Detlev Paul sprach am Mahnmal am Poth über die Zwangsarbeiter in Iserlohn in der NS-Diktatur. Foto: Dennis Echtermann |
Jedes Jahr widmet sich das Plenum bei seiner Gedenkveranstaltung einer anderen Gruppe, die der Nazi-Barbarei in Iserlohn zum Opfer gefallen ist – in diesem Jahr den Zwangsarbeitern. In Iserlohn habe es drei Lager gegeben, führte Paul aus: in der Ziegelei am Seilersee, bei den Nickelwerken an der Baarstraße und am Krug zu Nidda an der Westfalenstraße. Mindestens 3000 Arbeiterinnen und Arbeiter seien hier festgehalten und zur Arbeit in mehr als 200 Betrieben gezwungen worden. „Auch bei Bauarbeiten der Reichsbahn und im Steinbruch mussten Zwangsarbeiter in Iserlohn schuften“, so Paul. Und auch für die Stadt selbst, in der Friedhofsverwaltung, im Altenheim, im Schlachthof oder bei den Stadtwerken seien rund 250 Zwangsarbeiter im Einsatz gewesen.
Erst zwischen 1999 und 2001 fand eine Aufarbeitung des Unrechts statt. Damals ging es auch darum, welche Unternehmen sich an einem Entschädigungsfond beteiligen. Erst nach einigen Ausflüchten und massiver Kritik, an der sich auch das Friedensplenum beteiligt hatte, erklärten sich noch viele Betriebe und die Stadt bereit, in den Fond einzuzahlen. rat