,
Letmathe und Hemer Engagierten gehören der Risikogruppe der
älteren Menschen an. Und auch unter den aktuell 1200 Haushalten,
in denen die 1500 Nutzer leben, seien es zuletzt wieder deutlich
mehr Rentner als Jüngere gewesen.
Der Betrieb der Tafel sei durch die zunehmende Ausbreitung
des Coronavirus schon in den vergangenen Wochen eine immer
größere Herausforderung geworden. So habe es vor etwa drei
Wochen durch den Beginn der Hamsterkäufe wesentlich weniger Ware
von den 60 Geschäften und Unternehmen gegeben, die die
„CariTasche“ regelmäßig unterstützen. „Seit der vergangenen
Woche war die Menge aber fast wieder normal, anders als bei
anderen Tafeln“, sagte Radine. Bereits vor 14 Tagen seien
Vorsichtsmaßnahmen bei der Warenaufbereitung und vor allem bei
der Ausgabe ergriffen worden: „Wir haben nicht mehr so viele
Leute auf einmal reingelassen.“ Auch der Warteraum wurde nur
noch halb gefüllt. Viele mussten zunächst vor der Tür bleiben,
zum Glück habe das Wetter zumeist mitgespielt. Neben den Helfern
an der Warenausgabe, die seit jeher mit Einmal-Handschuhen
arbeiten, seien auch die Ehrenamtlichen an der Kasse
entsprechend ausgestattet worden.
„Aufgrund der sehr dynamischen Entwicklung der vergangenen
Tage haben wir festgestellt, dass auch das alles nicht mehr
ausreichend ist“, sagte Radine auch mit Blick auf die
Empfehlungen der Behörden und durch den Tafelverband. Nachdem
bereits andernorts deswegen die ersten Tafeln geschlossen haben,
entschloss man sich am Samstag ebenfalls zu dem Schritt, auch
wenn er fürchte, dass der „bei vielen nicht auf Verständnis
stoßen“ werde. Zumal man ja nicht wisse, von wie langer Dauer er
sein wird. Man mache sich intensiv Gedanken, wie den auch
weiterhin bedürftigen Kunden geholfen werden könne. Sobald sich
eine Änderung der Situation abzeichne, könne jedenfalls der
Betrieb innerhalb von Tagen wieder hochgefahren werden.
Bis dahin will „Iserlohn hilft“ versuchen, zumindest
teilweise die Lücke zu füllen. Hinter dem Namen und Motto
standen Ende vergangener Woche anfangs nur drei Personen, die
zunächst unabhängig voneinander – also Martin Luckert einerseits
sowie Svenja Finke (Fridays for Future/Friedensplenum) und
Sylvia Olbrich (Flüchtlingshilfe) andererseits –, seit dem
späten Freitagabend dann gemeinsam von der Corona-Krise
Betroffenen helfen wollten. Das können sowohl Menschen in
(vorgeschriebener oder freiwilliger) Quarantäne als auch vor
allem ältere Menschen sein, die sich aufgrund des für sie
höheren Risikos einfach nicht mehr nach draußen trauen.
Tafel-Geschäfte werden gebeten, sich zu melden
Unter www.iserlohn-hilft.de, in einer Facebook-Gruppe und bei
WhatsApp haben inzwischen schon viele ihre Hilfe für die
Übernahme des Einkaufs und anderer Erledigungen angeboten. „Wir
möchten den Kontakt vermitteln zwischen denen, die helfen
möchten, und denen, die Hilfe brauchen“, erklärt Martin Luckert.
Da es sich bei letzteren ja vor allem um Ältere handeln würde,
gibt es neben Facebook und WhatsApp zum einen die Möglichkeit,
auf der Internetseite Flyer, auch in personalisierter Form,
auszudrucken und in seiner Nachbarschaft zu verteilen. Zudem
sind die Initiatoren unter 01590/6139970 (Martin Luckert),
0179/8255196 (Svenja Finke) und 0176/21972564 (Sylvia Olbrich)
zu erreichen. Dringend werden zudem die Geschäfte, bei denen die
Tafel bislang Lebensmittel abgeholt hat, gebeten, sich dort zu
melden. „Wir möchten das jetzt für die Zeit übernehmen und
werden die Waren dann an einem anderen Ort für die Ausgabe
allein an Berechtigte in Tüten packen, um den Kontakt möglichst
kurz zu halten“, erklärte Sylvia Olbrich. Deswegen soll die
Ausgabe – Datum und Uhrzeit werden noch bekannt gegeben – auch
aus dem Fenster des derzeit im Umbau befindlichen Pubs „The New
Crown“ an der Oststraße 32 erfolgen, das dessen Betreiber Paul
Moss dafür zur Verfügung stellt.
Iserlohner Kreisanzeiger, 02.03.2020
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Diese Gedenktafel würdigt die kampflose Übergabe der Stadt
Iserlohn am 16. April 1945. Michael May |
Friedensplenum kritisiert Gedenktafel zum Kriegsende
Eine herausragende Rolle von Albert Ernst wird verneint, mit
Priorität gewürdigt werden sollten die US-Soldaten
Iserlohn Anlässlich des bevorstehenden 75. Jahrestages der Beendigung
des Zweiten Weltkrieges in Iserlohn stellt das Friedensplenum den
Antrag, die 2007 am Rathauseingang angebrachte Gedenktafel zur Übergabe
der Stadt Iserlohn am 16. April 1945 abzuhängen. Geklärt werden soll
außerdem, ob und wie historisch angemessen und korrekt der kampflosen
Übergabe der Stadt Iserlohn gedacht werden solle.
In einem von Detlev Paul unterzeichneten Schreiben an die Stadt
Iserlohn und an die Fraktionen heißt es, dass die Übergabe der Stadt an
amerikanische Truppen am 16. April 1945 historisch anders als bisher
betrachtet und bewertet werden sollte. „75 Jahre nach dem Ende des
Zweiten Weltkrieges sollte auch in Iserlohn gewürdigt werden, dass
Millionen Menschen ihr Leben gelassen haben, um die NS-Herrschaft zu
besiegen. Anstatt zu gedenken, welche deutschen Akteure die Stadt
Iserlohn vor der Zerstörung bewahrt haben, sollten mit Priorität die
US-Soldaten gewürdigt werden“, heißt es in dem Antrag. Bei aller damals
empfundenen Enttäuschung und Verzweiflung auch vieler Iserlohner über
die Niederlage in diesem Krieg hätte nur durch das militärische
Niederringen NS-Deutschlands die Grundlage für „unser heutiges
demokratisches Leben“ geschaffen werden können. Iserlohn sei dabei
glücklicherweise nur sehr gering zerstört worden. Trotz vieler Nächte in
Kellern und Bunkern habe die Bevölkerung in Iserlohn geringer gelitten
als in vielen anderen Städten. Über diesen Umstand könne man sich in
Iserlohn freuen. „Das ist aber nicht besonderen Helden bei der Übergabe
der Stadt zu verdanken. Es war schon 2007 ein Fehler, diese Tafel
aufzuhängen. Das hat das Friedensplenum schon in der Festivalzeitung von
2007 kritisiert“, heißt es weiter. Schon davor habe es die Hinweise von
Wolf Seltmann gegeben, dass diese Art von Tafel der Übergabe Iserlohns
an amerikanische Truppen nicht gerecht werde. Bürgermeister Klaus Müller
und seinem Referenten Klaus-Dieter Grüner habe damals ein Vorabdruck
seines Buches vorgelegen.
„Wegen verschiedener Fehler sollte die Tafel jetzt 75 Jahre nach
Kriegsende endlich abgehängt werden, zumal das Rathaus mindestens
umfassend renoviert werden wird“, schreibt Detlef Paul. Die Überschrift
der Tafel betone den „mutigen Einsatz“ derer, die die Übergabe Iserlohns
ausgehandelt hätten. Schon dies sei eine Übertreibung. Trotz des Befehls
von Generalleutnant Fritz Heinrich Büchs zur Verteidigung von Iserlohn
bis zur letzten Patrone habe keine unmittelbare Gefahr der
standrechtlichen Erschießung wegen Wehrkraftzersetzung bestanden, da
Büchs sich durch Flucht dem Geschehen schon entzogen habe. „Die
Verhandlungen mit Vertretern von amerikanischen Truppen bedeuteten mit
weißer Flagge nur in sofern Mut, als die Akteure sich ungeschützt
fortbewegen mussten statt im Bunker oder Panzer zu sitzen. Hauptmann
Ernst hatte durch die Übergabe von Stadt und Waffen mehr zu gewinnen als
zu verlieren. Statt den sehr wahrscheinlichen Tod konnte er sein
Überleben bei sehr erträglichen Bedingungen in der Kriegsgefangenschaft
sichern“, steht im Antrag. Gleichwohl werde Hauptmann Albert Ernst als
erster in der Liste angeführt. Es sei zutreffend, dass wegen seiner
Panzertruppe keine Übergabe an Hauptmann Ernst vorbei möglich war. Das
gebe ihm aber keine herausragende Bedeutung.
Iserlohner Kreisanzeiger, 29.02.2020
Iserlohn soll Kampagne gegen Atomwaffen unterstützen
Ausschuss für Anregungen und Beschwerden macht den Weg frei
für Städteappell für eine nuklearwaffenfreie Welt
Iserlohn Mehrheitlich sprach sich der Ausschuss für Bürgeranregungen
und Beschwerden am Donnerstag für den Antrag des Friedensplenums aus,
dass die Stadt Iserlohn dem Beispiel vieler Kommunen folgen soll und die
Bundesregierung auffordert, den von den Vereinten Nationen
verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen zu unterstützen. Die
Mitglieder der CDU enthielten sich dabei.
Detlev Paul vom Friedensplenum berichtete am Donnerstag von breiter
Unterstützung für dieses Ansinnen durch die Flüchtlingshilfe Iserlohn,
Fridays for Future Iserlohn, den Deutschen Gewerkschaftsbund Märkischer
Kreis, der Kreisgruppe der Gewerkschaft der Polizei, den
Verdi-Regionalvorstand Märkischer Kreis, der ökumenischen
Basisinitiative für Frieden Iserlohn, des Presbyteriums der
evangelischen Johannes-Kirchengemeinde und der Iserlohner Ortsgruppe der
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Der Ausschuss empfahl dem Hauptausschuss, den internationalen
Städte-Appell gegen Nuklearwaffen mit folgendem Wortlaut zu beschließen:
„Die Stadt Iserlohn ist zutiefst besorgt über die immense Bedrohung, die
Atomwaffen für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt darstellen. Wir
sind fest überzeugt, dass unsere Einwohner und Einwohnerinnen das Recht
auf ein Leben frei von dieser Bedrohung haben. Jeder Einsatz von
Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale,
weitreichende und lang anhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich
ziehen. Daher begrüßen wir den von den Vereinten Nationen
verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen von 2017 und fordern
die Bundesregierung zu deren Beitritt auf.“
Detlev Paul erinnerte an den in diese Richtung zielenden
Ratsbeschluss im Jahr 1958: „Der Rat der Stadt Iserlohn beschließt,
keinerlei eigenen Grund und Boden für die Aufstellung von Raketenbasen
oder für sonstige Zwecke zur Verfügung zu stellen, die unmittelbar oder
mittelbar der atomaren Aufrüstung dienen.“ 1984/85 wurde dieser
Beschluss erneuert und Iserlohn zur „Atomwaffenfreie Zone“ erklärt und
eine entsprechende Tafel am Alten Rathaus angebracht. 1985 trat Iserlohn
unter dem damalige Bürgermeister Fritz Fischer dem internationalen
Städtenetzwerk „Mayors für Peace“ bei. Im Jahr 2013 beteiligte sich
Iserlohn an den internationalen Aktionswochen für Atomwaffenfreiheit.
Seitdem wurde die Flagge des Friedensbündnisses am Alten Rathaus immer
am Hiroshimatag aufgehängt. cofi
Iserlohner Kreisanzeiger, 29.02.2020
Anlieger wünschen Lärmschutzwand für den Nußberg
Beschwerdeausschuss und Ordnungsamt halten Böllerverbot für
unrealistisch. Stadtmarketing soll Kampagne entwickeln
Cornelia Merkel
Iserlohn Mit Applaus quittierte eine Gruppe von
Bürgern vom Nußberg den Beschluss im Beschwerde-Ausschuss, dass die
Verwaltung die Kosten und Möglichkeiten für die Aufstellung von
Lärmschutzwänden an der Dortmunder Straße und am Schapker Weg in Höhe
der Albertstraße prüfen soll; und ob sich das Land gegebenenfalls daran
beteiligt.
Die Anlieger der Albertstraße beklagen die starke
Lärmbelästigung, die Luftverschmutzung durch das hohe Verkehrsaufkommen
und Raser, die sich nicht an die Tempo-30-Beschränkung halten. Bei einer
Verkehrszählung von fünf Jahren waren an einem Tag 16.000 Autos
registriert worden. „Seither hat sich der Verkehr enorm erhöht“,
erklärte Anwohner-Sprecherin Rosi Kotulla. Eine Lärmschutzwand wäre das
effektivste Mittel betonte SPD-Ratsherr Rolf Kaiser, der sich mit den
Beschwerdeführern getroffen hat und sich vor Ort überzeugte, wie stark
der Verkehrslärm ist. Andere Maßnahmen wie veränderte Ampelschaltungen
und die Anlage eines Kreisverkehrs wurden von Seiten der Stadt überprüft
und als unrealistisch verworfen.
Geld anstelle für Böller
für sinnvollere Zwecke ausgeben
Ein generelles
Böllerverbot für Privatpersonen, wie es die Klimaaktivisten von Fridays
for Future, Parents for Future und dem Friedensplenum fordern, hält
Ordnungsamtsleiterin Angela Schunke für unrealistisch, auch wenn sie den
Antrag mit Blick auf Umweltschutz und Tierwohl begrüßte: „Kontrollen
sind in so einem großen Stadtgebiet mit so vielen Einwohnern mit dem
vorhandenen Personal im Bereich Sicherheit und Ordnung ein Riesenproblem
und praktisch nicht umsetzbar. Man müsste die Leute in flagranti
erwischen“, sagte Schunke. „Die Böller und Raketen sind überall
erhältlich. Wir können nicht alles kontrollieren, und wir machen uns
unglaubwürdig, auch vor dem Hintergrund anderer Maßnahmen, die
kontrollierbar sind.“ Max Winkler (CDU) regte an, auf Schulen und andere
Träger zuzugehen, um dafür zu werben, das Geld für sinnvollere Zwecke
auszugeben.
„Es wäre schon gut, wenn geltendes Recht Anwendung
findet“, wünscht sich Marion Christophery aber Kontrollen im Vorfeld von
Silvester. Als Hundehalterin kritisierte sie, dass mit dem Verkauf von
Feuerwerksartikeln bereits tagsüber Böller und Raketen gezündet würden.
Sie versetzen Tiere in Angst und Schrecken, berichtete die Hundehalterin
aus eigener Anschauung. Rolf Kaiser verwies darauf, dass einige Händler
bereits im vergangenen Jahr den Handel eingeschränkt hatten oder für die
Zukunft keine Feuerwerksartikel verkaufen wollen. Um möglichst breite
Bevölkerungsteile zu erreichen, soll jetzt mit vereinten Kräften im
Stadtmarketing-Kreis ein Appell ausgearbeitet werden, den Verkauf
einzustellen.
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Bei der gestrigen Gedenkveranstaltung zur Befreiung des
Konzentrationslagers in Auschwitz vor 75 Jahren haben die
Teilnehmer auch die Stolpersteine in der Iserlohner
Fußgängerzone geputzt. Foto: Michael May |
Iserlohner Kreisanzeiger, 28.01.2020
Keinen Zentimeter für rechtes Gedankengut
„Fridays for Future“ und Friedensplenum haben 75 Jahre nach
der Befreiung von Auschwitz zum Gedenken eingeladen
Von Ralf Tiemann
Iserlohn „Auschwitz ist zum Sinnbild der Judenvernichtung geworden“,
sagt Christian Kiangala – eine industriell durchgeführte
Massenvernichtung, für deren Grausamkeit die eigene Vorstellungskraft
nicht ausreiche, wie der Iserlohner Schüler und „Fridays for
Future“-Aktivist gestern auf dem Alten Rathausplatz hinzufügte.
Am
27. Januar 1945, gestern vor 75 Jahren, wurde das Konzentrationslager im
heutigen Polen von der Roten Armee befreit, womit die Gräueltaten der
Nazis zutage traten. Mit der gestrigen Kundgebung und dem anschließenden
Putzen der Stolpersteine in der Fußgängerzone, die an das ehemalige
jüdische Leben in der Stadt erinnern, hat sich Iserlohn auf Einladung
von „Fridays for Future“ und Friedensplenum in die vielen bundesweiten
Gedenkveranstaltungen eingereiht. Viele der Iserlohner Juden seien
damals nach Theresienstadt deportiert worden, bevor sie in Auschwitz
ermordet worden seien, erinnerte Christian Kiangala.
"Die eigene Vorstellungskraft reicht nicht aus."
Christian Kiangala, Schüler zu den Gräueltaten der Nationalsozialisten
Wie Detlev Paul vom Friedensplenum erklärte, habe Iserlohn inzwischen
eine Tradition des Gedenkens. Eine lebendige Erinnerungskultur sei
ebenso wichtig wie Zivilcourage, mit der sich jeder gegen rassistische
Äußerungen stellen müsse. Zur Erinnerungskultur gehöre auch das Putzen
der Stolpersteine in der Innenstadt. Er sei froh, dass trotz der recht
spontanen und kurzfristigen Einladung zu dem gestrigen Gedenken so viele
Gäste gekommen seien und auch so klare Aussagen gegen Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit gefunden hätten. Mit Manuel Huff (Die Linke),
Martin Isbruch (Grüne), Michael Joithe (Die Iserlohner), Detlev Köppke
(FDP), Martin Luckert (SPD) und Jörg Teckhaus (CDU) hatten Vertreter
fast aller Parteien und Wählergemeinschaften in Iserlohn das Wort zum
Gedenken ergriffen.
Wichtiges Signal gegen Rechtspopulismus
Schon
zuvor hatte Pfarrer Dr. Gottfried Abrath mit einem jüdischen Lied und
einem jüdischen Trauergebet der Veranstaltung auch einen
geistlich-musikalischen Rahmen gegeben. Der stellvertretende
Bürgermeister Thorsten Schick hatte ein Grußwort beigesteuert, in dem er
davor warnte, dass ein solches Gedenken nicht zu einer bloßen
moralischen Pflichtübung verkommen dürfe – vor allem nicht in der
gegenwärtigen Zeit, in der bereits jeder fünfte bereits
rechtspopulistische Meinungen annehme: „Wir dürfen dem keinen Millimeter
Platz geben.“ Das Putzen der Stolpersteine sei dafür ein wichtiges
Signal.
Iserlohner Kreisanzeiger, 24.01.2020
Plenum und Fridays: Gedenktag für die Opfer der NS-Zeit
Iserlohn. Das Friedensplenum und Fridays for Future Iserlohn wollen am Montag, 27. Januar, der Opfer
des Nationalsozialismus gedenken. Am 27. Januar jährt sich zum 75.
Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Seit 1996 ist
dieser Tag ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Die
Iserlohner Gedenkveranstaltung, zu der die beiden Aktivisten-Gruppen
alle demokratischen Parteien und die Iserlohner Bürger einladen,
beginnt um 15 Uhr auf dem Alten Rathausplatz. Nach kurzen
Redebeiträgen des Friedensplenums und der Stadtverwaltung werden die
Stolpersteine, die in der Fußgängerzone an das frühere jüdische
Leben in der Iserlohn erinnern, aufgesucht und aufpoliert.
Iserlohner Kreisanzeiger, 17.01.2020
Vortrag über das Frauenhaus
Iserlohn Am Dienstag, 21. Januar, lädt das Friedensplenum zum Vortrag der Leiterin des
Frauenhauses ein. Ab 19.30 Uhr wird Anna Müller in den Räumen des „ISI“
(Werner-Jacobi-Platz 13/gegenüber des Eingangs zum Rathaus II) über ihre
Arbeit berichten. Obwohl sich mit dem Gewaltschutzgesetz die
zivilrechtlichen Schutzmöglichkeiten für Opfer häuslicher Gewalt
deutlich verbessert haben, steigt die Anzahl der Fälle weiter an. Seit
knapp 30 Jahren gibt es darum das Frauenhaus. Dort wird Frauen, die in
ihrer Beziehung Gewalt ausgesetzt sind, vorübergehend eine sichere
Wohnmöglichkeit geboten.
Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind nicht erforderlich.
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Seit 2013 wird am Hiroshima- und
Nagasakitag die Flagge dieses Friedensbündnisses am Balkon des
Alten Rathauses aufgehängt. Michael May |
Iserlohner Kreisanzeiger, 09.01.2020
Für eine atomwaffenfreie Welt
Friedensplenum wirbt um Unterstützung des Städteappells von ICAN
Iserlohn. Das Friedensplenum wendet sich in einem offenen Brief an die
Iserlohner Ratsfraktionen, um eine Unterstützung des Städteappells von
ICAN (Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen) zu
unterstützen.
ICAN setzt sich für die vollständige Abschaffung aller Atomwaffen ein
und hat dafür 2017 den Friedensnobelpreis erhalten. Bislang haben 122
Staaten bei den Vereinten Nationen einen entsprechenden Verbotsvertrag
beschlossen.
Wie Detlef Paul vom Friedensplenum schreibt, gehöre Deutschland
leider immer noch nicht dazu. Deshalb habe ICAN-Deutschland 2019
begonnen, Kommunen für einen deutschen Beitrag für eine atomwaffenfreie
Welt zu gewinnen. Dies sei schon bei 64 Gemeinden und vier Landkreisen
erreicht worden. Im Märkischen Kreis habe Altenas Bürgermeister Dr.
Andreas Hollstein (CDU) im August den Appell unterschrieben.
Eine Tradition in Iserlohn soll damit fortgesetzt werden
Das
Friedensplenum wünscht sich nun zusammen mit der Flüchtlingshilfe
Iserlohn und „Fridays for Future Iserlohn“ eine entsprechende
Ratsmehrheit und Unterschrift des Bürgermeisters auch für Iserlohn und
verweist darauf, dass Iserlohn damit seiner Tradition fortsetzen würde.
Schon 1958 sei der Beschluss gefasst worden, keinerlei Gemeinde
eigenen Grund und Boden für die Aufstellung von Raketenbasen oder für
sonstige Zwecke zur Verfügung zu stellen, die unmittelbar oder mittelbar
der atomaren Aufrüstung dienen. 1984/85 sei dieser Beschluss in Zeiten
der Aufstellung von Pershing II und SS-20-Raketen in beiden deutschen
Staaten erneuert und Iserlohn weiterhin als „Atomwaffenfreie Zone“
erklärt worden. Am Alten Rathaus sei eine entsprechende Tafel angebracht
worden.
Bürgermeister Fritz Fischer sei für die Stadt Iserlohn 1985 dem
Internationalen Städtenetzwerk „Mayors for Peace“ beigetreten. 2013 habe
sich Iserlohn an den internationalen Aktionswochen für
Atomwaffenfreiheit beteiligt, und Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens
habe seitdem in jedem Jahr am Hiroshima- und Nagasakitag die grüne
Flagge dieses Friedensbündnisses am Balkon des Alten Rathauses aufhängen
lassen.
Iserlohner Kreisanzeiger, 03.01.2020
FfF-Organisatoren fordern generelles Feuerwerk-Verbot
Antrag an den Beschwerdeausschuss
Iserlohn. Silvester ist gerade einmal drei Tage her, da blickt
„Fridays for Future“ Iserlohn gemeinsam mit Parents for Future Iserlohn
und dem Friedensplenum schon auf den kommenden Jahreswechsel voraus. In
einem Antrag an den Ausschuss für Bürgeranregungen und Beschwerden
fordern sie, durch die Verwaltung prüfen zu lassen, inwieweit ein
vollständiges und generelles Verbot des Zündens von Feuerwerken für
Privatpersonen umsetzbar wäre – und sofern es möglich ist, die
notwendigen Schritte vorzubereiten und in die Wege zu leiten, um das
Verbot durchzusetzen.
„Viele Bürgerinnen und Bürger beweisen jedes Jahr, dass sie nicht
verantwortungsvoll mit dem Abbrennen von Feuerwerken umgehen können.
Immer wieder kommt es zu Belastungen von Mitmenschen durch
Feuerwerkskörper, Verletzungen und Umweltverschmutzungen“ heißt es in
dem Schreiben an das Ideen- und Beschwerdemanagement. Ende August habe
die Deutsche Umweltstiftung rund 100.000 Unterschriften an den Deutschen
Städtetag überreicht. Diese wiesen darauf hin, dass einzelne Kommunen
die Möglichkeiten hätten, private Feuerwerke zu beschränken. In Iserlohn
würden diese jedoch nicht genutzt.
Feinstaubbelastung, Müll, Unfälle und Tierwohl
Aus diesem Grund hat „Fridays for Future“ Iserlohn in ihrem Antrag noch
einmal die Hauptargumente, die so auch von der Deutschen Umwelthilfe
unterstützt würden, für ein Feuerwerk-Verbot zusammengefasst. Allein in
der Silvesternacht sei es zu rund 50 Einsätzen des Rettungsdienstes in
Iserlohn gekommen. Dazu komme die enorme Feinstaubbelastung in der
Silvesternacht. Diese würde aufgrund des Feuerwerks um das bis zu
30-fache des Erlaubten überschritten. „In der Silvesternacht wird etwa
16 Prozent der gesamten im Straßenverkehr entstehenden Feinstaubmenge
innerhalb eines Jahres ausgestoßen“, heißt es weiter.
Des Weiteren sei das Abbrennen von Feuerwerk für Haus- und auch
Wildtiere eine extreme Belastung. Sie würden oftmals in Panik geraten
und teilweise schwere Unfälle verursachen. „Die hohen Mengen an Müll,
die jedes Jahr nach den Silvesterfeuerwerken auf unseren Straßen liegen
bleiben und von den Kommunen weggeräumt werden müssen“, seien ebenfalls
ein großes Ärgernis, das durch ein generelles Verbot der Feuerwerke
umgangen werden könnte, so die Antragssteller.